Der buddhistische Mönch
einer Erwähnung wert. Ich hätte deswegen auch keine Gewissensbisse, aber eine spezifisch thailändische Auslegung des Buddhismus hindert mich daran. Chanya und ich sind, seit wir um ihre Schwangerschaft wissen, ziemlich fromm und wollen kein negatives Karma für das Kind. Folglich besteht mein Problem darin, Nok zum Reden zu bringen, ohne mit ihr zu schlafen. Während sie sich dem Reißverschluss meiner Hose widmet, öffnet sich ihr Bademantel ein wenig, und es wäre unhöflich, ihre Brüste nicht zu liebkosen. Die Vertrautheit dieser Geste führt dazu, dass wir uns beide entspannen. Als sie mich bis auf die Shorts entkleidet hat, erzähle ich ihr von Chanya und dem Kleinen. Nok, selbst Buddhistin, begreift, ohne ihre Bemühungen zu reduzieren.
Das bleibt im Verlauf des restlichen Gesprächs in etwa der Stand der Dinge. Sie massiert mit den Handflächen durch die Shorts hindurch sanft meinen Schwanz, während ich die spinnwebförmigen Aderchen betrachte, die zu ihren großen braunen Brustwarzen führen, welche ich ein wenig nervös zwischen Zeigefinger und Daumen zu rollen beginne. Weil ich beschlossen habe, ihren Unterleib aus dem Spiel zu lassen, muss ich mich ihrem Busen besonders intensiv widmen. Ich versuche es mit abwechselnden und gleichzeitigen Berührungen ihrer Brüste von unten und von oben, mit sanftem und beharrlicherem Druck sowohl der geschlossenen als auch der offenen Hand. Dabei beobachte ich ihren Gesichtsausdruck, um sicherzustellen, dass Belustigung nicht irgendwann in Spott übergeht, aber sie macht artig mit; das Einzige, worüber sie sich von Zeit zu Zeit beklagt, ist, dass ich sie kitzle.
»Soll ich dir einen blasen?«
Ich signalisiere ihr höflich und ein wenig bedauernd ein »Nein, danke«. Sie lächelt, angenehm überrascht über meine Reaktion. »Du bist ein guter Typ. Viele gibt’s von deiner Sorte nicht mehr.«
»Nun, ich hab selbst keine sonderlich schöne Kindheit hinter mir und möchte, dass das Kleine alle Chancen der Welt bekommt.«
Sie nickt weise, während sie meinen Fingern an ihren Brustwarzen zusieht. »Ich weiß, was du meinst.« Sie hatte mich für einen verwöhnten reichen Jungen gehalten wie all die anderen. Plötzlich verändert sich ihr Thai kaum merklich: Jetzt klingt sie bäuerlicher, idiomatischer. Schon bald erzählen wir uns Geschichten über unsere Jugend in Armut. Ihre Eltern nennen ein Stück halbwegs kultivierbaren Grund in Isaan, in der Nähe von Kong Kaen, ihr eigen, aus dem sich aufgrund der Agrarsubventionen in den G-8-Ländern so gut wie kein Profit schlagen lässt – ein Thema, bei dem sie Expertin zu sein scheint. Ich beschließe, das Gespräch zu intensivieren, indem ich ihre Brüste einen Augenblick lang wäge wie Kunstgegenstände von unschätzbarem Wert. Sie betrachtet lächelnd meine Hände. » Siaow « , sagt sie: geil. »Bist du sicher, dass du nicht mit mir schlafen möchtest?«
»Ja«, antworte ich, aber ihr entgeht die Schwellung in meinen Shorts nicht. Die Eitelkeit treibt sie dazu, die Verführerin zu spielen, doch ich lege sanft die Hand unter ihr Kinn und hebe ihr Gesicht, sodass ich ihr in die Augen sehen kann. »Ich weiß, dass dir diese Art von Arbeit eigentlich keinen Spaß macht«, sage ich.
Einen besseren Satz als diesen gibt es nicht, um eine Nutte zum Reden zu bringen. Jetzt erzählt sie mir in allen Einzelheiten ihre traurige Geschichte, dass sie mit einem wunderbaren, liebevollen Mann ein gutes buddhistisches Leben führen könnte, wenn ihre Eltern nicht so viele Schulden hätten und sie nicht jeden Monat mindestens zehntausend Baht nach Hause schicken müsste, um das Überleben ihrer Familie zu sichern. Die ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln ist nur die halbe Miete – dazu kommen Arztrechnungen, Schulgebühren und all die anderen Dinge, die zu einem vollständigen Menschendasein nötig sind. Ich frage, ob sämtliche Mädchen in diesem Haus aus ähnlichen Verhältnissen stammen wie Nok. Sie bejaht; die meisten kommen vom Land, haben sich jedoch genug Niveau angeeignet, um hier arbeiten zu können; wenn nicht, wären sie in Clubs wie dem meiner Mutter beschäftigt. Nur bei den chinesischen Primadonnen im obersten Stock, die ein kleines Vermögen für die Veränderung ihres Körpers ausgegeben haben und oft aus wohlhabenden Familien stammen, ist das anders. Ich erzähle Nok, dass ich auf Empfehlung eines Freundes Mitglied im Parthenon geworden bin, der besonders von einem Mädchen namens Damrong beeindruckt
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