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Der Buick: Roman (German Edition)

Der Buick: Roman (German Edition)

Titel: Der Buick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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nicht der Punkt, an dem Curtis Wilcox jetzt angelangt war? Sandy sah es so. Sein Interesse an dem Buick würde wahrscheinlich bestehen bleiben, aber mit jedem Jahr, das verging, würde sich dieses Interesse zusehends als das entpuppen, was es in Wirklichkeit war – ganz normale Polizeiarbeit. Überwachen und observieren, Berichte schreiben (in Tagebücher, die seine Frau später verbrennen würde) und hin und wieder die Sauerei wegmachen, wenn der Buick wieder mal ein Monster zur Welt gebracht hatte, das kurz noch um sein Leben rang und dann starb.
    Ach ja: und ab und zu eine schla fl ose Nacht überstehen. Aber die brachte der Job ja ohnehin mit sich, nicht wahr?
    Curt und Tony lösten das Monster vom Korkbrett und steckten es wieder in die Plastiktüte. Dorthin kamen auch, bis auf zwei, die schwarzen Kügelchen, die sie mit einem Fingerabdruckpinsel in die Tüte kehrten. Diesmal achtete Curt darauf, dass der Verschluss auch richtig zu war. » Ist Arky noch da?«, fragte er.
    » Nein«, sagte Tony. » Er wollte noch bleiben, aber ich habe ihn nach Hause geschickt.«
    » Geht dann einer von euch bitte mal hoch und sagt Orv oder Buck Bescheid, sie sollen den Verbrennungsofen auf dem Hof anfeuern? Und jemand muss auch einen Topf Wasser aufsetzen. Einen großen.«
    » Mache ich«, sagte Sandy, warf die Kassette aus Huddies Videokamera aus und ging dann nach oben.
    Während Sandy weg war, nahm Curt Abstriche von dem zähflüssigen schwarzen Zeug, das aus dem Bauch und dem Uterus des Wesens gedrungen war. Er nahm auch welche von der weißen Flüssigkeit aus dem Organ in der Brust. Die Abstriche wickelte er in Frischhaltefolie ein und steckte sie dann in eine weitere Plastiktüte. Die beiden noch übrigen ungeborenen Wesen, die in ihre winzigen Flügel gehüllt waren (und so irritierend mit ihrem einen Auge glotzten), kamen in einen dritten Plastikbeutel. Curt erledigte das geschickt, aber ohne Begeisterung, ganz wie er es an einem Tatort getan hätte.
    Die Proben und der aufgeschnittene Kadaver des Fledermauswesens landeten schließlich in dem ramponierten grünen Aktenschrank, den George Morgan später immer als » die Nebenattraktion der Troop D« bezeichnete. Als das Wasser auf dem Herd kochte, gestattete Tony zwei Troopern, in den Keller zu kommen. Die fünf Männer streiften dicke Gummihandschuhe für die Küchenarbeit über und schrubbten jeden Quadratzentimeter, den sie erreichen konnten. Die unerwünschten organischen Überbleibsel wanderten, gemeinsam mit den Feudeln, Gummihandschuhen, Atemmasken und Hemden in einen Plastikbeutel, und der Plastikbeutel wanderte in den Verbrennungsofen, und der Rauch stieg zum Himmel auf, Gott, der Vater … in Ewigkeit, amen.
    Sandy, Curtis und Tony duschten – und zwar so lange und so heiß, dass sie dabei den Wasserspeicher im Keller nicht nur einmal, sondern gleich zweimal leerten. Anschließend saßen sie dann mit rosigen Wangen und frisch gekämmt (was eher ein Scherz war, denn sie hatten alle kurzes Haar) auf der Raucherbank und schauten schweigend hinüber zum Schuppen B.
    » Wir haben ’ne Menge von dieser Scheiße abgekriegt«, sagte Tony schließlich. » Wirklich ’ne Menge.« Über ihnen hing der Mond im letzten Viertel wie ein polierter Stein. Sandy spürte ein Zittern in der Luft. Der Herbst steht vor der Tür, dachte er. » Wenn wir krank davon werden …«
    » Ich glaube, wenn man krank davon würde, wären wir schon krank«, sagte Curt. » Wir haben Glück gehabt, richtigen Dusel. Habt ihr euch im Badezimmerspiegel mal eure Augen angeguckt?«
    Natürlich hatten sie das. Ihre Augen waren gerötet und blutunterlaufen, als hätten sie den ganzen Tag lang gegen einen Buschbrand angekämpft.
    » Ich glaube, das geht wieder weg«, sagte Curt. » Aber es war vermutlich eine verdammt gute Idee, Atemmasken zu tragen. Die schützen zwar nicht vor Krankheitserregern, aber wenigstens haben wir nichts von dem schwarzen Zeug in den Mund gekriegt. Ich schätze mal, das hätte ziemlich scheußliche Folgen gehabt.«
    Da hatte er recht.

Jetzt: Sandy
    Die Sandwiches waren alle. Der Eistee auch. Ich sagte zu Arky, er solle sich zehn Dollar aus dem Eventualfonds nehmen (der oben im Schrank in einem Glas aufbewahrt wurde) und zu Finn’s Cash and Carry fahren. Zwei Sechserträger Cola und einer mit Root Beer würden wahrscheinlich bis zum Ende der Geschichte reichen.
    » Aber dann verpass ich doch das mit dem Fisch«, sagte Arky.
    » Arky, das mit dem Fisch weißt du doch. Du

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