Der Briefwechsel
versuchen, eine effektive Reise von Basel bis Hamburg zusammenzustellen. Ist Dir das recht? Zu diesem Zeitpunkt käme dann die Erzählung heraus, und es wäre natürlich gut, wenn diese Begleitmusik gemacht würde.
Mit allen guten Wünschen und herzlichen Grüßen, auch für Libgart,
Dein
[Siegfried Unseld]
1
130 Ödön von Horváth, Gesammelte Werke. Herausgegeben von Dieter Hildebrandt, Walter Huder und Traugott Krischke. Dünndruckausgabe in vier Bänden, erschien 1971 im Suhrkamp Verlag.
[95; Anschrift: Berlin]
Frankfurt am Main
30. Juli 1969
Lieber Peter,
im Februar/März 1970 tagt zum dritten Mal das Deutsche Buchhändler-Seminar. Es ist eine Einrichtung für die Führungskräfte des Buchhandels. Das Seminar war meine Initiative. Es finden dort zwei Autorenlesungen statt. Der Beirat wünscht sehr, daß Du eine davon übernehmen möchtest, und zwar am 10. März 1970. Die Sache findet in Seckbach, also in der Nähe von Frankfurt, statt. Die Reisekosten werden Dir erstattet, Honorar DM 600,–. Du kannst lesen, was Du willst, etwa 30 Minuten, danach Diskussion. Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn Du zusagen könntest.
Ich lege Dir ein Prospekt des zweiten Deutschen Buchhändler-Seminars bei.
Mit herzlichen Grüßen
Dein
[Siegfried Unseld]
Anlage 1
1
Die Anlage ist nicht ermittelt.
131 [96; Anschrift: Berlin]
Frankfurt am Main
1. August 1969
Lieber Peter,
wir sprachen neulich einmal über mögliche Reisen. Möchtest Du nach Israel fahren? Es gäbe eine Möglichkeit, an ein oder zwei Stellen zu lesen, Reisekostenersatz und Honorar zu bekommen und gleichzeitig die Möglichkeit zu haben, Land und Leute kennenzulernen. Bitte schreib mir doch, ob Du daran interessiert bist.
Herzlich
Dein
[Siegfried Unseld]
[97; Anschrift: ]
Frankfurt am Main
[5. August 1969]
Lieber Peter,
Du bist mutmaßlich schon in Kärnten. Erreichen Dich meine Briefe via Berlin, oder kannst Du mir Deine Adresse geben? Ich möchte Dir einen langen Brief schreiben.
Schöne Grüße
Dein
[Siegfried Unseld]
[98; Anschrift: Griffen; Telegrammnotiz]
Frankfurt am Main
18. August 1969
bist du am 28./29. August noch in Kärnten?
gruss siegfried unseld
132 [99; handschriftlich]
Griffen
14. August 1969
Lieber Siegfried,
gestern Abend habe ich das Telegramm bekommen, in dem Du fragst, ob ich am 28./29. noch in Griffen bin. Es ist so, daß wir am 28 . noch hier sind, am 29. aber um 14 h von Klagenfurt aus über Frankfurt nach Berlin zurückfliegen werden. Eventuelle Verschiebungen sind jetzt zwar schwer möglich, aber wenn es sich um etwas sehr wichtiges handeln sollte, könnte ich es gleich versuchen.
Wir sind jetzt 3 Wochen hier, und haben eigentlich die ganze Zeit dazu gebraucht, uns von dem wirklich abenteuerlichen Lärm in Berlin (vor dem Haus und im Hof) zu erholen. Alles war schon so verkrampft, daß man hier erst nach einigen Tagen zum Ausatmen kam. Vor allem dem Kind geht es hier besser.
Ich lese viel, vor allem Zeitungen (die »Süddeutsche Zeitung« kriegt man schon am gleichen Tag), die man so weit genauer und langsamer studiert, und »Edition-Suhrkamp«- Bücher, gerade etwa Marcuses »Versuch über die Befreiung«, eine ziemlich enttäuschende Deklamation, aber doch wieder sympathisch, enthusiastisch; 1 Bernhards »Frost« habe ich auch noch einmal gelesen, eine Serie von »Großaufnahmen des Bewußtseins«, so kommt es einem vor.
Das endgültige Manuskript der Tormann-Geschichte kann ich Dir erst Mitte September schicken, dann aber sicher. Es wird ja noch nicht zu spät sein.
Entschuldige die etwas unleserliche Schrift, ich bin es gar nicht mehr gewohnt, mit der Hand zu schreiben.
Ein kleiner Fehler aus der 1. Auflage des Bandes der »Bücher der 19« fällt mir noch ein: in der Quellenangabe am Schluß heißt es, die Texte der Abteilung Prosa seien dem
133 Band »Begrüßung des Aufsichtsrats« entnommen, 1967 im Residenz Verlag erschienen (oder so ähnlich): genauer müßte es heißen, sie seien, bis auf die Geschichte »Der Einbruch eines Holzfällers in eine friedliche Familie«, die in der Zeitschrift »manuskripte« veröffentlicht wurde , im Residenz Verlag etc. … 2
Es ist ja nicht so wichtig, aber wenn eine 2. Auflage gemacht wird, könnte man das ja noch richtigstellen.
Mit herzlichen Grüßen, auch von meiner Frau Libgart
Dein Peter
P. S.: Was die Abrechnung f. d. 1. Hj. 69 betrifft, so genügt es mir, wenn diese bis Ende August nach Berlin
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