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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Situation reagieren. Als zuständige Agentin haben Sie das Fiasko mit Cevik zu verantworten. Deshalb bleibt mir nichts anderes übrig, als Sie aufzufordern, Ihre Kündigung einzureichen.«
    Soraya schlug das Herz bis zum Hals. »Kündigung?«
    Lerner musterte sie mit stechendem Blick. »Eine Kündigung
macht sich in Ihrer Personalakte besser. Das sollten selbst Sie begreifen.«
    Soraya sprang auf. Er hatte sie geschickt und grausam an der Leine zappeln lassen, was sie noch wütender machte. Sie hasste diesen Mann und wollte ihm das auch zeigen. Sonst wäre von ihrer Selbstachtung nichts übrig geblieben. »Wie zum Teufel kommen Sie dazu, hier reinzuplatzen und sich wichtig zu machen?«
    Â»Das war’s – wir sind fertig, Ms. Moore. Räumen Sie Ihren Schreibtisch aus. Sie sind entlassen.«

KAPITEL ACHT
    Der schmale, an vielen Stellen vereiste Pfad, den Alem ihn hinunterführte, ging so lange weiter, dass Bourne das Gefühl hatte, er werde niemals enden. Aber plötzlich endete er doch, verließ die steile Nordflanke des Berges und führte auf eine Almwiese hinaus, die um ein Vielfaches größer als das Hochplateau war, auf dem die ausgebrannten Chinooks lagen. Sie war nur an wenigen Stellen mit Schnee bedeckt.
    Das Dorf bestand lediglich aus einer Ansammlung von baufälligen Häusern, von denen keines sehr groß war. Der Belag der Gassen, die zwischen ihnen verliefen, bestand wohl aus festgetrampeltem Dung.
    Als die beiden herankamen, hob eine Herde brauner Ziegen ihre dreieckigen Gesichter. Sie erkannten offensichtlich Alem und fraßen weiter das in Klumpen wachsende, braun vertrocknete Gras. Etwas weiter entfernt wieherten Pferde und warfen unruhig die Köpfe hoch, als sie den Mann und den Jungen witterten.
    Â»Wo ist dein Vater?«, fragte Bourne.
    Â»In der Kneipe, wie immer.« Alem sah zu ihm auf. »Aber ich bringe dich nicht zu ihm. Du musst allein hingehen. Er darf auch nicht erfahren, dass ich dir von seiner Suche nach Beute erzählt habe.«
    Bourne nickte. »Ich hab’s dir versprochen, Alem.«
    Â»Oder dass wir uns überhaupt begegnet sind.«
    Â»Wie erkenne ich ihn?«

    Â»An seinem Bein – sein linkes Bein ist ganz dünn und kürzer als das rechte. Er heißt Zaim.«
    Als Bourne sich abwenden wollte, drückte Alem ihm Lindros’ Ring in die Hand.
    Â»Du hast ihn gefunden, Alem …«
    Â»Er gehört deinem Freund«, sagte der Junge. »Gebe ich ihn dir zurück, ist er vielleicht nicht tot.«
    Â 
    Es wurde Zeit, wieder zu essen. Unabhängig davon, wie man sonst Widerstand leistete, hatte Oscar Lindros seinem Sohn erklärt, durfte man die Nahrungsaufnahme nicht verweigern. Man musste bei Kräften bleiben. Natürlich konnten die Leute, die einen gefangen hielten, einen verhungern lassen, aber das wollte die Dujja ganz offensichtlich nicht. Sie konnten einem natürlich Drogen ins Essen mischen, und als Martin Lindros der Folter widerstanden hatte, hatten sie genau das getan. Ebenfalls ohne Erfolg. Auch der Entzug von Sinneswahrnehmungen war wirkungslos geblieben. Sein Verstand glich einem Tresor; dafür hatte sein Vater gesorgt. Beispielsweise ließ Natriumpentothal ihn wie ein Baby brabbeln, aber über nichts Nützliches. Was sie wissen wollten, lag alles sicher in dem Tresor, an den sie nicht herankamen.
    Nachdem alle Bemühungen vergeblich gewesen waren, ließen sie ihn jetzt mehr oder weniger in Ruhe. Er bekam regelmäßig zu essen, obwohl die Wärter manchmal in sein Essen spuckten. Einer von ihnen weigerte sich, ihn zu säubern, als er sich beschmutzte. Als der Gestank unerträglich wurde, rollten sie einen Schlauch aus. Der scharfe, eiskalte Wasserstrahl riss ihn von den Beinen, warf ihn gegen die Felswand. Dort lag er dann stundenlang in rosa Rinnsalen, einer Mischung aus Wasser und Blut, während er eine Forelle nach der anderen aus dem stillen See zog.
    Aber diese Zeit lag Wochen zurück – wenigstens glaubte er
das. Jetzt ging es ihm besser. Sie hatten ihn sogar von einem Arzt untersuchen lassen, der die schlimmsten Schnittwunden genäht, ihn verbunden und ihm gegen das Fieber, das in seinem Körper wütete, ein Antibiotikum gegeben hatte.
    Jetzt konnte er für immer längere Perioden ohne den See auskommen. Er konnte seine Umgebung wahrnehmen und erkennen, dass er in einer Höhle war. Die Kälte und der um den

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