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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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funktionieren.«
    Er starrte mich bestürzt an. Endlich begriff er das enorme Ausmaß der Gefahr, in der ich schwebte. » Weiß sie über diese Sache mit dem Kind Bescheid?«, fragte er.
    Â» Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Ich bezweifle allerdings, dass sie von meiner Schwangerschaft weiß.«
    Â» Und Temellin?«
    Â» Er weiß von dem Handel, ja, aber ich habe ihm nie gesagt, dass ich schwanger bin.«
    Ich hatte Brand noch nie zuvor so wütend gesehen. » Er hat zwei Frauen zur gleichen Zeit geschwängert und gewusst , dass eine von ihnen vielleicht getötet werden wird, um die Illusion und die Magori zu retten?«
    Â» Das ist eine ziemliche Vereinfachung der Situation, und das weißt du auch.«
    Â» Die Situation stinkt , Ligea, genauso wie Temellin.«
    Ich ging darauf nicht ein, sondern sagte stattdessen: » Du kannst genauso gut auch noch etwas anderes wissen, das ich herausgefunden habe. Etwas, das noch niemand von den anderen begreift. Ich bin nicht Shirin. Ich bin nicht Temellins Schwester. Ich bin seine Kusine. Sarana. Solads Tochter.«
    Er ließ die Zügel fast aus den Händen gleiten, und sein Reittier blieb wieder stehen. Ich spürte seine Fassungslosigkeit. » Aber hat Temellin uns nicht gesagt, dass sie…« Er schnappte nach Luft. » Du bist die rechtmäßige…?«
    Â» Illusionistin. Ja.«
    Er verdrehte die Augen himmelwärts. » Elysium bewahre mich, Ligea, all dieser Kram– das ist alles so unwirklich. Magische Schwerter und Illusionierer und tanzender Sand, und ich weiß nicht, wie ich mit alldem umgehen soll.« Er seufzte und fügte hinzu: » Und wenn du die Illusionistin bist, warum in Acherons Nebeln hast du dann vor, Kardiastan zu verlassen?«
    Â» Was für einen Unterschied macht es, ob ich die Illusionistin bin? In den Augen der Magori bin ich trotzdem eine Verräterin. Schlimmer noch, ich bin die Tochter eines Verräters. Ich kann nicht erklären, wer ich bin, ohne das ganze Ausmaß von Solads Verrat aufzudecken. Er ist derjenige, der Kardiastan verraten hat. Ich bin die Tochter eines Mannes, der sein Land und sein Volk in die Sklaverei, in Demütigung und Unterwerfung verkauft hat– nur um mich zu retten. Sie würden mich niemals akzeptieren, und ich kann es ihnen nicht mal verübeln.«
    Ich schüttelte den Kopf über die verblüffende Ironie, die in alldem lag. » Ich habe Gayed verehrt und musste feststellen, dass seine Zuneigung zu mir nur vorgetäuscht war, um mich zum Werkzeug seiner Rache zu machen. Ich weiß jetzt, warum Salacia mir gegenüber so selbstgefällig war. Sie wusste es und hat es genossen. Und jetzt, da ich die Lüge herausfinde und Gayed durch meinen wahren Vater ersetze, was finde ich da? Einen Mann, der mich so sehr geliebt hat, dass es ihm egal war, wie viele andere Leute sterben mussten und gelitten haben, nur damit ich am Leben bleiben konnte. Mein Leben ist mit einem Haufen Leichen und einem Übermaß an Leiden erkauft worden, das eine ganze Generation zu spüren bekam.«
    Ich wandte mich Brand zu, und das Slecz nutzte meine Unaufmerksamkeit und fing an, mit den Händen Blätter von einem nahen Baum zu zupfen. » Ich könnte dafür büßen, indem ich mein Leben und mein Kind aufgebe, aber ich will verdammt sein, wenn ich das freiwillig tue. Es liegt mir einfach nicht. Aber ich kann versuchen, die Eisernen aufzuhalten. Und meine einzige Chance, das zu tun, besteht darin, Pinar ein Stück voraus zu sein, wenn sie mir tatsächlich folgen sollte. Oder zu hoffen, dass es Garis gelungen ist, sie aufzuhalten.«
    Er dachte nach. » Wenn die Karden herausfinden, dass du die Wahrheit über die Eisernen gesagt hast, werden sie bereit sein, viel zu vergeben. Ganz besonders, wenn du die Legionäre zurückschlägst. Du könntest zur Illusionsstadt zurückkehren. Sie können dich wohl kaum für das verantwortlich machen, was Solad getan hat. Du könntest deinen rechtmäßigen Platz als Illusionistin beanspruchen.«
    Â» Nein.«
    Er sah mich scharfsinnig an. » Du tust das für ihn. Seinetwegen ergreifst du die Chance nicht, die Art von Macht zu haben, nach der du dich immer gesehnt hast. Weil es auf seine Kosten wäre.« Jetzt konnte ich seine Emotionen spüren, und sie waren so widersprüchlich, dass ich gar nicht entscheiden konnte, welche vorherrschte. Ganz sicher war da

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