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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hergeflogen.«

    Â»Die Leute, in deren Auftrag ich hier bin, sind Rumänen«, sagte Bourne.
    Er beobachtete, wie der Ukrainer den Inhalt seiner Brieftasche kontrollierte, in der mehrere Kreditkarten, ein Führerschein und eine Export-Import-Lizenz steckten. Letzteres Dokument war eine hübsche Dreingabe, fand Bourne. Dafür würde er sich bei Deron eigens bedanken müssen.
    Schließlich gab Jewgeni Fejodowitsch ihm Pass und Brieftasche zurück. Ohne Bourne aus den Augen zu lassen, zog er ein Handy heraus und tippte eine hiesige Nummer ein.
    Â»Neuer Kunde«, sagte er lakonisch. »Ilias Woda, vertritt rumänische Interessen, sagt er.« Er nahm das Handy kurz vom Ohr und fragte Bourne: »Wie viel?«
    Â»Ist das Lemontow?«
    Der andere machte ein finsteres Gesicht. »Wie viel?«
    Â»Erst mal hundert Kilo.«
    Jewgeni Fejodowitsch starrte ihn wie in Trance an.
    Â»Nächsten Monat das Doppelte, wenn diesmal alles klappt.«
    Der Ukrainer ging etwas weiter weg und kehrte Bourne den Rücken zu, während er weitertelefonierte. Im nächsten Augenblick kam er zurück. Sein Handy hatte er schon wieder eingesteckt.
    Ein knappes Nicken veranlasste Bogdan Iljanowitsch dazu, die Pistole von Bournes Kopf zu nehmen und unter seinem langen Wollmantel zu verstauen, der ihm um die Knöchel schlabberte. Er war ein stiernackiger Mann mit pechschwarzem Haar, das er mit viel Pomade in einem Stil trug, der entfernt an die von Hitler bevorzugte Frisur erinnerte. Seine Augen glichen Achaten, die auf dem Boden eines verlassenen Schachts dunkel glühten.
    Â»Morgen Abend.«
    Bourne erwiderte seinen Blick stetig. Er wollte mit dieser Sache weiterkommen; die Zeit war kostbar. Jeder Tag, jede
Stunde brachte Fadi und seinen Kader ein Stück näher an ihre Atomwaffe heran. Aber auf Jewgeni Fejodowitschs Gesicht sah er den kalten Ausdruck eines erfahrenen Profis. Es war zwecklos, Lemontow früher sprechen zu wollen. Dies war ein Test, der ihnen zeigen sollte, ob er ebenso hart war wie sie selbst. Bourne wusste, dass Lemontow Zeit wollte, um ihn beobachten zu können, bevor er ihm eine Audienz gewährte. Dagegen protestieren zu wollen wäre mehr als töricht gewesen – es hätte ihn schwach erscheinen lassen.
    Â»Sagen Sie mir Zeit und Ort«, verlangte Bourne.
    Â»Nach dem Abendessen. Halten Sie sich bereit. Jemand ruft Sie in Ihrem Zimmer an. Im Samarin, ja?«
    Der Ober, der mir den Eiermann genannt hat , dachte Bourne. »Meine Zimmernummer brauchen Sie wohl nicht.«
    Â»Allerdings nicht.«
    Jewgeni Fejodowitsch streckte ihm die Hand hin. Als Bourne sie ergriff, sagte er: »Gospodin Woda , ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihr Vorhaben.« Seine Rechte hielt Bournes Hand weiter wie ein Schraubstock umklammert. »Nun befinden Sie sich in unserem Machtbereich. Sie sind entweder unser Freund oder ein Feind. Bitte denken Sie daran, dass Sie ein Feind sind, wenn Sie versuchen, aus irgendwelchen Gründen und mit irgendwelchen Mitteln mit Außenstehenden in Verbindung zu treten. Eine zweite Chance gibt’s dabei nicht.« Sein humorloses Lächeln ließ gelb verfärbte Zähne sehen. »Verraten Sie uns, verlassen Sie Odessa nicht lebend, das garantiere ich Ihnen persönlich.«

KAPITEL VIERZEHN
    Nachmittags war Martin Lindros mit Dossiers in der Hand zu einer hastig einberufenen Besprechung im Büro des Alten unterwegs, als sein Handy klingelte. Die Anruferin war Anne Held.
    Â»Guten Tag, Mr. Lindros. Es hat eine Änderung gegeben. Der DCI lässt Sie bitten, sich mit ihm unten im Tunnel zu treffen.«
    Â»Danke, Anne.«
    Lindros klappte sein Handy zu, drückte den Rufknopf des Aufzugs. Der Tunnel war die Tiefgarage für CI-Dienstwagen, die dort auch gewartet wurden, und zugleich das Eingangsportal für zugelassene Servicetechniker, die vor dem Betreten des Gebäudes von bewaffneten Agenten, die Kevlar-Westen trugen, kontrolliert wurden.
    Er fuhr in den Tunnel hinunter, wo er einem der diensthabenden Agenten seinen Ausweis zeigte. Tatsächlich war die Tiefgarage ein riesiger Stahlbetonbunker: bomben- und feuersicher. Zur Straße führte nur eine einzige Rampe hinauf, die sich durch schwere Stahltore rasch absperren ließ. Der gepanzerte Lincoln des Alten wartete mit laufendem Motor und geöffneter hinterer Tür an der Auffahrt. Lindros zog den Kopf ein, als er einstieg und neben dem DCI in die

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