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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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belustigt. Sie wollte gerade auf ihr Zimmer gehen, als
sie sah, daß Nelltis eine schattenhafte Gestalt hinter dem
Vorhang oben am Fenster bemerkte, die ihm ein Zeichen
gab. Kit konnte nicht erkennen, wer es war, doch Nelltis
gab rasch einige Anweisungen zum Ausstopfen der Trophäe und entschuldigte sich dann bei Kit und den anderen.
Eilig schritt er durch den nahen Kücheneingang der Burg
und verschwand hinter der Eichentür.
Es war nicht das erste Mal, daß Kit an ihrem Onkel ein
solches Verhalten bemerkte. Nelltis schien dieser Tage
zahlreichen geheimnisvollen Vorhaben nachzugehen. Kitiara versuchte, sich vorzustellen, was er tat, wenn er –
manchmal tagelang – verschwand. Sie hatte versucht, ihm
Informationen dazu zu entlocken, jedoch erfolglos. Das war
etwas, was ihr an ihrem Onkel gefiel, dieser ständige
Hauch von Verschwörung. Und wenn er ein Geheimniskrämer sein sollte, war das seine Sache, auch wenn Kit
dachte, daß sie irgendwann ernsthaft versuchen mochte,
bei ihm einzusteigen.
»Es war dein Pfeil, der es geschafft hat, Kitiara Uth Matar«, sagte Ladin Elferturm, der hinter ihr auftauchte und
linkisch ihren Arm berührte. In Kits Augen suchte der Jäger
nach Ermutigung.
»Es waren beide Pfeile«, sagte Kit ärgerlich, wobei sie
seinen Arm abschüttelte. »Und selbst wenn Nelltis nicht
mein Onkel wäre, würde ich schwören, daß es wenig loyal
ist, wenn du hinter seinem Rücken so etwas erzählst, obwohl du weißt, daß die Trophäe ihm so wichtig ist.« Sie
wollte gehen.
Elferturm ergriff sie fest am Handgelenk, um sie zurückzuhalten. »Was ist in dich gefahren, Kitiara«, versuchte er
zu flüstern, doch er wußte, daß seine Stimme tölpelhaft laut
klang und keines seiner Worte diese hochmütige Frau erreichen konnte. »Ich dachte… ich dachte, da wäre, äh«, seine Zunge verknotete sich fast, »wäre etwas zwischen uns.«
Kitiara wollte gerade eine vernichtende Abfuhr erteilen,
als jemand Elferturm von hinten packte und herumwirbelte. Es war Kurt, der Burgschmied, der den Jäger finster anstarrte. Der große, muskelbepackte Schmied hielt nervös
die Fäuste an den Seiten geballt, während er sprach. Da er
direkt von der Esse kam, trug er noch seine Schürze.
»Ich habe dich gewarnt. Du sollst Kitiara in Ruhe lassen,
Ladin«, sagte Kurt nachdrücklich. »Sie gehört mir und hat
für solche Kerle wie dich überhaupt nichts übrig.«
»Ich habe deine Einmischerei satt«, sagte Elferturm, der
sich Kurt gegenüber aufplusterte. Sie wechselten mörderische Blicke.
Elferturm hatte Kitiara losgelassen. Sie wich langsam zurück. Die Männer hatten sie praktisch vergessen, als sie
einander schubsten und beschimpften.
Sollen sie es austragen, dachte sie. Sie war beide leid.
Dumm wie Stroh riefen sie ihren Namen und erklärten ihre
Liebe. Kitiara machte sich davon und verschwand gerade
hinter der Küchentür, als Kurt zuschlug, sein Ziel aber verfehlte, worauf Elferturm mit einem wilden Schwinger gegen die breite Brust des Schmieds reagierte.Tief im Inneren
von Nelltis’ Burg, in einem kleinen Kellerraum, wo die
kostbarsten Weine aufbewahrt wurden, war ein weiterer
Raum abgeteilt, der jedoch für das Gesinde tabu war. Dort
saß Nelltis von Lemisch an einem Holztisch, der von einer
Kerze mit blauer Flamme erleuchtet wurde. Der Raum war
feucht, und die Kerze spuckte, als würde sie nach Luft
schnappen. Über die Flaschenregale krabbelten Spinnen.
Nelltis war in Gesellschaft von drei Gefährten – oder
vielleicht doch eher drei zwielichtigen Gestalten. Ob sie
Menschen waren, blieb fraglich, denn sie waren ganz von
Kleidern verhüllt und hielten sich selbst bei der geringen
Beleuchtung durch die Kerze im Schatten.
Einer, der groß und schlank war, trug einen Schal, der
über seine Stirn und um sein Gesicht geschlungen war, so
daß man kaum mehr als seine Augen erkennen konnte –
grüne Schlitze. Er war es auch – dem sonoren Klang seiner
Stimme nach mußte es ein Mann sein –, der bei dem Gespräch mit Nelltis den Wortführer machte und offenbar
über den anderen beiden stand.
Einer von ihnen, eine krumme, fast bucklige Gestalt,
stand neben dem mit dem Schal, sagte aber nichts weiter
als gelegentlich ein scharfes Wort in einem nördlichen Dialekt, von dem Nelltis nichts verstand.
Der dritte war der seltsamste. Er hielt sich in einer Ecke
des kleinen Raums, einer dunklen Ecke voller Spinnweben.
Nelltis wußte, daß er nicht dort hinstarren sollte, deshalb
warf er nur gelegentlich unaufdringliche

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