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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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grauweiß gepflasterten Pfad, dem wir folgten. » Und du glaubst wirklich, dass diese Straße uns direkt zu den Eisernen bringt?«
    Â» Wenn die Illusionierer die Eindringlinge bereits aufgespürt haben, glaube ich, dass sie uns den Pfad zur Verfügung stellen, der zum Ort des Einfalls führt. Aber ich kann mich natürlich auch irren. Lass mich das überprüfen…« Einige Frauen holten Lehm aus einer kleinen Grube neben der Straße. Ich zügelte mein Reittier neben ihnen und fragte sie, seit wann es diesen gepflasterten Weg gebe.
    Â» Oh, seit etwa zehn Minuten«, sagte eine von ihnen nüchtern; sie strich sich mit einem lehmverschmierten Arm die Haare aus dem Gesicht, was interessante Folgen hatte. » Schön, nicht wahr? Ich hoffe, es bleibt so. Es ist sehr viel praktischer für uns. Die alte Straße war weiter östlich.«
    Ich wölbte eine Braue in Brands Richtung. » Zehn Minuten. Ich würde sagen, sie ist für uns gemacht worden, meinst du nicht?«
    Brand erklärte, dass er es sehr praktisch fand, in so guter Beziehung zu den Illusionierern zu stehen. Während wir weiterritten, fügte er etwas ernster hinzu: » Du glaubst, dass wir verfolgt werden, oder? Du drängst diese armen Tiere nicht nur deshalb so zur Eile, weil du es nicht abwarten kannst, die Eisernen zu treffen.« Die Sleczs gingen in diesem Moment im Schritttempo, aber das lag nur daran, dass sie eine Pause brauchten; sie waren jetzt seit drei Tagen ziemlich angetrieben worden. Brands Reittier streckte einen Fressarm nach hinten aus, um sich abwesend irgendwo zu kratzen, und erwischte stattdessen Brands Sandale. Er stieß den dreisten Arm verärgert zurück.
    Â» Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Pinar es sich in den Kopf setzt, uns nachzureiten«, sagte ich. » Ich hoffe, dass Garis sie überreden kann, es nicht zu tun; das war der eigentliche Grund, weshalb ich wollte, dass er in der Stadt bleibt.«
    Â» Aber wenn er ihr nicht sagt, wohin wir gegangen sind, wird sie doch wohl kaum wissen, wo sie uns aufstöbern kann.«
    Â» Doch, das wird sie. Sie steht in Verbindung zu mir, Brand. Sie hat ihren Cabochon in die Höhlung meines Schwertgriffs gelegt, was ihr einige Vorteile bringt. Wie zum Beispiel die Fähigkeit, den Spuren zu folgen, die mein Schwert überall dort hinterlässt, wo es vorbeikommt. Zumindest habe ich das gelesen. Und: Nein«, fügte ich hinzu und kam damit seinem nächsten Vorschlag zuvor, » ich kann das Schwert nicht zurücklassen. Ich brauche es.«
    Er runzelte unsicher die Stirn; ihm gefiel das Thema unserer Unterhaltung nicht, aber er machte trotzdem weiter. » Wenn diese Illusionierer uns helfen können, können sie sie dann nicht auch behindern? Sie davon abhalten, uns zu folgen? Könnten sie nicht einen See in die Landschaft zwischen ihr und uns setzen, oder etwas Ähnliches?«
    Â» Ich bin sicher, dass sie so etwas könnten. Aber ich bin mir nicht sicher, ob sie es auch tun würden. Sie ist eine Magoria, also sehen die Illusionierer vermutlich eine Verbündete in ihr. Es könnte auch andere Überlegungen geben.«
    Er seufzte. » Ligea, ich glaube, du solltest mir alles sagen, statt nur irgendwelche Andeutungen von dir zu geben. Das ist sehr lästig.«
    Ich versuchte, nicht verärgert zu klingen. Seine Beharrlichkeit drängte mich dazu, mich mit etwas auseinanderzusetzen, das sich seit Wochen an den Rändern meines Verstandes herumtrieb. Mit etwas, das ich erfolglos versucht hatte abzuwehren, weil ich nicht darüber nachdenken wollte. » Ich bin nicht absichtlich geheimnisvoll, Brand«, sagte ich. » Es ist nur, dass ich eigentlich gar nichts Genaues weiß. Ich reime mir nur etwas zusammen. In all den Wochen, die wir eingesperrt waren, hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Und ich hatte Zugang zu einer ganzen Reihe von Büchern über Kardiastan und die Magori. Und dann habe ich das, was die Illusionierer zu mir gesagt haben, wörtlich genommen…«
    Â» Und?«
    Ich deutete auf einen schwarzen Fleck an der Flanke eines Hügels. » Siehst du diese kranken Stellen?«
    Â» Natürlich. Sie sind– bösartig.«
    Â» Ja. Bösartig. Ich glaube inzwischen, dass sie eine Art körperliche Manifestation von Dingen sind, die wir uns gewöhnlich als etwas Abstraktes vorstellen: Dinge wie Grausamkeit und Hass. So, wie eine Illusion hier

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