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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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dass die Bruderschaft keine Ahnung von den kardischen Angelegenheiten hatte, waren Ausflüchte gewesen. Er hatte immer gewusst, dass ich Solads Tochter war– und damit nach Solads Tod die wahre Herrscherin von Kardiastan. Er hatte auch gewusst, wer dieser » Illu Sionist« war. Kein Wunder, dass Bator Korbus gelacht hatte. Diesmal brachte die bittere Wut, die ich in mir spürte, Garis zum Blinzeln; ich hatte mir nicht die Mühe gemacht, sie zu verbergen. Ich erklärte ihm allerdings nicht, dass ich glaubte, nicht die Tochter von Ebelar und Niloufar zu sein, sondern die von Solad und Wendia. Ich hatte immer noch nicht entschieden, was ich mit diesem Wissen tun sollte.
    Garis stand stirnrunzelnd auf und trat zum Fenster.
    Â» Ich war sehr gut in meiner Arbeit, Garis«, sagte ich, den Blick auf seinen Rücken gerichtet. » Und sie wussten es. Rathrox, Korbus… sie dachten, ich hätte eine gute Chance, den Illu Sionisten, der ihnen so viel Ärger machte, auf den Scheiterhaufen zu bringen– ganz unabhängig davon, ob er der Gleiche war, den sie in Sandmurram ergriffen hatten, oder nicht. Ich vermute, wenn ich Erfolg gehabt hätte und Temellin tot gewesen wäre, hätten sie auch bekannt gegeben, wer genau ihn zu Fall gebracht hat. Eine Magoria, eine von der kardischen Elite, die jetzt die rechtmäßige Herrscherin von Kardiastan sein würde. Stell dir nur vor, was für ein schrecklicher Schlag das gegen die Magori gewesen wäre. Stell dir die Verwirrung bei den einfachen Karden vor. Das Wissen hätte jeden Widerstand zunichtegemacht.«
    Â» Sie hätten dich zur Illusionistin gemacht?«
    Â» Davon gehe ich aus.«
    Ich spürte seine Übelkeit, aber er sagte nichts und stand nach wie vor mit dem Rücken zu mir.
    Ich sprach weiter. » Ich habe endlich die Augen aufgemacht. Ich erkenne jetzt die ganze Bösartigkeit ihres Plans. Ich erkenne die Wahrheit über Tyrans, seit ich in der Lage bin, es mit etwas anderem zu vergleichen. Es gibt viele wunderbare Dinge an der tyranischen Kultur und Zivilisation, aber all das macht den Mangel an Menschlichkeit nicht wett. Garis, es ist unmöglich, dass ich Tyrans jemals wieder dienen werde. Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich dafür sorgen, dass Rathrox und der Exaltarch durch meine eigene Hand sterben.« Erst, als ich diese Worte gesagt hatte, spürte ich, wie ihre Wahrheit mich ganz und gar ergriff und mir den Atem raubte, bis ich wieder Luft holen musste. Sie waren wahr. Ich wollte die beiden Männer töten, die zusammen mit Gayed aus meinem Leben eine Lachnummer gemacht hatten, die versucht hatten, mich in ihre verfluchte Form zu modellieren. Der Wunsch nach Rache– nein, nicht nur nach Rache, sondern nach Gerechtigkeit– lag wie ein harter Ball in meinem Magen.
    Ich hatte aufgehört zu sprechen, aber Garis wandte sich immer noch ab und verströmte ein ganzes Bündel von Emotionen, rührte sich nicht und sagte auch nichts. Ich hatte keine Ahnung, ob er mir glaubte oder nicht.
    Als Garis später am Tag zum zweiten Mal mein Zimmer betrat, hatte er mit Brand und Aemid gesprochen, und draußen war es fast dunkel. Die Flamingos und der Teich waren wieder verschwunden; alles, was noch übrig blieb, waren ein paar verloren wirkende Seerosenblätter, die auf den Pflastersteinen herumlagen.
    Â» Und?«, fragte ich.
    Â» Na ja, ich bin bereit zuzugestehen, dass Pinar uns in die Irre geführt hat, was den ersten Mordanschlag angeht, und dass sie versucht hat, dich zu vergiften. Was das andere betrifft, erkenne ich, dass Brand an deine Unschuld glaubt, aber das wusste ich auch so schon. Er hat es mir oft genug gesagt. Und es ist genauso klar, dass Aemid es nicht tut.«
    Â» Aemid ist von Schuldgefühlen zerfressen; sie hatte eine Magori in ihrer Obhut, aber statt mich mit dem Wissen über mein Land und mein Erbe aufwachsen zu lassen, hat sie mir nichts gesagt. Sie muss glauben, dass ich im tiefsten Innern immer noch Tyranerin bin. Ansonsten könnte sie gar nicht mit dem leben, was sie mir angetan hat.«
    Â» Shirin, ich möchte dir deinen Sinneswandel ja gern glauben. Aber ich kann ihn nicht einfach nur akzeptieren, weil ihr beide– du und Brand– behauptet, dass er stattgefunden hat. Es tut mir leid. Was ist, wenn du tatsächlich die Fähigkeit besitzt, deine Lügen zu verbergen?«
    Verzweifelt fragte ich: » Sag mir, Garis, glaubst

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