Der Bourne Betrug
Anführer â Fadi.«
»Dann war Fadi also persönlich am Ras Dejen?«
»Ja.« Ein leichter Schauder durchlief Lindrosâ Körper wie ein WindstoÃ. »Die Lieferung war zu wichtig, als dass er sie einem seiner Stellvertreter hätte anvertrauen können.«
»Du wusstest, woraus sie bestand, bevor er dich gefangen genommen hat?«
»Uran, ja. Ich hatte Strahlenmessgeräte dabei.« Lindrosâ Blick schweifte kurz in die eisige Dunkelheit auÃerhalb der Kabinenfenster ab. »Anfangs habe ich geglaubt, die Dujja habe es auf Löschfunkenstrecken abgesehen. Aber das war irgendwie nicht schlüssig. Ich meine, wozu würde sie LFS wollen, auÃer sie hätte â¦Â« Ein weiterer kleiner Schauder durchlief seinen Körper. »Wir müssen annehmen, dass sie alles haben, Jason. Die LFS und â was noch viel schlimmer ist â die Möglichkeit, Uran anzureichern. Wir müssen annehmen, dass sie dabei sind, eine Atombombe zu bauen.«
»Das war auch meine Schlussfolgerung.«
»Und dabei gehtâs nicht bloà um eine beschissene kleine âºschmutzige Bombeâ¹, die ein paar StraÃenblocks flachlegen würde. Wir reden von einer richtigen Bombe, die eine GroÃstadt verwüsten und ihre Umgebung verstrahlen könnte. Verdammt noch mal, wir reden von Millionen von Toten!«
Lindros hatte recht. Während der Arzt Martin untersuchte, hatte Bourne von Dschibuti aus den Alten angerufen und ihn kurz über Lindrosâ Befreiung, ihren gegenwärtigen Status und vor allem über die von der Dujja drohende Gefahr informiert. Vorerst konnte er jedoch nicht mehr tun, als zu versuchen, den Geisteszustand seines Freundes abzuschätzen. »Erzähl mir von deiner Gefangenschaft.«
»Da gibtâs eigentlich nicht viel zu erzählen. Mein Kopf hat die meiste Zeit in einer schwarzen Kapuze ohne Augenlöcher gesteckt. Ob duâs glaubst oder nicht: Ich habe mich bald vor dem Augenblick gefürchtet, in dem sie mir wieder abgenommen wurde â denn da hat Fadi mich verhört.«
Bourne wusste, dass er sich auf dünnem Eis bewegte. Aber er musste die Wahrheit herausbekommen, selbst wenn sie nicht das war, was er hören wollte. »Hat er gewusst, dass du bei der CI bist?«
»Nein.«
»Hast duâs ihm gesagt?«
»Ich habe mich als NSA-Mann ausgegeben, und er hatâs mir geglaubt. Er hatte keinen Grund, das nicht zu tun. Für diese Leute ist ein US-Geheimdienst wie der andere.«
»Wollte er Informationen über NSA-Personal oder -Unternehmen?«
Lindros schüttelte den Kopf. »Ihn hat, wie gesagt, nur interessiert, wie ich auf seine Fährte gekommen bin und wie viel ich wusste.«
Sein Freund zögerte kaum merklich. »Hat er das herausbekommen?«
»Ich weiÃ, worauf du hinauswillst, Jason. Ich war der festen Ãberzeugung, wenn ich auspackte, würde er mich anschlieÃend liquidieren.«
Bourne sagte im Augenblick nichts mehr. Lindros atmete flach und hechelnd, auf seiner Stirn standen SchweiÃperlen. Der Arzt hatte Bourne gewarnt, wenn er Lindros überhastet zu viel zumute, könne eine Reaktion einsetzen.
»Soll ich den Arzt holen?«
Lindros schüttelte den Kopf. »Lass mir einen Augenblick Zeit. Es geht gleich wieder.«
Bourne ging nach hinten in die Bordküche und machte zwei Sandwichteller für Martin und sich. AuÃer ihnen waren nur der Arzt, ein CI-Pilot und sein bewaffneter Kopilot an Bord. Er kam mit den Tellern zurück, stellte seinem Freund einen davon hin und nahm wieder Platz. Bourne aà eine Zeitlang schweigend. Wenig später konnte er sehen, dass Lindros sich so weit beruhigt hatte, dass er sich für sein Essen interessierte.
»Erzähl mir, was in meiner Abwesenheit passiert ist«, verlangte er.
»Ich wollte, ich hätte gute Nachrichten. Tatsache ist jedoch, dass deine Leute den Zwischenhändler in Kapstadt, von dem die Dujja die LFS bezogen hat, geschnappt haben.«
»Hiram Cevik, ja.«
Bourne zog seinen PS3 heraus, rief das Foto von Cevik auf und zeigte es Lindros.
»Ist er das?«
»Nein«, sagte Lindros. »Wieso?«
»Dies ist der Mann, der in Kapstadt geschnappt und nach Washington gebracht wurde. Dort ist ihm die Flucht gelungen, und dabei hat einer seiner Männer Tim Hytner erschossen.«
»Verdammt! Hytner war ein guter Mann.« Lindros tippte auf den
Weitere Kostenlose Bücher