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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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vor weniger als einer Stunde mit Bourne telefoniert«, fuhr Soraya fort.
    Â»Oh?«
    Â»Er wollte, dass ich alles über einen Drogenbaron namens Fedor Wladimirowitsch Lemontow ausgrabe, was ich nur finden kann.«
    Lindros stützte beide Ellbogen auf die Schreibtischplatte, legte seine Hände mit den Fingerspitzen aneinander. Die Situation konnte rasch außer Kontrolle geraten, wenn er das zuließ. In absichtlich neutralem Tonfall fragte er: »Und was haben Sie entdeckt?«
    Â»Vorerst noch nichts. Ich wollte Sie nur über diese Sache mit der Prothese informieren.«
    Â»Das haben Sie gut gemacht.«
    Â»Danke, Boss.« Sie stand auf. »Jetzt muss ich stundenlang vor dem Bildschirm hocken.«
    Â»Sparen Sie sich die Recherche. Ich habe nichts über diesen Hundesohn finden können. Wer er auch sein mag, er ist wirkungsvoll abgeschirmt. Genau die Art Kerl, die man sich als Geldgeber der Dujja vorstellt.« Lindros hatte sich bereits wieder seinem Computer zugewandt. »Ich möchte, dass Sie den nächsten Flug nach Odessa nehmen. Ich möchte, dass Sie Bourne unterstützen.«
    Soraya war sichtlich überrascht. »Das wird ihm nicht gefallen.«
    Â»Es braucht ihm auch nicht zu gefallen«, sagte Lindros knapp.
    Als Soraya nach dem Zahnteil greifen wollte, wischte er es von der Schreibtischplatte in seine Hand. »Darum kümmere ich mich selbst.«

    Â»Sir, Sie haben schon reichlich viel am Hals, wenn ich das mal sagen darf.«
    Lindros musterte sie prüfend. »Soraya, ich muss Ihnen noch etwas sagen. Wir haben bei Typhon einen Maulwurf gehabt.« Er konnte hören, wie sie erschrocken Luft holte, und war zufrieden. Aus einer Schublade zog er ein von ihm selbst zusammengestelltes dünnes Dossier, das er ihr hinlegte.
    Soraya griff danach, schlug es auf. Sobald sie zu lesen begann, merkte sie, dass heiße Tränen die Buchstaben verschwimmen ließen. Der Verräter war Tim Hytner gewesen. Bourne hatte also doch recht gehabt. Hytner hatte für die Dujja gearbeitet.
    Sie sah zu Lindros auf. »Warum?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Geld. Das steht alles hier drin. Eine elektronische Spur, die zu einem Konto auf den Cayman-Inseln führt. Hytner stammte aus einer bettelarmen Familie. Sein Vater braucht stationäre Langzeitpflege, die seine Krankenversicherung nicht zahlen will – stimmt’s? Seine Mutter ist praktisch mittellos. Jeder hat irgendeine Schwäche, Soraya – auch Ihr bester Freund.«
    Lindros ließ sich das Dossier zurückgeben. »Vergessen Sie Hytner; der ist Schnee von gestern. Vor Ihnen liegt viel Arbeit. Ich möchte, dass Sie schnellstens nach Odessa abreisen.«
    Als die Tür sich seufzend schloss, starrte Lindros hinter Soraya her, als könne er sie davongehen sehen. Allerdings , dachte er. Und dort wirst du umgelegt, bevor du herausbekommst, wer dieses Zahnteil angefertigt hat.

KAPITEL DREIZEHN
    Bourne wohnte im Hotel Samarin, einem reichlich heruntergekommenen Mammutbau am Hafen genau gegenüber dem Fährbahnhof, von dem aus regelmäßig Schwarzmeerfähren verkehrten. Seit seinem damaligen Besuch war auf der massiven Pier das ultramoderne, elegante Hotel Odessa hochgezogen worden. Ihm erschien es so fehl am Platz wie ein Anzug von Dolce & Gabbana an einem Obdachlosen.
    Geduscht, rasiert und angezogen, ging er in die verschlafene riesige Hotelhalle hinunter, die so reich geschmückt war wie ein Osterbonnet aus dem frühen 19. Jahrhundert. Tatsächlich schien das ganze Hotel – von den schweren, ausgefransten Samtmöbeln bis zu den Blumentapeten an den Wänden – aus dem 19. Jahrhundert zu stammen.
    In dem sonnigen Speisesaal mit Blick auf den Hafen frühstückte er, von Geschäftsleuten mit geröteten Gesichtern umgeben. In dem Raum roch es vage nach Bier und verbrannter Butter. Als sein Ober ihm die Rechnung brachte, fragte er ihn: »Wo geht man hier um diese Jahreszeit hin, um sich zu amüsieren?«
    Bourne sprach Russisch. Obwohl sie hier in der Ukraine waren, war Russisch in Odessa die Amtssprache.
    Â»Das Ibiza hat geschlossen«, sagte der Ober, »und die übrigen Clubs in Arkadia auch.« Arkadia war das Strandviertel; im Sommer wimmelte es an den Badestränden von jungen, wohlhabenden Russinnen und Touristen auf der Pirsch. »Was bevorzugen Sie – Frauen oder Männer?«

    Â»Weder noch.« Bourne hielt eine

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