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Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schloß im Eis
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verrenkte,
um den Riesenvogel anzusehen. »Warum führst du uns
nicht einfach zu Kitiara und der Zauberin und ersparst uns
dein Gefasel.«
»Du sprichst doch bestimmt telepathisch mit der Zauberin«, stellte Tanis fest. »Das würde es uns wenigstens ersparen, nach den Fußspuren des verdammten Dings zu
suchen.«
Ich habe versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Sie ist viel zu
weit entfernt. Meine Fähigkeit hat ihre Grenzen.
»Wozu bist du dann gut? Du bist so unnütz wie der
Halbelf!« Caven trat Malefiz in die Flanken, damit er weitertrabte.
Xantar redete ungerührt weiter, doch seine hellen Augen
nahmen jede Regung der zwei Männer wahr. Wißt ihr, Kitiara bekommt ein Kind.
Die beiden hielten an.
»Ein Kind?« Beide Männer sagten zugleich: »Ich werde
Vater!«
Entsetzt blickten sie einander an. Auf Cavens Gesicht
zeigte sich daraufhin Verstimmung, aber Tanis war sprachlos.
Die Eule lachte. Ihr beide, ja? Noch etwas, worüber ihr euch
streiten könnt. Das will ich nicht mit anhören. Mit einem Zucken seines kurzen Schwanzes und einem Schlag seiner
Schwingen begann Xantar wieder aufzusteigen. Malefiz fiel
ohne Cavens Kommando in Trab. Der schwarzbärtige Soldat sagte grob zu dem Halbelfen: »Ich bin es, weißt du,
Halbelf. Ich bin der Vater.«
Tanis schnaubte.
»Mich kennt sie länger als dich.«
»Als ob das eine Rolle spielt, Mackid.« Die Enthüllung
erklärte zumindest Kitiaras Empfindlichkeit und Gereiztheit.
»Ich muß es sein«, beharrte Caven wütend. »Sie liebt
nämlich mich. Sie hat dich damals in Haven angelogen. Sie
ist bei mir geblieben. Oh, Kitiara kann mich ausrauben und
mir davonrennen, aber wenn ich auftauche, kann sie nicht
widerstehen!« Er lachte.
Wütend versetzte Tanis Caven einen Schlag. Die beiden
Männer rutschten von Malefiz und begannen, miteinander
zu raufen. Staub und Pflanzenteile flogen durch die Luft,
während sie aufeinander einschlugen. Xantar kam wieder
herunter, landete und sah amüsiert zu.
Tanis war dem großen Mann gewichtsmäßig unterlegen,
so daß der schmale Halbelf bald an den Boden genagelt
war, wo er unter Cavens Körper nach Atem rang. Tanis
spuckte Erde aus und schäumte angesichts dieser Demütigung. Der Halbelf schlug erfolglos um sich, denn solange
Caven auf seinem Rücken saß, konnte Tanis wenig tun.
Schließlich bekam er genug Luft, um mehr als ein Flüstern
herauszubringen. Caven konnte ihn nicht verstehen und
beugte sich vor.
»Was ist, Halbelf?«
»Ich habe gesagt, es dürfte interessant sein, Kitiara Uth
Matars Mann zu sein. Denk doch mal, du heiratest deine
eigene Vorgesetzte. Was muß das für eine Ehe sein!«
Caven stand eilig auf, so verwirrt war er. Dadurch konnte Tanis sich umdrehen und aufstehen.
»Heiraten?« fragte Caven. »Wer hat denn was von Heiraten gesagt? Du kennst doch Kitiara. Wahrscheinlich gibt es
ein halbes Dutzend Männer zwischen hier und Kern, die
als Vater für Kitiaras Kind in Frage kommen.«
»Und einen Halbelfen – vergiß das nicht.«
Die Worte des Söldners trieften vor Sarkasmus. »Ich
nehme an, unser ehrenwerter Tanis, der Halbelf, möchte
seine Dame heiraten, ihr ein gemütliches Häuschen bauen,
und dann leben sie glücklich bis an ihr Lebensende.« Tanis
merkte, wie sein Gesicht rot wurde, denn das kam tatsächlich seinen Absichten peinlich nahe. Caven brüllte vor Lachen und klopfte dem Halbelfen auf den Rücken. »Halbelf,
das hier ist das wahre Leben, kein Märchen! Du könntest
Kitiara höchstens in einer Gefängniszelle festhalten.«
»Soll das heißen, daß du nicht der Vater bist?«
Caven blieb auf seinem Weg zu Malefiz kurz stehen. »Ich
finde, daß ich am ehesten in Frage komme«, grinste er, »aber das wird Hauptmann Uth Matar nie beweisen können.«
Ein dicker Ast fiel plötzlich vom Himmel und verfehlte
die beiden nur knapp. Fluchend sprangen die Männer zurück und sahen mit kampfbereiten Schwertern nach oben.
Xantar wollte dem ersten Ast gerade einen zweiten hinterherschicken.
Ihr seid widerlich. Jeder will die Ehre, aber keiner die Verantwortung.
»Ich würde sie heiraten«, sagte Tanis betreten mit einem
wütenden Blick auf Caven, der die Augen verdrehte und
sein Schwert wegsteckte.
Das ist lobenswert, Halbelf. Vielleicht denkst du auch noch
daran, Kitiara zu fragen – falls du dazu überhaupt noch Gelegenheit bekommst. Aber erst mal, ihr zwei ausgewachsenen Streithähne, sollten wir sie doch mal dem Ettin entreißen. Ansonsten
verlieren wir sie – und Lida –

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