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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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Macht zur Verfügung. Bei der ersten handelte es sich um die Macht, die durch das Schwert kam, bei der zweiten um die, die der Cabochon gewährte. » Sämtliche Beschwörungen, die wirklich Macht besitzen, werden mit Hilfe des Schwertes erzeugt«, sagte er. » Damit stehen sie den niedrigeren Rängen der Magori nicht zur Verfügung.« Er zog sein Schwert und legte es in seine linke Handfläche. » Es gibt da etwas, das du nie tun darfst– und zwar deinen Cabochon in den Schwertgriff eines anderen Magoroth legen.«
    Â» Und wieso nicht?«, fragte ich und erinnerte mich mit einem Anflug von schlechtem Gewissen, dass ich genau dies mit Temellins Waffe getan hatte.
    Â» Wenn du ein Schwert auf deinen Cabochon eingestimmt hast– wessen Schwert auch immer–, kann es nie gegen dich benutzt werden, nicht einmal dann, wenn es sich in den Händen eines Feindes befindet. Und es kann auch nicht dazu verwendet werden, einen Schutzzauber zu errichten, der von dir nicht durchbrochen werden könnte. Natürlich würde kein Magoroth sein Schwert je gegen einen anderen Magor erheben, aber wenn man das Schwert eines anderen absichtlich mit dem eigenen Cabochon verbindet, zeigt dies, dass man dem oder der anderen Magoroth nicht vertraut, und das ist eine schwerwiegende Beleidigung. Man tut so etwas niemals.«
    Â» Ich werde es mir merken«, sagte ich ernst, und er fuhr mit dem Unterricht fort. Er zeigte mir, wie ich mit dem Schwert und bestimmten Beschwörungen einen Schutzraum um mich herum errichten konnte, in dem ich– wie auch alle anderen, die bei mir sein würden– vor dem Eindringen von außen geschützt war. Er zeigte mir auch, wie ich das Gegenteil bewirken und dafür sorgen konnte, dass jemand innerhalb eines begrenzten Bereiches gefangen blieb. » Diese beiden Möglichkeiten sind aber in Wirklichkeit nicht so nützlich, wie du vielleicht denkst«, warnte er mich. » Man kann diese Räume zum Beispiel nicht besonders groß machen, tatsächlich nicht viel größer als dieses Zimmer. Wenn du es doch tun würdest, wärst du einen Monat lang krank. Man braucht Gesundheit und Kraft, um Schutzzauber zu wirken. Darüber hinaus funktionieren Schutzzauber für einen selbst nur, wenn man im Innern bleibt, man kann sie also nicht anwenden, wenn man umherreist. Sie werden auch nicht ewig halten, noch kann man sie einfach immer wieder neu errichten. Man würde sich dabei verausgaben.« Alles hatte seinen Preis. Jedes Mal, wenn etwas geschützt wurde, jedes Mal, wenn Beschwörungen gesprochen wurden, leerten sich die eigenen Kräfte und die des Schwertes, und die Entleerung brauchte Zeit, um zu heilen. Zu viel Magie zu benutzen konnte nur zu leicht dazu führen, dass man krank wurde und schließlich an allem Möglichen starb, angefangen von Lungenentzündung bis hin zu einem Schlaganfall.
    Â» Erzähl mir von den Heilkräften«, sagte ich. » Wie wirksam sind sie?« Kannst du das Leben einer Frau retten, der man das Kind aus dem Leib gerissen hat?
    Â» Sie sind nicht so wirksam, wie wir es gern hätten«, gestand er. » Meine Mutter hat sich damit sehr intensiv beschäftigt. Sie sagt, dass wir lediglich etwas heilen können, das ohnehin die Chance hat zu heilen. Wir lassen die Möglichkeit zur Wirklichkeit werden. Wir können den Heilungsprozess beschleunigen.«
    Â» Keine Wunder?«
    Â» Keine Wunder.«
    Im Laufe der Zeit widmete sich Garis mehr den aktiven Nutzungsmöglichkeiten des Schwertes. Er brachte mir bei, es auf konventionelle Weise zu benutzen, und dann zeigte er mir, wie ich meine Hiebe in einem Kampf mit seiner Macht verstärken konnte. Ich lernte, einen schmalen, kalten Lichtstrahl auszusenden, der alles, was sich drei oder vier Schritt vor der Spitze der Klinge befand, versengen oder wegschmelzen konnte. Ich begann auch zu lernen, diese Macht so zu beherrschen, dass ich sie für schwierige Aufgaben einsetzen konnte, wie zum Beispiel, um ein Sklavenhalsband aufzubrechen.
    Ich war fest entschlossen, alles zu lernen. Eines Tages würde ich mein Wissen gut einsetzen. Wenn Pinar und die anderen Magoroth dachten, ich würde irgendeine Art Wandschmuck werden und gar nichts tun, so hatten sie sich geirrt; ich würde in diesem Land eine Macht werden.
    Bis dahin war ich froh, wenn ich mich bis zur Erschöpfung abarbeiten konnte. Es half mir beim Schlafen. Es half mir dabei,

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