Der Bourne Betrug
Lindrosâ Telefon. Der Anruf kam von dem Alten.
»Ich wette, dass es sich gut anfühlt, wieder an diesem Schreibtisch zu sitzen.«
»Unglaublich gut«, sagte Lindros.
»Willkommen im Dienst, Martin. Und das meine ich höchst aufrichtig. Die Bestätigung der von der Dujja verfolgten Absichten, die wir Ihnen verdanken, ist unschätzbar wertvoll.«
»Ja, Sir. Ich habe bereits einen Plan ausgearbeitet, wie wir ihr Schritt für Schritt das Handwerk legen können.«
»Gut gemacht«, sagte der DCI. »Stellen Sie ein Team zusammen, das mit Nachdruck daran arbeitet, Martin. Bis diese Krise bewältigt ist, ist Ihr Auftrag zugleich der Auftrag der gesamten CI. Ab sofort haben Sie unbegrenzt Zugriff auf alle unsere Ressourcen.«
»Ich weià Ihr Vertrauen zu schätzen, Sir.«
»Ich zähle auf Sie, Martin«, sagte der DCI. »Ich bin sicher, dass Sie mir heute beim Abendessen einen ersten Bericht erstatten können. Um Punkt acht.«
»Ich freue mich schon darauf, Sir.«
Der DCI räusperte sich. »Und was wollen Sie wegen Bourne unternehmen?«
»Ich verstehe Ihre Frage nicht, Sir.«
»Stellen Sie sich nicht dumm, Martin. Der Mann ist eine Gefahr, das wissen wir beide.«
»Er hat mich zurückgebracht, Sir. Ich bezweifle, dass das sonst jemand gekonnt hätte.«
Der Alte ignorierte, was Lindros gesagt hatte. »Wir stecken mitten in einer nationalen Krise nie da gewesenen AusmaÃes. Da können wir keine Quertreiber brauchen. Ich möchte, dass Sie sich seiner entledigen.«
Lindros rutschte in seinem Sessel hin und her, sah aus dem Fenster und starrte die kleinen Silberkugeln des gefrierenden Regens an. Dabei nahm er sich vor, nachzufragen, ob Bournes Flug etwa Verspätung hatte. In das lastende Schweigen hinein sagte er: »Diese Anweisung müsste ich allerdings schriftlich bekommen.«
»O nein, nein, nichts dergleichen. Der verdammte Kerl hat ohnehin neun Leben.« Der DCI machte eine kurze Pause. »Ich weiÃ, dass zwischen ihm und Ihnen eine gewisse Bindung entstanden ist, aber die ist ungesund. Verlassen Sie sich auf mein Urteil; ich weiÃ, wovon ich rede. Denken Sie daran, wie wir vor drei Jahren Alex Conklin begraben haben. Allzu enger Kontakt zu ihm ist für jeden gefährlich.«
»Sir â¦Â«
»Wenn Sie so wollen, ist dies ein letzter Loyalitätstest, Martin. Davon hängt Ihr Verbleib bei Typhon ab. Ich brauche Sie nicht daran zu erinnern, dass jemand schon eifrig an Ihrem Stuhl sägt. Sie brechen sofort jegliche Verbindung zu Jason Bourne ab. Er bekommt keine Informationen â überhaupt keine â von Ihrer oder sonst einer Dienststelle in diesem Gebäude. Ist das klar?«
»Ja, Sir.« Lindros trennte die Verbindung.
Er stand mit dem schnurlosen Telefon in der Hand auf, trat ans Fenster, legte seine Stirn an die Scheibe und fühlte die Kälte über sich hinwegfluten. Die Schmerzen reichten bis ins Mark, und die Beschwerden und immerwährenden Kopfschmerzen blieben jedoch, was er den CI-Ãrzten bewusst verschwiegen hatte â lauter Dinge, die ihn lebhaft daran erinnerten, was er alles durchgemacht hatte, wie lang seine Reise gewesen war.
Er tippte eine Nummer ein und hielt das Telefon an sein Ohr. »Geht Bournes Flug pünktlich?« Er nickte, als er die Antwort hörte. »Gut. Er ist auf dem Washington National? Du hast ihn selbst gesehen? Ausgezeichnet, komm jetzt zurück ⦠Ja, ganz recht.« Er trennte die Verbindung. Unabhängig davon, was hier passierte, war Bourne jetzt nach Odessa unterwegs.
Lindros setzte sich wieder an den Schreibtisch, drückte eine Taste der Gegensprechanlage und wies seine Sekretärin an, sofort eine Telefonkonferenz mit allen Typhon-Agenten in Ãbersee einzuberufen. Als es so weit war, schaltete er den Telefonlautsprecher im Konferenzraum ein, in dem er alle Washingtoner Mitarbeiter von Typhon zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengerufen hatte. Dort berichtete er, was er über die von der Dujja ausgehende Gefahr wusste, und erläuterte seinen Plan. Er teilte seine Leute in Viermannteams ein, die von ihm Aufträge erhielten, die sofort in Angriff genommen werden sollten.
»Alle übrigen Unternehmen liegen ab sofort auf Eis«, erklärte er ihnen. »Die Dujja aufzuspüren und zu eliminieren ist unsere allerwichtigste Aufgabe. Bis das geschafft ist, herrscht ab sofort
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