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Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld

Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld

Titel: Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Fellinger
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22. 11. 1969 in Ohlsdorf Folgendes vereinbart:
Alle an Thomas Bernhard bis 31. 8. geleisteten Zahlungen der Verlage Insel und Suhrkamp stehen für die Verlagsrechte an allen den Verlagen bisher übertragenen Werken auf die Dauer von drei Jahren (31. 8. 1972). Alle Erlöse aus diesen Werken gehen an die Verlage. Ist der Betrag nicht abgedeckt, so verfallen am 1. 9. 1972 die Ansprüche der Verlage auf den Restbetrag.
Im Falle des Todes von Thomas Bernhard überträgt dieser, rechtsverbindlich für seine Erben, dem Verlag die Verlagsrechte so lange, bis der Betrag abgegolten ist.
A conto kommender Arbeiten zahlt der Verlag an Thomas Bernhard vom 1. 9. 1969 an auf die Dauer von zwei Jahren einen monatlichen Betrag von DM 800. – (pünktlich zum Ersten eines Monats).
Unterschrieben zum Zeichen des Einverständnisses
Ohlsdorf, am 22. 11. 1969«
    2   Der Brief trägt den handschriftlichen Vermerk von S. U. »St. Moritz aus geschr. erl.«.

[101; Anschrift: Ohlsdorf]
     
    Frankfurt am Main
    19. Dezember 1969
    Lieber Herr Bernhard,
    das Jahr 1969 brachte uns beiden, wie ich vermute, unsere »Begegnung«. Das Jahr 1970 soll aber ein dezidiertes Jahr Thomas Bernhard werden. Ich verspreche Ihnen dies.
    In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich.
    Ihr
    Siegfried Unseld

[102; handschriftlich auf Briefpapier des Hotel Belvédère Garni, 7500 St. Moritz]
     
    St. Moritz
    30. Dezember 1969
    Lieber Herr Bernhard
    ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihren Brief vom 16. 12. Ich wünsche Ihnen und mir, daß Ihnen das Geplante gelingen möge. Bleiben Sie 1970 so produktiv, wie Sie sind: alles andere wird sich dann finden und einstellen.
    Ich fühle mich Ihnen sehr herzlich verbunden.
    Ihr
    Siegfried Unseld

1970
     

[103; Anschrift: Ohlsdorf]
     
    Frankfurt am Main
    13. Januar 1970
    Lieber Herr Bernhard,
    in den letzten Tagen ließ ich Ihnen die neuen Verzeichnisse Insel und Suhrkamp für das 1. Halbjahr zugehen sowie einen neuen Prospekt für die Bibliothek Suhrkamp. Bei den älteren Titeln war die »Verstörung« aufgeführt, und wenn Sie ins Preisausschreiben hineinsehen, so wird bei Punkt 2 nochmals auf Ihr Buch indirekt verwiesen. Wir machen also Musik.
    Ich schicke Ihnen die Kopien meiner Briefe an Herrn Lietzau und seine Antwort. Wir versuchen, daß wir Hollmann zu einer Regie des Stückes in München bewegen können. Das wird sich aber dann in den nächsten Tagen entscheiden.
    Herzliche Grüße
    Ihr
    Siegfried Unseld

    Anlagen 1

    [Anlage 1; Brief von S. U. an Hans Lietzau]

    Herrn Intendant Hans Lietzau
    Deutsches Schauspielhaus
    2 Hamburg 1
    Kirchenallee 29-41
    Frankfurt am Main
    7. Januar 1970
    Verehrter, lieber Herr Lietzau,
    ich bedanke mich für Ihren Brief vom 23. Dezember. Da der Verlag bis zum 5. Januar geschlossen war, kann ich Ihnen erst heute antworten.
    Wir haben hier als wirklich wichtigsten Vorgang die Situation des Uraufführungstermins für Thomas Bernhards »Ein Fest für Boris« erörtert. Es wurden Gespräche mit den Herren Everding und Hollmann geführt. Ich muß Sie insofern berichtigen, als wir von diesen Herren doch etwas andere Terminierungen hörten. Doch wie auch immer: der Suhrkamp Verlag möchte dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg noch einmal definitiv die Uraufführung einräumen. Sie schreiben von Ende Juni als letztem Termin. Wir wollen diese Angelegenheit ganz präzise machen: der Uraufführungstermin muß spätestens der 30. Juni 1970 sein; wir sind frei, mit anderen Bühnen für Termine vom 1. Juli 1970 an zu verhandeln; wir versuchen durch eine Umdisposition in München noch eine Aufführung im Juli zu erreichen, doch das ist im Moment noch fraglich.
    Ich möchte Sie, verehrter, lieber Herr Lietzau, sehr bitten, Ihr ganzes Augenmerk und das ganze Gewicht Ihres Hauses auf diese Uraufführung zu legen. Ich darf darauf aufmerksam machen, daß wir schon einmal im Hinblick auf die Aufführung bei Ihnen auf eine Aufführungsmöglichkeit in Basel durch Hollmann verzichtet haben. Uns ist wirklich wichtig, daß dieses Stück eines großen Autors in der bestmöglichen Form über die Bühne geht. Ich möchte Sie deshalb herzlich bitten, dem Stück alle Möglichkeiten zu geben.
    Mit freundlichen Grüßen
    Ihr
    [Siegfried Unseld]

    [Anlage 2; Brief von S. U. an Hans Lietzau]

    Herrn Intendant Hans Lietzau
    Deutsches Schauspielhaus
    2 Hamburg 1
    Kirchenallee 29-41
    Frankfurt am Main
    13. Januar 1970
    Sehr verehrter Herr Lietzau,
    ich bedanke mich für Ihren Brief vom 10.

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