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Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schloß im Eis
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»Lidas Düsterwaldname, wie die Eule sagt.«
Der verwirrte Blick des Kerners wich einem erwartungsvollen Ausdruck. »Was machen wir also jetzt?«
Der Halbelf reagierte gereizt. »Wer hat mich denn zum
Führer dieser Reise ernannt?« Caven wartete. »Machen?«
wiederholte der Halbelf. »Ich finde, was Xantar machen
sollte, ist, in den Düsterwald zurückzukehren, denn von
dort hat er offensichtlich Kraft und Macht bezogen. Beides
verliert er unaufhörlich. Und was wir beide machen sollten,
Caven Mackid, ist, ohne ihn weiterzuziehen.«
»Wie?« wollte Caven wissen.
»Wie schon? Wir laufen.«
Kapitel 7
Kitiara und der Valdan
    Schnell, schnell! Valdan wartet.« Beide Ettinköpfe sprachen
gleichzeitig, als das Monstrum von dem Zugangsloch hoch
oben in der Kerkerzelle heruntersah. Das Gebrüll des Ettins
hallte durch die leere Zelle, so daß Lida aufsprang. Kitiara
genoß es, den Ettin zu reizen, indem sie gemächlich zu der
Wand gegenüber dem Eingang schlenderte. Der zweiköpfige Troll warf ein Seil durch die Öffnung, an dem er herunterkletterte. Er packte sie mit seinen dreckverkrusteten
Händen. »Schnell. Will jetzt. Jetzt, jetzt, jetzt.« Kitiara roch
den ranzigen Fischgeruch in seinem Atem. Der dreizehn
Fuß große Ettin schleppte sie zu dem Leiterersatz. Lida
wollte folgen, doch Res-Lacua hielt sie auf. »Nur Soldatfrau.«
»Ist ein privates Fest«, sagte Kitiara säuerlich.
    Res-Lacua knuffte sie, warf sie sich mit einer Hand über
die Schulter und sprang dann das Seil hoch. »Nicht Eis berühren«, sang er sich flüsternd vor. »Nicht Leichen berühren. Nicht essen, nein, nein. Nicht Eis berühren.« Er warf
sie durch das Loch und zog dann das Seil hoch, das er an
eine Halterung an der Wand hängte.
    Die Kriegerin achtete nicht auf den Schrei, der zu ihr
hochdrang. »Kitiara, lauf nicht zu ihnen über!« Statt dessen
warf sie sich zu dem Ettin herum. »Wenn ich ein Schwert
hätte…«, drohte sie. Der Ettin hüstelte und schleppte sie
einen ansteigenden Gang hoch, der in eisblaues Licht getaucht war. Dann ging es durch unzählige gleiche Gänge
weiter.
    Kitiara beschwerte sich, während sie sich bemühte, auf
den Beinen zu bleiben. »Tagelang vergißt uns der Kerl…
ignoriert uns einfach… läßt uns nicht einmal etwas zu essen bringen… und dann muß er mich auf einmal auf der
Stelle sehen?«
    Der Ettin machte schlitternd halt und ließ seine Faust an
eine Eichentür donnern. Als er noch einmal gegen die Tür
schlug, erkannte Kitiara, daß das seine Art zu klopfen war.
    »Bei Morgion, Ettin!« brauste der Valdan auf, der die Tür
öffnete. »Kann Janusz dir denn gar keine – «
Seine Augen wurden größer, als er Kitiara sah. Dann
schoß seine Hand vor, packte die Kriegerin an der Schulter
und zerrte sie blitzschnell in den Raum. Der Herrscher
schlug Res-Lacua die Tür vor den Nasen zu.
Die Räume des Valdans waren so prächtig wie das Verlies spartanisch. Wandbehänge aus Samt, in Tiefblau, Grün
und Purpur, bedeckten die meisten Wände. Ein vergoldeter
Thron stand in der Mitte des Raums. Das riesige Bett des
Herrschers war mit Brokat und Seide verhängt und in den
Farben seiner Standarte – Purpur und Schwarz – bestickt.
Eine Wand prunkte mit einer Art Fenster, das zweifelsohne
magisch war, denn sie waren Hunderte von Fuß unter der
Oberfläche. Als Kitiara hinsah, wandelte sich das Bild von
einem Blick auf das Eisreich zu einem Frühlingspanorama
aus den ehemaligen Ländereien des Valdans bei Kernen.
Kit fühlte seinen Atem an ihrer Schulter, doch sie zwang
sich, ihm in die Augen zu sehen. Der Valdan hatte gebadet,
seine roten Haare gekämmt und saubere Kleider angelegt –
enge, schwarze Hosen, kniehohe Stiefel gleicher Farbe und
ein lockeres, purpurrotes Hemd, das vorne lose zusammengeschnürt war. Er sah nur wenige Jahre älter aus als
sie. Als er sie anstarrte, sah sie die Anerkennung und die
Gier in seinen Augen.
Er sprach leise und lächelte dabei, doch der harte Ausdruck in seinen Augen veränderte sich nicht. »Der Magier
findet, ich sollte ihm gestatten, dich zu foltern, Hauptmann,
bis du ihm etwas über die Eisjuwelen verrätst. Und dann
will er das Vergnügen haben, dich persönlich zu töten.«
»Der Zauberer sollte nicht zu optimistisch sein, was die
Folter angeht. Ich bin schon früher gemartert worden – von
den Besten, oder sollte ich sagen, den Schlimmsten?«
Der Valdan nickte. »Das habe ich ihm gesagt. Aber er ist
der Meinung, er

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