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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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Rippenstoß, der
junge Mann reagierte jedoch nicht. Dafür konnte er Tolpan
hören, als der Kender sich stöhnend zu rühren begann.
    Alle drei waren an den Hauptmast der Venora gebunden.
Soweit Caramon sehen konnte, war niemand anders an
Bord des Schiffs, das sanft mit der Strömung zu treiben
schien.
    Caramon durchforstete seine Erinnerung, um herauszufinden, wie er hierher gekommen war. Das einzige, was
ihm noch einfiel, war, wie er an Deck gesessen, Seemannsgarn gesponnen und mit ein paar Matrosen Met getrunken
hatte. Sie waren auf dem Rückweg aus Osthafen gewesen.
Es war eine wunderbar klar e Nacht gewesen, eine von je nen, in denen alles so gut und richtig erscheint.
    Obwohl er sich bemühte, konnte er nicht sehen, wo genau die Sonne stand, doch Caramon spürte, daß hellichter
Tag sein mußte. Es war heiß und feucht. Irgendwo da oben,
hinter den schmutzig grauen Wolken mußte die Sonne
sein. Wolken… nein, mehr ein Nebel, der seinen Mantel
über alles breitete, so daß Caramon auf dem Schiff nicht
sehr weit sehen konnte.
    Mit einem Mal brachen die Geräusche, die er gehört hatte, ab und wurden durch andere, nähere, gezieltere Laute
ersetzt. Schritte. Waffengeklirr. Stimmen.
    »Was ist los?« fragte Tolpan benommen. »Was ist denn
passiert?«
»Pst!«
Der Nebel riß etwas auf. Caramon sah Hände, die die Reling der Venora ergriffen, und Gestalten, die seitlich aufs
Schiff kletterten. Zu zweit und zu dritt begannen sie, vorzudringen. Sie kamen näher und näher, und Caramon
wußte, er würde bald ihre Gesichter erkennen können.
Über die Schulter zischte Caramon eindringlich: »Sturm,
wach auf!« Er fühlte, wie der Solamnier den Kopf bewegte
und sich regte.
Schließlich erkannte Caramon, daß es sich bei den Gestalten um einen wild zusammengewürfelten Haufen handelte,
einschließlich diverser menschlicher Raufbolde, ein paar
Ogern, einer Phalanx Minotauren und einer geheimnisvollen, gebückten Gestalt, die sich in einen Mantel hüllte und fa st außer Sichtweite am Heck stand. Caramon konnte keinen näheren Blick auf diese zurückhaltende Gestalt werfen,
die den anderen hin und wieder Befehle zuzischte und irgendwie den Eindruck eines schlüpfrigen, schlangenhaften
Wesens machte.
Caramon wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Ogern zu. Er war sicher, daß es Oger waren, obwohl sie
merkwürdig aussahen. Sie waren kleiner und dicker und
hatte n strähnige, flachsfarbene Haare, fettig graue Haut
und Hände und Füße mit Schwimmhäuten. Caramon war
schockiert, Oger neben Minotauren laufen zu sehen, denn
in alten Zeiten waren die Minotauren Sklaven der Oger
gewesen, und die beiden grausamen Rassen waren eigentlich bis aufs Blut verfeindet.
Die Menschen trugen geflickte, wenn auch farbenprächtige Lumpen. Sie waren hager und von der Sonne verbrannt, aber offensichtlich kräftig. An ihren Gürteln baumelten Entermesser und verschiedene Seefahrerutensilien.
Die Oger und Minotauren trugen ähnlich verräterische
Werkzeuge und Wa ff en.
Caramon gab Sturm einen weiteren Stoß mit der Schulter. Diesmal merkte er, daß Sturms Kopf langsam hochkam.
Er fühlte, wie Tolpan mit seinen Fesseln kämpfte, doch der
Krieger wußte bereits, daß die Anstrengungen des Kenders
vergeblich sein würden.
Die Minotauren drängten sich unter Einsatz der Ellenbogen an die Spitze der Enterer. Obwohl es nur vier oder fünf
von ihnen waren, beherrschten die bullenhaften Wesen mit
ihren edelsteinbesetzten Nasenringen die Gruppe. Über
ihrem kurzen, rostroten Fell trugen sie Harnisch und Lendenschurz an ihren massigen Körpern. Die Hörner bogen
sich oberhalb ihrer dicken Brauen scharf nach oben. Ihre
gespaltenen Hufe klapperten laut über das Deck.
Zwei der Minotauren traten auf die drei Ge fa ngenen zu,
blieben aber ein paar Fuß ent fe rnt stehen. Sie besprachen
sich – für Minotauren – fast flüsternd, doch Caramon konnte die tiefen, rauhen Stimmen deutlich verstehen.
»Die drei hier?« knurrte einer. Er trug mehrere Äxte und
ein bösartig wirkendes Messer, das in einem Lederriemen
steckte.
»Dummkopf! Natürlich die hier. Glaubst du, der Nachtmeister würde einen solchen Fehler machen?«
Der üble Gestank der Enterer wirkte auf Caramon wie
Riechsalz und klärte seine Sinne von der bisherigen Benommenheit.
Der zweite muß der Anführer sein, dachte Caramon. Um
den dicken muskulösen Hals des Minotauren lag ein glänzendes, enges Halsband aus polierten Steinen. Um den
Bauch hatte er einen

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