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Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schloß im Eis
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und sowieso waren alle sogenannten Heiler, die ich kenne, Scharlatane. Ich wiederhole
also: Woher willst du das wissen?«
Kitiara zeigte hinter eine Eiche. »Ettin, ich hab’ gerade
wieder das Schweinchen gesehen!« Kai-lid nickte dem
Monster eifrig zu, das auf den Baum zulief. »Woher willst
du das wissen?« fragte Kitiara Kai-lid zum letzten Mal,
wobei sie die Zauberin an den Schultern packte und schüttelte.
Kai-lid entzog sich achselzuckend Kitiaras Griff.
»Manchmal kann ich in Leute hineinsehen. Ich kann nicht
heilen, und ich kann keine Diagnose stellen, aber ich kann
Dinge erspüren. Xantar hat mir das beigebracht. Er kann
nicht zaubern, aber er hat andere Kräfte, von denen du ein
paar kennengelernt hast. Auf der Lichtung hat er deinen
Zustand auch bemerkt.«
»Verdammt!« sagte Kitiara, um die Zauberin dann hoffnungsvoll anzusehen. »Kannst du etwas machen?«
»Machen?«
»Um es loszuwerden.«
Das dunkle Gesicht der Magierin wurde noch dunkler.
»Ich habe gesagt, ich kann zaubern und mehr nicht. Alles
andere übersteigt meine Fähigkeiten – und meine Grundsätze.«
Kitiara hatte im Leben schon einiges durchgemacht – die
frühe Trennung von ihrem geliebten Vater, einem Söldner,
die zweite Heirat ihrer Mutter, die Geburt ihrer Halbbrüder, den Tod von Mutter und Stiefvater und den Entschluß,
ihre Heimat zu verlassen, um Söldnerin zu werden, in einem Alter, wo andere Mädchen in Solace vornehmlich vom
Heiraten träumten. Aber das hier…
Jede Hoffnung, daß die Zauberin gelogen haben könnte,
war dahin. Ihr eigener Körper verriet ihr, daß Lida die
Wahrheit sagen mußte. »Zum Abgrund damit!« flüsterte
Kitiara. »Was jetzt?«
Der Ettin kehrte auf den Pfad zurück. »Dummes Schwein
schnell«, beklagte er sich.»Was ist das, Lida«, fauchte Kitiara schließlich.
»Der Fieberberg«, sagte die Zauberin, die zu der fast
baumlosen Erhebung zeigte. »Xantar hat gesagt, daß der
Sla-Mori dahinter liegt.«
»Und?« Kitiara hatte von Sla-Moris gehört, doch über die
Bedeutung dieses besonderen Geheimwegs wußte sie
nichts.
»Da wird er uns wiederfinden, das weiß ich. Xantar sagt,
daß man im Düsterwald glaubt, daß am Fieberberg ein SlaMori weit nach Süden führt, vielleicht bis ins Eisreich. Er
hat geglaubt, daß der Ettin uns vielleicht dorthin bringt,
um uns zum Valdan zu transportieren.«
»Und Xantar weiß, wo dieser Sla-Mori ist?« fragte Kitiara, deren Gesicht sich aufhellte. »Das ist perfekt! Er bringt
Tanis, Caven und Wod dorthin, wir töten den Ettin zusammen und können wieder nach Haven zurück.«
Sie blickten den Berghang hoch. Kitiara lächelte zufrieden, doch Kai-lid runzelte die Stirn. Große Stücke Schiefer
und Granit bedeckten den Berg. Gewaltige Felsen waren
den Hang hinuntergerutscht, so daß der Boden mit teilweise mannsgroßen Felsbrocken übersät war. Irgendwann bemerkte die Kriegerin, daß die Zauberin ihre freudige Erregung nicht teilte. »Was ist denn los?« fragte Kitiara. »Wir
sind doch da, wo die Eule uns vermutet, oder?«
Kai-lid schüttelte den Kopf. »Nein, sind wir nicht. Das
Tal ist da hinten.« Sie zeigte nach Süden, wo ein grüner
Fleck am Rand des hohen Berges gerade noch zu sehen
war. Während Res-Lacua sie einen Pfad hoch trieb, der
selbst einer Bergziege einiges abverlangt hätte, sagte die
Zauberin: »Wir gehen gar nicht in das Tal mit dem SlaMori. Und ich bin so weit entfernt von Xantar, daß ich es
ihm nicht in Gedanken mitteilen kann.«
Kitiara starrte die Frau an. Ihr Kopf begann sich wieder
zu drehen. In letzter Zeit hatte sie das oft genug erlebt, um
zu wissen, daß ihr schlecht wurde – ob wegen Lidas Enthüllung oder wegen des erdrückenden Düsterwalds oder
wegen des Schütteins beim Kampf, wußte sie nicht. Aus
großer Entfernung hörte sie, wie Lida aufschrie und sah
gerade noch, wie sie nach ihr griff.
Kitiara wurde ohnmächtig.Janusz goß Wasser in eine flache Holzschale. Geschmolzener Schnee – damit mußte er
sich inzwischen behelfen. Es war nicht zu vergleichen mit
dem Wasser aus artesischen Brunnen, das er in Kern zur
Verfügung gehabt hatte. Er streute die entsprechenden
Pulver auf die Oberfläche und sprach die Worte. Die Flüssigkeit spiegelte sein zerfurchtes Gesicht, doch das nicht
aufgelöste Pulver, das auf dem Wasser trieb, sah auf seinem Bild aus wie Schimmel.
Dann begann die Szene im Wasser zu schimmern. Jansuz
sah einen rotgrauen Granitstein, in den die Blätter, Blumen
und Tiere gehauen

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