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Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schloß im Eis
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heute Wehen, Valdan.«
Getroffen gab Kitiara zurück: »Vergeßt nicht, Valdan,
daß ich weiß, wo die Eisjuwelen sind. Dem, der ihnen ihre
Geheimnisse entlockt, bieten sie unbegrenzte Macht. Und
was das andere ›Problem‹ angeht – Euer Zauberer könnte
sich als Teil unseres Handels darum kümmern.«
»Um das Kind?«
»Das Kind muß nicht geboren werden«, fauchte sie.
Einen Moment lang sagte keiner der beiden etwas. Der
Valdan verbarg seine Gedanken hinter einem undurchdringlichen Blick. Schließlich fuhr er überraschend freundlich fort: »Soweit muß es nicht kommen, Kitiara. Wir müssen keine Feinde sein, du und ich. Wir haben auf derselben
Seite gekämpft.«
Kitiara zwang sich, neutral zu klingen. »Ich erinnere
mich, daß ich gekämpft habe. Ihr seid sicher in Eurem Zelt
geblieben.«
Er legte ihr die Hand auf den Arm. »Laß uns jetzt mit
diesem Gezänk aufhören. Ich lasse Essen bringen.« Er
sprach zu dem Magier, der hinter Kitiara die Befehle seines
Herrn erwartete. Janusz murmelte etwas, was Kitiara nicht
verstand, doch ihr Magen knurrte. Unbestritten war sie
hungrig. »Wahrscheinlich wollt Ihr mich vergiften, Valdan«, sagte sie leichthin.
Er lächelte. »Wenn ich dich töten würde, würde ich nie
erfahren, wo die Juwelen sind, oder? Wie du selbst betont
hast. Wir stecken beide in der Klemme.«
In diesem Augenblick donnerte der Ettin gegen die Tür.
Der Hüne duckte sich und trat ein. Er trug ein großes Tablett, das mit einem dünnen, weißen Leinentuch bedeckt
war.
Der Ettin warf das Tuch auf den Boden und begann, Teller und Schüsseln mit solcher Begeisterung hinzustellen,
daß ein Drittel des Geschirrs zerbrach. »Toter Fisch hier,
toter Vogel da«, trällerte der Ettin, doch Kitiara hörte den
Zauberer schnauben. »Leerer Teller, leerer Teller, Gabel,
Gabel. Gelee, würzig. Seetang – kalt, kalt. Thanoi-Käse,
grau, lecker.«
»Ich muß gestehen, Valdan«, sagte Kitiara, »nach dem
Aufenthalt in Eurem Kerker würde jede Mahlzeit vielversprechend klingen.« Sie lächelte den Herrscher an und setzte sich. »Aber«, fügte sie honigsüß hinzu, »ich lasse Euch
trotzdem alles vorkosten.«Anschließend sausten Kitiara
und der Valdan mit vollem Magen und in Pelzmäntel gehüllt in einem Schreckenswolfsschlitten über das schneebedeckte Land. Res-Lacua trampelte summend hinterher,
bis der Valdan ihn herrisch anbrüllte, still zu sein.
Kitiara dachte über das Gespräch mit dem Valdan nach.
Sie hatte nicht vor, dem Valdan die neun Eisjuwelen zu
überlassen. Kitiara hatte ihre eigenen Pläne für diese wertvollen Gegenstände. Aber sie mußte den Valdan hinhalten,
bis Hilfe kam.
»Du bist schrecklich schweigsam. Arbeitest du an deiner
Strategie?« fragte der Valdan jetzt.
Kitiara zwinkerte. Strategie? Natürlich. Sie waren unterwegs, um die Minotauren und die übrigen Truppen des
Valdans gegen eine weitere hilflose Eisvolksiedlung zu
führen. Kitiara hatte eingewilligt, den Angriff anzuführen.
Sie hoffte, daß sie mit der Eroberung und Versklavung des
Dorf es für Caven und Tanis die Zeit erkaufen würde, die
sie brauchten. Kit stellte sich vor, daß der Feldzug unter
ihrer Leitung einige Tage dauern konnte. Dem Valdan
würde die Vorstellung vielleicht gefallen, eine Weile mit
dem Eisvolk zu spielen, bevor sie tödlich zuschlugen.
Kitiara zog einen Mundwinkel zu ihrem typischen Grinsen hoch. »Ich arbeite ständig an Strategien«, antwortete sie.
Der Valdan lächelte zurück.
Kapitel 8
Die Eulen und das Eis
    Überraschenderweise war Xantar ohne Murren nach Norden abgezogen. Xantar hatte nur den Kopf geneigt, mit der
Schnabelspitze Tanis’ Ärmel berührt, seine Ohrbüschel an
den Kopf gelegt und sich in die Lüfte geschwungen.
    »Nicht ein Wort«, hatte Caven gesagt, der Xantars Abflug
verfolgt hatte, bis der Riesenvogel nur noch ein dunkelgrauer Fleck am Himmel gewesen war. »Ich hatte Widerspruch erwartet.«
    Das war vor Tagen gewesen. Seitdem waren der Halbelf
und der Söldner fast pausenlos – und nahezu wortlos –
marschiert. Jetzt standen sie auf hohen Felsen über einem
weiten Meer, das hundert Fuß tiefer lag. »Die Eisbergbucht«, sagte Tanis.
»Sieht eher aus wie ein Ozean. Woher weißt du, daß es
bloß eine Bucht ist?«
    »Die Eule hat mir vor ein paar Tagen gesagt, daß wir hier
ankommen würden.«
»Ich wünschte, die verfluchte Eule hätte dir auch verraten, wie wir da hinüberkommen sollen.« Caven sah düster
auf die stahlblauen, mit Eisschollen

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