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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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du wissen, daß das nicht eine Art Trick
oder einer von Tolpans Streichen ist?« bellte Flint argwöhnisch. »Wie kannst du diesem Trödler trauen?«
»Das ist kein Trick!« antwortete Raistlin ungeduldig.
»Der Trödler wollte sich nur die Kupfermünzen verdienen.
Das konnte ich sehen. Er hat es gut gemeint. Die Flaschenpost an sich war ihm gleichgültig.«
Flint seufzte. Er stand auf und ließ einen Stein über die
Oberfläche des friedlichen Krystall m irsees flitschen. Siebenmal setzte er auf. Nicht schlecht, fand der Zwerg mit
einem gewissen Stolz.
Sturm und Caramon – diese großen Kerle waren wirklich
nicht viel mehr als hochgeschossene Bengel. Man konnte
nicht damit rechnen, daß sie sich vernünftig verhielten, überlegte Flint. Schließlich hatte er sich mit ihnen stundenlang in den Wä ld e rn um diesen See hier – und in ganz Solace –, herumgetrieben, weil er ihnen die Gesetze des Waldes beibringen wollte. Willige Schüler, das schon, aber
einmal mit Tolpan zusammen, und…
»Gut, dann sind sie eben ein paar Wochen überfällig«,
sagte Flint vorsichtig. »Ich verstehe nicht, was die ganze
Aufregung soll.«
Raistlin wurde ernst. »Es gibt da noch etwas… etwas, das
mir viel früher hätte auffallen müssen. Ihr wißt doch, daß
ich zufällig mit Tolpan zusammen war, als sein Freund Asa
ihm erzählte, daß es in Südergod einen kräuterkundigen
Minotaurus gäbe, der in seinem Laden Jalopwurzpulver
verkaufte.
Obwohl diese Information so unwahrscheinlich erschien,
hörte ich genau zu, weil ich gerade in einem von Morats
Zauberbüchern auf einen alten Spruch gestoßen war. Das
Papier war teilweise schon zerbröselt, so daß ich nicht
mehr alle Sätze entziffern konnte, aber der Spruch hat mich
gefesselt.«
Tanis sah Raistlin prüfend an. Wie damals, als er die Geschichte zum ersten Mal gehört hatte, dachte der Halbelf,
daß Raistlin bei seinem Bericht etwas für sich behielt.
»Ich wußte, daß man für den Spruch Jalopwurz brauchte«, fuhr Raistlin fort, »und daß es Jalopwurz hierzulande
kaum gibt. Das war die Gelegenheit, etwas davon zu bekommen. Sturm und Caramon boten sich an, Tolpan auf
der Reise nach Südergod zu begleiten, der etwas für mich
holen wollte.«
»Und?« hakte Flint ein, der allmählich fand, daß Raistlin
neuerdings fu rchtbar umständlich wurde. Der Zwerg wußte genau, was es mit diesem Was-auch-immer-Pu l ver auf
sich hatte, und kannte die Gründe, die zu der Reise nach
Südergod geführt hatten. Er zielte und warf einen weiteren
Stein. Neunmal setzte er auf, wie der Zwerg befriedigt feststellte.
Raistlin legte die Fingerspitzen aneinander und starrte
die beiden durchdringend an, was Tanis irritierte. »Nachdem ich Tolpans Nachricht erhalten habe, bin ich gestern
nach Teichgrund gelaufen, um mich mit dem Zaubermeister zu beraten. Er hat mich an etwas erinnert, daß ich hätte
in Betracht ziehen müssen. Jalopwurz kommt in großen
Mengen nur auf der Insel Karthay vor, einer abgelegenen,
einsamen Ecke der Minotaurischen Inseln. Nach minotaurischem Recht darf es nicht aus dem Reich gebracht oder
verkauft werden. Den Minotauren ist Jalopwurz heilig. Das
bedeutet, wer auch immer den kräuterkundigen Minotauren getötet hat – «
»Argotz«, erinnerte sich Tanis leise.
»Wer auch immer Argotz getötet hat«, fuhr Raistlin fort,
»ist vielleicht auch Sturm, Caramon und Tolpan gefolgt,
um auch sie zu töten.«
Tanis sprang auf, weil er auf ein Abenteuer brannte, weil
er darauf brannte, etwas zu tun – etwas anderes, als in Solace herumzusitzen. »Dann müssen wir nach Rachebucht,
diese Seeleute ausfindig machen und sie zwingen, uns zu
erzählen, was aus der Venora geworden ist. Falls nötig, gehen wir nach Osthafen und suchen dort nach Hinweisen.«
Flint blickte seinen Elfenfreund entsetzt an. »Nach Rachebucht… Osthafen?« stotterte der Zwerg. Er sorgte sich
um seine Freunde, aber das erschien ihm doch etwas übereilt. Flint hatte mit dem Gedanken gespielt, im Sommer
eine Reise zu machen, jedoch zu einem schönen, ruhigen,
stillen Ort oben in den Bergen, nicht in die überfüllten, lauten Städte der Küste.
»Nein«, sagte Raistlin schlicht. »Es ist über zehn Tage
her, seit der Trödler in Rachebucht war. Und Osthafen
würde nichts bringen. Das wäre nutzlos.«
»Raistlin hat recht«, stimmte Flint eilig zu. »Es wäre völlig sinnlos.«
Raistlin machte eine ungeduldige Geste. »Und denkt
dran, die Matrosen haben ihr Gelage mit Minotaurengeld

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