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Der Brombeerpirat

Der Brombeerpirat

Titel: Der Brombeerpirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Lüpkes
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Jahres!«, ergänzte er und gewann damit wieder die Oberhand. Sie sah ihn erstaunt an. »Es ist ja nicht so, dass wir uns in diese Richtung keine Gedanken gemacht hätten, nicht wahr, Kollege Britzke?«
    Der nickte und bemühte sich sichtlich, möglichst unbeteiligt zu wirken.
    Sanders hatte natürlich nicht die leiseste Ahnung, wie dieses Tötungsdelikt vonstatten gegangen sein mochte, doch das konnte er vielleicht hinter seinem strengen, ernsten Blick verbergen.
    »Veit Konstantin hatte verstanden, dass er bei seiner Mutter unwiederbringlich in Ungnade gefallen war, er hatte also berechtigte Sorge um das Famili enerbe«, referierte Sanders. Sie sollte sehen, dass auch er eins und eins zusammenzählen konnte.
    Wencke Tydmers nickte. »Er hat ihr eine Strickjacke für die Nacht bringen lassen. Dieses Kleidungsstück war voller Katzenhaare. Alide Konstantin war hochgradig allergisch gegen Katzenhaare, und das wusste er auch.«
    Nun konnte er seine Überraschung nicht länger verbergen. Woher wusste diese Frau solche Details? »Aber sie war doch im Krankenhaus …«, sagte er hilflos.
    »Ein Komplize hat das medizinische Sprühgerät gegen ein völlig leeres ausgetauscht und zudem die Nachtglocke manipuliert. Alide Konstantin hatte keine Chance. Sie ist in ihrem Krankenbett qualvoll erstickt, denn sie war zu schwach zum Rufen und unfähig, sich aus eigener Kraft im Zimmer zu bewegen.«
    Sanders versuchte ein Lachen, das verkrampft ausfiel. »Und wer soll dieser Komplize gewesen sein? Laut Aussage des leitenden Klinikarztes war sie den ganzen Tag von irgendwelchen Jugendlichen umgeben, die niemanden an sie heranließen. Und eine Funktionsstörung der Nachtglocke ist auch nicht festgestellt worden. Wie soll so ein Komplott funktionieren? In einem Krankenhaus mit bestem Ruf?«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen im kleinen Dienstzimmer, und man hörte nur, wie sich der Regen hart gegen die Fensterscheiben warf.
    »Ich weiß es«, sagte der Taxifahrer leise. Alle starrten ihn verblüfft an. Niemand schien vermutet zu haben, dass auch er einen Wissensvorsprung in diesem Fall hatte. »O mein Gott, es ist schrecklich, aber ich denke, ich weiß, wer an dieser Tat beteiligt war.«
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. Die Frau, die ohne zu klopfen eintrat, war in Sanders’ Augen nahezu vollkommen. Schwarzes Haar und dunkle Augen, feurige Wangen und ein blutrot gefärbter Mund. Sie war wunderschön, vielleicht noch schöner als Wencke, aber er kannte sie nicht. Doch er konnte sich denken, wer sie war. Schade, dachte er.
    »Rika!«, riefen Jasper und Wencke wie aus einem Munde.
    Sie beachtete keinen der beiden. »Wer ist hier bitte Kommissar Sanders? Ich hatte einen Termin.«
    Der Taxifahrer schien in sich selbst zu versinken. Sanders ahnte, was das zu bedeuten hatte.
    »Frau Rika Haberkamp?«
    Sie lächelte ihn an, und Sanders konnte sich kaum ihrer betörenden Art entziehen. Ohne ein Wort zu verlieren, nahm sie ihm gegenüber Platz, schlug die sagenhaft weiblichen Beine übereinander und legte den Kopf schräg, sodass ihre nassen, samtigen Haare schwer über die Schultern fielen.
    »Ich habe heute ein Telefongespräch mit angehört«, sagte der Taxifahrer, er hatte sich allem Anschein nach wieder gefangen. Er behielt Rika Haberkamp fest im Auge, als er weitersprach. »Sie hat vom Krankenhaus aus angerufen, und ich stand mehr oder weniger zufällig in der Nähe.«
    Die Schöne blickte ihn von der Seite an, ihre Mundwinkel zeigten noch immer nach oben, doch Sanders meinte, ein leichtes Zittern ausmachen zu können.
    »Sie hat über Wenckes Schussverletzung gesprochen und dass eigentlich daneben geschossen werden sollte. Ich hatte das Gefühl, dass sie mit ihrem Gesprächspartner ein, wie soll ich sagen, intimes Verhältnis hat.«
    »Woran haben Sie das gemerkt?«, fragte Sanders, um überhaupt irgendetwas zu fragen.
    »Sie nannte ihn ›Schatz‹ und wollte sich für heute noch mit ihm verabreden.«
    Rika Haberkamp lachte glockenhell auf. »Ach Remmer, du kleiner Detektiv. Kann es sein, dass dir da deine eigene Eifersucht einen kleinen Streich gespielt hat? Ich habe mit einer sehr guten Freundin telefoniert. Frauen reden sich oft mit Kosenamen an, wusstest du das nicht?« Sie warf dem Häufchen Elend neben ihr einen amüsierten Blick zu.
    »Hast du nicht, Rika«, entgegnete Remmer auffallend ruhig.
    »Hatte ich auf Mithören geschaltet, oder was?« Sie machte einen Witz aus dieser Situation, doch selbst Sanders hatte

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