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Der Buick: Roman (German Edition)

Der Buick: Roman (German Edition)

Titel: Der Buick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Das hast du nicht.« Er hatte sich durchaus ein wenig blöde angestellt, aber ich glaube, er konnte eben nicht anders. Ich hätte mich in seinem Alter wahrscheinlich noch viel blöder angestellt. Ich sah ihn zu dem restaurierten Bel-Aire gehen, den sein Vater ihm hinterlassen hatte, einem Wagen, der ungefähr aus dem gleichen Baujahr stammte wie der in unserem Schuppen, der aber längst nicht so lebendig war. Auf halber Strecke blieb er auf dem Parkplatz stehen und sah hinüber zum Schuppen B. Ich hatte den glimmenden Stummel meiner Zigarette schon vor den Lippen und hielt inne, um zu sehen, was Ned tun würde.
    Er ging zum Auto statt zum Schuppen. Gut. Ich nahm noch einen letzten Zug aus meinem köstlichen Todesröhrchen, wollte es schon austreten, steckte es dann aber doch in den großen Aschenbecher, wo schon gut zweihundert andere Kippen aufrecht stehend gestorben waren. Die anderen konnten ihre Zigaretten gern austreten, wenn der Aschenbecher voll war – Arky fegte sie klaglos weg –, aber ich ließ das besser bleiben. Schließlich war ich der Sarge, der Mann auf dem Chefsessel.
    Ich ging in die Kaserne. Stephanie Colucci saß in der Leitstelle, trank eine Cola und las eine Zeitschrift. Als sie mich sah, setzte sie die Cola ab und strich sich den Rock über den Knien glatt.
    » Was gibt’s Neues, Süße?«, fragte ich.
    » Nicht viel. Die Störungen legen sich, wenn auch nicht so schnell wie normalerweise nach so einem … nach so was halt. Es reicht aber, um über die Lage auf dem Laufenden zu bleiben.«
    » Und wie ist die Lage?«
    » Wagen neun kümmert sich um ein brennendes Auto auf dem I-87, an der Ausfahrt neun. Laut Mac ist der Fahrer ein Vertreter, der unterwegs nach Cleveland war. Er ist sternhagelvoll, verweigert aber einen Atemalkoholtest. Wagen sechzehn hat Verdacht auf Einbruch in Statler Ford. Jeff Cutler hat Vandalismus in der Statler Middle School, aber da assistiert er nur; darum kümmert sich die örtliche Polizei.«
    » War’s das?«
    » Paul Loving ist mit seinem Streifenwagen nach Hause gefahren. Sein Sohn hat einen Asthmaanfall.«
    » Du könntest vergessen, das im Protokoll zu erwähnen.«
    Steffie warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu, als müsste ich sie auf derartige Selbstverständlichkeiten ja wohl kaum hinweisen. » Was tut sich im Schuppen B?«
    » Nichts«, sagte ich. » Also, nicht viel. Normalisiert sich wieder. Ich bin dann mal weg. Falls irgendwas sein sollte …« Ich verstummte leicht entsetzt.
    » Sandy?«, sagte sie. » Stimmt was nicht?«
    Falls irgendwas sein sollte, ruf Tony Schoondist an, hätte ich fast gesagt, als wären diese zwanzig Jahre nie vergangen und als säße der alte Sarge jetzt nicht im Pflegeheim sabbernd vor der Glotze.
    » Nein, schon gut«, sagte ich. » Falls irgendwas sein sollte, ruf Frank Soderberg an. Der hat heute Bereitschaft.«
    » Sehr wohl, Sir. Einen schönen Abend noch.«
    » Danke, Steff. Dir auch.«
    Als ich nach draußen ging, fuhr der Bei-Aire langsam zur Ausfahrt, und eine von Neds Lieblingsbands – Wilco oder vielleicht auch die Jayhawks – plärrte aus den extra großen Autoboxen. Ich winkte ihm zu, und er winkte zurück und lächelte mir auch freundlich zu. Ich konnte es wieder kaum glauben, dass ich so wütend auf ihn gewesen war.
    Ich ging zum Schuppen und stellte mich am Tor in der altbekannten breitbeinigen Pose auf, in der man sich immer wie ein Republikaner vorkam, der drauf und dran war, eine Schmährede über einheimische Sozialschmarotzer und ausländische Amerikahasser zu halten. Ich schaute hinein. Dort stand es, das Verhängnis der Troop D, reglos und stumm unter dem Deckenlicht, groß und prachtvoll auf seinen Weißwandreifen, und warf einen Schatten, als ob gar nichts sei. Ein viel zu großes Lenkrad. Ein schmutzabweisendes Äußeres, in dem Kratzer wieder verheilten – mittlerweile dauerte das zwar länger, aber es war immer noch so. Öl ist okay!, hatte der Mann gerufen, ehe er um die Ecke verschwunden war; das waren seine letzten Worte in dieser Angelegenheit gewesen; und dort stand er nun noch immer – wie ein Kunstgegenstand, den man in einer aufgegebenen Galerie vergessen hatte. Auf den Armen bekam ich Gänsehaut, und ich spürte, wie sich mein Sack straffte. Mein Mund fühlte sich an, als hätte ich trockenen Mull auf der Zunge; ein Gefühl, das ich aus sehr brenzligen Situationen her kannte. Wenn einem der Arsch auf Grundeis geht, wie Ennis Rafferty immer gesagt hatte. Er summte nicht, er leuchtete

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