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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Jüngere drohend ein, und Bourne ließ Rebekkas Handgelenk los.
    »Alles in Ordnung, Ma’am?«, fragte der ältere Polizist. »Wollen Sie Anzeige erstatten?«
    »Ich will nur weg hier«, sagte Rebekka mit funkelnden Augen. Sie nahm Mantel und Tasche und stakste unter den Blicken der Anwesenden aus dem Café.
    Der ältere Polizist wandte sich Bourne zu. »Zahlen Sie und verschwinden Sie. Und halten Sie sich von der Frau fern, verstanden?«
    Bourne senkte den Kopf, warf ein paar Kronen auf den Tisch und ging. Er traf Rebekka gleich um die Ecke. Sie lachte.
    »Wie geht’s deiner Wange?«
    »Ich halte gern auch die andere hin.«
    Sie lachte schallend. Es war einer der seltenen unbeschwerten Momente zwischen ihnen. Auf der anderen Straßenseite sah er Christien neben einem schwarzen Volvo stehen. Er rauchte einen Zigarillo und betrachtete scheinbar sorglos die vorbeigehenden jungen Frauen in ihren Winterjacken.
    Bourne und Rebekka überquerten die stark befahrene Straße. Er lächelte ihnen zu – besonders Rebekka, als er ihr die hintere Autotür öffnete. Bourne setzte sich neben ihn auf den Beifahrersitz. Christien wartete auf eine Lücke im Verkehr und fuhr los.
    »Ich habe den Helikopter gefunden«, sagte Christien. Er war klug genug, Bourne keine Fragen über Rebekka zu stellen. »Das war nicht so schwer. Es gibt nicht so viele mit einem solchen Kennzeichen – eigentlich nur einen.«
    »Welches Kennzeichen?«, fragte Rebekka.
    Christien betrachtete sie im Rückspiegel. »Hier wird die Sache interessant.«
    Er reichte Bourne eine Mappe mit hochauflösenden Fotos. Rebekka beugte sich zwischen den Sitzen vor, um besser sehen zu können.
    »Wir haben Zugang zu einigen Überwachungskameras der Stadt.« Christien fuhr etwas langsamer im immer dichter werdenden Verkehr. »Ich habe sie vergrößern und eine Bildoptimierung durchführen lassen. Sehen Sie sich die Fotos genau an, dann wissen Sie, warum.«
    Es waren vier Aufnahmen. Die Vergrößerung und Bildoptimierung hatte die Farben verblassen lassen, doch Bourne und Rebekka erkannten den Hubschrauber, der sie unter Beschuss genommen und ihnen Harry Rowland entrissen hatte. Wie zur Bestätigung zeigte das zweite Bild Rowland durch ein Seitenfenster. Bourne blätterte zum dritten Foto weiter.
    »Kungliga Transport«, las Rebekka. »Ein ganz normaler Verkehrshubschrauber.«
    »So sieht’s aus«, bestätigte Christien. »Aber das letzte Bild sagt etwas anderes. Sehen Sie sich den Heckrotor an.«
    Bourne nahm das vierte Foto, das die besagte Stelle noch stärker vergrößerte. Er hielt es ins Licht, um besser sehen zu können.
    »Das ist ein Firmenlogo«, sagte er, »aber ich kann den Namen nicht erkennen.«
    »Er ist zu klein, auch in der Vergrößerung.« Sie hielten an einer roten Ampel. Christien tippte auf das Logo. »Sehen Sie die Form? Ziemlich ungewöhnlich, deshalb haben wir die Umrisse durch unsere Erkennungsprogramme laufen lassen. Und wir wurden tatsächlich fündig. Dieser Helikopter gehört SteelTrap.«
    »Internet-Sicherheit«, warf Rebekka ein. »Das Beste vom Besten.«
    Christien nickte. »Die Software von SteelTrap ist den anderen um Lichtjahre voraus.«
    »Aber wie kommt es«, warf Bourne ein, »dass SteelTrap mich töten will und Harry Rowland rettet?« Er wandte sich Rebekka zu. »Du hast doch gesagt, Rowland arbeitet für ein Terrornetzwerk?«
    »Welches?«, fragte Christien.
    »Dschihad bis-sayf«, erklärte Rebekka. »Oberst Ben David hat es in Dahr El Ahmar erwähnt, als er dachte, ich wäre noch bewusstlos.«
    »Mit wem hat er darüber gesprochen?«, wollte Bourne wissen.
    Rebekka schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.« Sie lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Eins dürfte jedenfalls klar sein: SteelTrap hat es nicht nur auf Viren und Trojaner abgesehen.«
    »Sondern?«, fragte Christien.
    »Auf uns«, brummte Bourne.
     

 
    13
    Als Martha Christiana die alte Frau vor dem großen Panoramafenster sitzen sah, sah sie sich einen Moment lang selbst. Das Zimmer war sparsam und schmucklos eingerichtet. Es gab nur wenige persönliche Gegenstände: einen Kamm, eine Haarbürste mit silbernem Griff. Einen kleinen Leuchtturm, aus einem Walrosszahn gefertigt, auf einer Landspitze. Ein verblichenes Foto einer schönen, aber zerbrechlich wirkenden Frau mit einem kleinen Mädchen. Das war alles. Das Zimmer strahlte eine so tiefe Einsamkeit aus, dass es Martha den Atem nahm.
    Die alte Frau drehte sich nicht um, als sie durch das Zimmer

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