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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Fische hatte er schon aus diesem See geholt? Das ließ sich unmöglich feststellen, weil sie nie sehr lange dablieben; sobald er sie vom Haken losgemacht hatte, waren sie für ihn wertlos.
    Lindros bestückte den Haken mit einem neuen Köder, warf die Leine erneut aus. Er musste weitermachen, musste weiterangeln. Sonst wären die Schmerzen, diese dunkle Wolkenbank am Horizont, mit der Gewalt eines Wirbelsturms über ihn hereingebrochen.
    Â 
    In der Business Class der Nachtmaschine nach London brachte Bourne das Schild Bitte nicht stören an und schaltete den Sony PS3 mit vergrößertem Speicher und höher auflösendem Monitor ein, den Deron ihm mitgegeben hatte. Auf der Festplatte waren alle möglichen Neuentwicklungen gespeichert, die Deron sich ausgedacht hatte. Auch wenn er von Kunstfälschungen lebte, dachte er sich am liebsten neue miniaturisierte Spielereien aus – daher sein Interesse an dem NET, der jetzt wieder sicher in Bournes Aktenkoffer lag.
    Außer seinem CI-Diplomatenpass hatte Bourne drei von Deron gefälschte Reisepässe in der Tasche. Auf jedem der Fotos, die Deron bei sich gespeichert hatte, sah Bourne völlig anders aus. Er hatte Make-up, farbige Kontaktlinsen und dergleichen, aber auch eine von Derons neuesten Schusswaffen aus gummiertem Kunststoff bei sich. Sein Freund behauptete, die mit Kevlar überzogenen Hartgummigeschosse könnten
einen angreifenden Elefanten stoppen, wenn sie die richtige Stelle trafen.
    Bourne rief das Foto von Hiram Cevik auf. Fadi. Unter wie vielen anderen Namen mochte der Kopf der Dujja im Lauf der Jahre aufgetreten sein? Bestimmt hatten Überwachungskameras an allen möglichen öffentlichen Orten schon oft sein Bild aufgezeichnet, aber zweifellos hatte er jedes Mal anders ausgesehen. Obwohl Bourne keine große Hoffnung hatte, dass sie etwas finden würden, hatte er Soraya geraten, alle verfügbaren Videoaufnahmen oder Standfotos von Tatorten unmittelbar vor und nach Dujja-Anschlägen zu kontrollieren. Auch er war im Lauf der Jahre oft genug von Überwachungskameras gefilmt und fotografiert worden. Aber das machte ihm keine Sorge, denn das Chamäleon hatte jedes Mal anders ausgesehen. Gemeinsamkeiten konnte niemand entdecken; darauf hatte er sorgfältig geachtet. Ebenso Fadi, auch er ein Chamäleon.
    Bourne starrte das Gesicht lange an. Obwohl er sich dagegen wehrte, war seine Müdigkeit zuletzt doch stärker, und er schlief …
    â€¦ Marie kommt zu ihm, an einem Ort mit hohen Akazien und gepflasterten Straßen. In der Luft liegt merklicher Mineralgeruch wie von einem rastlosen Meer. Eine feuchte Brise zerzaust ihr Haar und lässt es einem Banner gleich hinter ihr herwehen.
    Er spricht mit ihr. »Du kannst mir beschaffen, was ich brauche. Ich vertraue dir.«
    In ihrem Blick liegt Angst, aber auch Mut und Entschlossenheit. Sie wird ohne Rücksicht auf Gefahr tun, was er von ihr verlangt, das weiß er. Er nickt ihr zum Abschied zu, und sie verschwindet …
    Er findet sich auf der gleichen Straße mit schirmartigen Akazien wieder, die er sich zuvor ausgemalt hat. Vor ihm erstreckt sich
schwarzes Wasser. Und dann geht er tiefer, schwebt wie an einem Fallschirm hängend durch die Luft. Er spurtet bei Nacht über einen Strand. Links von sich hat er eine Reihe dunkler Kioske. Er trägt … er hält etwas in den Armen. Nein, nicht etwas. Jemanden. Überall Blut, während seines in den Adern pocht. Ein blasses Gesicht, geschlossene Augen, eine Wange an seinem Oberarm liegend.
    Er spurtet den Strand entlang, fühlt sich schrecklich exponiert. Weil er seinen Bund mit sich selbst gebrochen hat, müssen sie jetzt alle sterben: er, die Gestalt in seinen Armen … die mit Blut bedeckte junge Frau. Sie sagt etwas zu ihm, aber er versteht nicht, was. Rennende Schritte hinter ihm und ein Gedanke, der so klar ist wie der niedrig am Horizont stehende Mond: Wir sind verraten worden …
    Â 
    Als Matthew Lerner das Vorzimmer der Bürosuite des CI-Direktors betrat, ließ Anne Held sich einen Augenblick Zeit, bevor sie aufsah. Sie hatte gerade nichts Wichtiges auf dem Schreibtisch, aber Lerner sollte genau das Gegenteil glauben. Für sich verglich Anne das Vorzimmer des Alten oft mit einem Burggraben – und sich selbst mit dem reißenden Krokodil, das darin herumschwamm.
    Als sie fand, Lerner habe lange genug gewartet, sah sie auf, lächelte

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