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Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schloß im Eis
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sprach. Beiden war unerträglich kalt.
Nachdem er sie mit kaum verhohlener Verachtung betrachtet hatte, bellte Janusz Res-Lacua einen Befehl zu. Der
sprang hinter den Schädel und kam mit zwei dicken, weißen Pelzknäueln wieder. In Sekundenschnelle hatten sich
die beiden Frauen in die Pelze gewickelt. »Das Eisvolk,
dem diese Sachen früher gehörte, braucht sie nicht mehr«,
sagte Janusz mit dünnem Lächeln. Lida schauderte es bei
seinen Worten, doch Kitiara blickte finster drein.
»Ich will wissen, wo wir sind«, schimpfte Kitiara.
Janusz schürzte die Lippen. »Wie fordernd für eine Gefangene. Aber ich zeige mich gern großzügig. Schließlich
werde ich mein gestohlenes Eigentum zurückerhalten.«
Höhnisch sah er Kitiara an, die die Augen zusammenkniff,
aber nichts sagte.
»Du hast recht, Hauptmann«, meinte Janusz schließlich.
»Ihr seid im Eisreich – und zwar am Nordrand des Gletschers, genau südlich der Eisbergbucht. Das hilft nicht viel?
Macht nichts. Keine von euch geht irgendwo hin – außer
natürlich, wenn ihr euch auf unsere Seite schlagt.«
»Wie sind wir hierhergekommen?« fragte Lida leise. Ihr
Atem gefror in der Luft.
»Ich habe euch hierher teleportiert und dann mich selbst
herteleportiert, um hier mit euch zu reden. Ich dachte, die
menschenfeindliche Umgebung könnte euch vielleicht jeden Gedanken an Flucht austreiben.«
»Das verstehe ich nicht«, sagte die Zauberin. »So funktioniert Teleportieren doch gar nicht. Ich dachte, man
brauchte einen Gegenstand.«
»Der Ettin hatte einen.«
»Aber – «
»Ich habe nicht vor, mehr preiszugeben.«
»Aber – «
»Genug!« donnerte Janusz. Eingeschüchtert umklammerte Lida die Vorderseite ihres Pelzmantels. »Frag Kitiara
nach den Eisjuwelen, die sie mir gestohlen hat. Sie kann
erklären, warum ihr hier seid.«
Lida drehte sich zu Kitiara um. »Du bist dafür verantwortlich? Weißt du, was er und der Valdan machen, welches Unheil sie anrichten? Die Toten, das Leid des Eisvolks?«
Kitiara schnaubte. »Was kümmert das mich?« gab sie zurück. »Soll das Eisvolk sich doch um sich selber kümmern.«
In diesem Augenblick hörte Kitiara es von Süden her
heulen. »Wölfe«, sagte die Kriegerin. »Aber solche Wölfe
habe ich noch nie gehört.«
»Schreckenswölfe.«
Diese Mitteilung bot keinen Trost. Gleich darauf wirbelte
ein Dutzend riesiger Wölfe den Schnee auf. Sie zogen einen
leeren Schlitten an geflochtenen Lederriemen hinter sich
her.
Kitiara hatte natürlich schon Wölfe gesehen, aber die hier
waren schreckliche, zähnefletschende Ungeheuer, ein Meer
aus grauem, weißem und schwarzem Pelz an knochigen
Körpern. Ein graues Tier, das größte des Rudels, stand regungslos ganz vorn und beäugte Kitiara aus blutunterlaufenen Augen. Atemwolken stiegen aus seinem Maul auf
und bildeten Eistropfen auf seiner Schnauze.
Sie schienen nicht angreifen zu wollen. Kitiara warf Janusz einen fragenden Blick zu.
»Sie fressen nur Fleisch, ob tot oder lebendig. Hier unten
gibt es natürlich auch nicht viel anderes zu fressen. Sie sind
dumm wie Eisschollen und immer hungrig, also nimm dich
in acht, Hauptmann Uth Matar.«
Kitiara zog die Augenbrauen hoch. Auf ein Zeichen von
Janusz schwang Res-Lacua eine Peitsche und trieb die
Frauen auf den Holzschlitten. Der Ettin knallte mit der
Peitsche, um die Wölfe erst nach links, dann nach rechts zu
scheuchen, damit die Kufen vom Eis losbrachen. Der Ruck
ließ die Kriegerin rücklings gegen die Zauberin fallen. Die
beiden Frauen knieten auf dem Schlitten, der in voller Fahrt
davonschoß, und hielten sich mit den Händen fest. Der Ettin rannte hinterher.
Kitiara sah sich nach Janusz um. Dieser schwebte dicht
über dem Boden rechts neben ihnen her. Seine Robe flatterte im Wind, während er ebenso schnell wie sie durch das
Eisreich sauste und über den Schnee hinweg aufs Landesinnere zuhielt.
Urplötzlich hielten sie an. Der Ettin ging mißtrauisch
nach vorn, wobei er vorsichtig einen Fuß vor den anderen
setzte. Janusz sah zu, sagte aber nichts.
»Was ist da?« flüsterte Lida Kitiara zu. »Ich spüre keine
Magie – nichts Neues jedenfalls.«
Die Kriegerin zuckte mit den Achseln. »Für mich sieht’s
genauso aus wie überall im Eisreich. Windgepeitscht, alles
voller Eisbrocken. Ein paar richtig mächtige Blöcke, aber
ansonsten Schnee, Schnee und nochmals Schnee. Da vorne
vielleicht eine kleine Senke, aber…«
In diesem Augenblick brach der Ettin im Schnee ein und
verschwand mit

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