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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»das Gesicht deines Feindes gezeigt zu bekommen?«
    Bourne schob Geld über den Tisch.
    Zaim ließ es mit einer geübten Bewegung seiner krallenartigen Hand verschwinden. »Dein Feind beobachtet den Kampfplatz Tag und Nacht. Der Platz ist wie ein Spinnennetz, verstehst du? Er will sehen, welche Insekten es anzieht.«
    Â»Was hat er davon?«
    Der Mann zuckte mit den Schultern. »Sehr wenig.«
    Â»Dann muss es jemand anders geben.«
    Zaim beugte sich vertraulich zu Bourne hinüber. »Wir sind Schachfiguren, verstehst du? Wir sind beide nur Schachfiguren. Wozu taugen wir sonst? Womit sollen wir uns sonst unseren Lebensunterhalt verdienen?« Er zuckte nochmals mit den Schultern. »Trotzdem kann man die schlimmen Zeiten nicht ewig von sich fernhalten. Früher oder später kommt das Leid in der Form, die am meisten schmerzt.«
    Bourne dachte an Zaims Sohn, der bei einem Bergrutsch lebend verschüttet worden war. Aber er würde nichts sagen; das hatte er Alem versprochen.
    Â»Ich bin auf der Suche nach einem Freund von mir«, sagte er leise. »Er ist mit dem ersten Kriegsvogel auf dem Ras Dejen gelandet. Seine Leiche ist nicht auf dem Kampfplatz zu finden. Deshalb glaube ich, dass er noch lebt. Was weißt du darüber?«
    Â»Ich? Ich weiß nichts. Ich schnappe nur hier und da etwas auf.« Zaim kratzte sich mit brüchigen schwarzen Fingernägeln
den Bart. »Aber es gibt vielleicht jemand, der dir weiterhelfen könnte.«
    Â»Bringst du mich zu ihm?«
    Zaim grinste. »Das hängt ganz von dir ab.«
    Bourne schob wieder ein paar Dollarscheine über die von Schmutz starrende Tischplatte. Zaim griff danach, grunzte und steckte das Geld ein.
    Â»Andererseits«, sagte er, »können wir nichts tun, während dein Feind dich beobachtet.« Er schob nachdenklich die Unterlippe vor. »Das Auge deines Feindes sitzt gewissermaßen auf deiner linken Schulter – ein gemeiner Soldat, könnte man sagen, kein höherer Dienstgrad.«
    Â»Jetzt bist auch du in diese Sache verwickelt«, sagte Bourne. Er nickte zu der Tasche hinüber, in die Zaim das Geld gesteckt hatte.
    Alems Vater zuckte mit den Schultern. »Das macht mir keine Sorge. Ich kenne diesen Mann; ich kenne seine Leute. Mir passiert nichts, nur weil ich mit dir gesprochen habe, das kannst du mir glauben.«
    Â»Ich will ihn vom Hals haben«, sagte Bourne. »Ich will, dass das Auge schläft.«
    Â»Natürlich willst du das.« Zaim rieb sich das Kinn. »Alles lässt sich ermöglichen, auch ein so schwieriger Wunsch.«
    Bourne schob nochmals Geld über den Tisch, und Zaim nickte, als sei er zufrieden – wenigstens vorläufig. Er erinnerte Bourne an einen Spielautomaten in Las Vegas: Zaim würde erst aufhören, Geld von ihm zu nehmen, wenn er wegging.
    Â»Du wartest genau drei Minuten – nicht mehr, nicht weniger – , dann folgst du mir ins Freie.« Zaim stand auf. »Du gehst hundert Schritte die Dorfstraße entlang, biegst links in eine Gasse ab und nimmst die erste Abzweigung rechts. Ich darf natürlich nicht riskieren, dass jemand sieht, wie ich dir helfe. Jedenfalls verlasse ich mich darauf, dass du wissen wirst, was
du zu tun hast. Anschließend gehst du weiter, aber nicht denselben Weg zurück. Ich finde dich dann.«
    Â 
    Â»Eine Nachricht für dich«, sagte Peter Marks, als Soraya in die Typhon-Zentrale zurückkam, um ihren Schreibtisch auszuräumen.
    Â»Kümmere du dich darum, Pete«, sagte sie bedrückt. »Ich bin rausgeflogen.«
    Â»Was zum Teufel … ?«
    Â»Der amtierende Direktor hat gesprochen.«
    Â»Er wird alles zerstören, was Typhon nach Lindros’ Vorstellungen werden sollte.«
    Â»Das ist offensichtlich seine Absicht.«
    Sie wollte sich abwenden, doch er hielt sie am Arm fest und drehte sie wieder zu sich herum. Pete war ein junger Mann, untersetzt, mit tief in den Höhlen liegenden Augen, flachsblondem Haar und leicht näselndem Tonfall, der ihn als Bürger von Nebraska auswies. »Soraya, für mich persönlich … nun, eigentlich für alle von uns … möchte ich dir sagen, dass dir niemand vorwirft, was Tim zugestoßen ist. Scheiße passiert eben. Und in unserer Branche sind die Folgen leider selten harmlos.«
    Soraya holte tief Luft, atmete langsam aus. »Danke, Pete. Das tut gut.«
    Â»Hab mir gedacht, dass du

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