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Der Brand der Cheopspyramide

Titel: Der Brand der Cheopspyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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lassen. Ihre Kälte muß schwinden, wenn sie den Brand in seinem Inneren schaut.
    Wann sie zurückkommen, ist ungewiß?«
    »Ja. Wenigstens wußte Prinz Ahmed nicht.«
    Die Tür ging auf. Fürst Murad trat ein. Die Frauen erhoben sich.
    »Gehen wir gleich in mein Arbeitszimmer, Jolanthe, ich habe dir vieles zu berichten.«
    Stundenlang hatten sie da zusammengesessen. Zäh bestand Jolanthe auf ihrem Verlangen.
    »Lebendig müssen sie in unsere Hand kommen! Besonders der eine, der Deutsche!«
    »Er wird sein Geheimnis nie preisgeben, wird eher sterben.«
    »Du magst recht haben. Aber was verschlägt’s, ob er früher oder später stirbt. Vielleicht findet sich auch in ›Mon Repos‹ genügend Material, um damit weiterarbeiten zu können ohne ihn.«
    »Ich gebe nur mit Widerstreben nach. Einen solchen Mann lebendig zu fangen! Ein ungeheures Wagnis.«
    »Es muß sein!« Jolanthe schnitt ihm das Wort ab. »Und war’s auch nur, um…« Sie sprach nicht mehr, was sie dachte…: um den in meiner Gewalt zu sehen, der mir den ersten Stein auf meinen Weg warf.
    »Vergiß nicht, immer wieder warne ich dich, die ungeheure Macht, die der Mann besitzt. Es kann doch keinem Zweifel unterliegen, daß die Rettung der Werke von Ste. Marie sein Werk war.
    Ich habe im Auftrag des Kalifen mit Kapazitäten der physikalischen Wissenschaft gesprochen. Nur eine Erklärung, Atomenergie! Dieser Fall mit Almeiras und seinen Leuten. War’s seine Tat? Er besäße die Atomenergie aufs höchste entwickelt. Anscheinend kaum einer, der mehr darüber weiß. Verschwindet er, niemand wird sich darum kümmern.«
    »Er wird verschwinden! Wenn morgen nicht, dann später. Erst wenn…«
    Sie stand auf und schritt zum Fenster. Ihre Hände krampften sich in die Vorhänge. Erst nach einer Weile drehte sie sich um.
    »Vielleicht fällt er auch im Kampf, und alle deine Bedenken sind überflüssig.«
    *
    Iversen und Modeste von Karsküll traten aus dem Hotel. Sie hatten Mette zur Kurpromenade abholen wollen. Die hatte abgelehnt.
    Der Schlag von Warnum hatte den Vater schwer getroffen. Seine kräftige Natur war ins Wanken geraten, sein Zustand besorgniserregend. Vergeblich hatte Mette dem Vater geraten, einen Arzt heranzuziehen. Der hatte es schroff abgelehnt. Sie wagte es nicht mehr, den Vater allein zu lassen.
    Iversen und Modeste gingen die Rue Antoine entlang. Ihre Stimmung war gedrückt. Es wollte kein rechtes Gespräch aufkommen.
    »Die arme Mette! Sie hat jetzt schwere Tage«, sagte Modeste, »sie täte besser, mit dem Vater fortzureisen. Mich selbst duldet es auch nicht mehr recht hier. Wäre Jolanthe nicht notwendigerweise nach Madrid, würden wir sicher auch Biarritz schon verlassen haben.«
    »Sie wollten nach London?«
    »Ja. Jolanthe besitzt dort ein eigenes Haus. Viele Bekannte in der Gesellschaft. Sie erzählte mir so viel Angenehmes und Schönes darüber, daß ich eigentlich nur deshalb einwilligte, als sie mich vom Tirsenhof holte.«
    »Ob Sie sich in London so wohl fühlen würden?«
    »Oh! Warum? Kennen Sie die Londoner Verhältnisse?«
    »Gewiß! Ich kenne sie sehr gut.«
    »Was mißfällt Ihnen daran?«
    »Mißfallen?« Iversen wiegte den Kopf. »Ich will durchaus nichts Ungünstiges sagen, aber ich glaube nicht, daß Sie, Fräulein Modeste, so besonderen Gefallen daran finden werden.«
    »Oh, mir scheint, Sie wollen damit sagen, daß das Gänschen vom Tirsenhof auf dem glänzenden Parkett des Londoner Highlife eine schlechte Rolle spielen wird. Sie irren, Herr von Iversen.«
    Iversen schaute ihr lachend ins Gesicht. »Auf die Gefahr hin, mir Ihre Ungnade zuzuziehen, ich irre mich nicht… wäre ein schlechter Menschenkenner.
    In den nächsten Wochen beginnen in London die großen Tenniswettkämpfe um die englische Meisterschaft. Ich werde nicht verfehlen, als Zuschauer daran teilzunehmen. Ich werde dann Gelegenheit haben, Sie wiederzusehen… wiederzusprechen.«
    »Gut! Sprechen wir uns wieder, Herr von Iversen.«
    Sie waren auf der Kurpromenade angekommen. Um sie herum das bunte Treiben des eleganten Weltbades. Sie kamen am Musikpavillon vorbei.
    Ein Hotelboy… der sich nach allen Seiten umschaute. Jetzt hatte er sie gesehen. Kam auf sie zugelaufen, schwenkte in der Hand ein Telegramm, überreichte es Modeste.
    »Von Jolanthe wahrscheinlich.«
    Sie traten in einen Seitenweg. Modeste riß es auf, las es. Stand still. Die Brauen zusammengezogen, einen ärgerlichen… ängstlichen Ausdruck in ihrem Gesicht.
    »Keine gute Nachricht von Ihrer

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