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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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Mund, um irgendeine empörte Antwort zu geben, aber ich kam ihm zuvor. » Ich werde mich der Prüfung noch einmal unterziehen, wenn es dir hilft, die Wahrheit zu glauben.« Noch während ich sprach, wusste ich, dass Pinar die Wahrheit niemals anerkennen würde, selbst dann nicht, wenn sie in großen Buchstaben irgendwo geschrieben stünde. Ich wandte mich Garis zu, obwohl ich wusste, dass es sinnlos war, ihn um Hilfe zu bitten. Er würde nie in der Lage sein, gegen Pinar die Hand zu erheben, die eine der ursprünglichen Zehn und die Gemahlin des Illusionisten war. Ich sagte daher lediglich: » Wenn ich hier sterbe, Garis, wird es an dir sein, die Eisernen aufzuhalten. Und es wird noch eine andere Aufgabe für dich geben, die Brand dir dann erklären wird.«
    Er gab ein ersticktes Geräusch von sich. » Sterben? Niemand wir hier sterben! Pinar will dich einfach nur zurückbringen!«
    Brand sah ihn vernichtend an. » Sieh sie dir an, du matschhirniger Dummkopf! Sieht sie so aus, als wollte sie die Frau, die sie als ihre schlimmste Feindin betrachtet, nach Hause begleiten?«
    Garis warf einen Blick auf Pinars Gesicht und sagte: » Illusionistin, bitte denk nach. Temellin wird dir nie vergeben, wenn du Shirin etwas antust.«
    Â» Er vergibt mir sowieso nicht«, sagte sie giftig, » dass ich nicht sie bin. Immer wieder hat sie gegen mich gewonnen. Selbst als sie bewacht wurde und eingesperrt war, hat sie noch gesiegt. Nun, dieses Mal werde ich gewinnen. Und dieses Mal ist das eine Mal, das wirklich zählt.«
    Â» Töte mich, und du wirst Temellin nicht nur meinen Tod zu erklären haben«, sagte ich, » sondern auch, wieso du seinen Sohn getötet hast. Ich trage ebenfalls sein Kind, Pinar. Würdest du den Bruder deines Kindes töten?« Ich zählte darauf, dass sie die Einzelheiten bezüglich des Handels von Solad nicht kannte, aber es war auch so eine Dummheit; eine Bitte an eine Frau, die für keine Bitten zugänglich war, deren Geist vielmehr so von Eifersucht zerfressen war, dass es nur noch Rache für sie gab.
    Ich hatte noch nicht zu Ende gesprochen, als ich begriff, dass ich verloren hatte. Ich musste nicht sehen, wie Brand zusammenzuckte, und ich musste auch sein gequältes » Fehler, Liebes, Fehler« nicht hören, um es zu wissen.
    Wut brodelte in der Illusionistengemahlin. Ihr Schwert loderte weiß auf, und das grelle Lohen umwaberte die ganze Klinge.
    Â» Pinar!«, schrie Garis, und seine Qual überschwemmte uns alle, aber Brand war derjenige, der sich rührte und sich auf sie stürzte. Er rammte sie mit der ganzen Wucht seines Körpers und brachte sie aus dem Gleichgewicht. Der Strahl der Macht, den sie auf mich gerichtet hatte, traf die Decke. Holz zersplitterte, und ein Schauer aus Holzstaub regnete auf uns herunter. Garis schob Brand zur Seite und packte Pinar am Arm, schüttelte sie. » Pinar, bei allen Magori, tu das nicht.«
    Â» Lass mich in Ruhe!«, rief sie und schob ihn rüde aus dem Weg. Sie gab einen weiteren ungestümen Schuss auf mich ab, und ich duckte mich und rollte herum. Einige Steine wurden aus der Mauer gesprengt und fielen auf der anderen Seite auf den Boden.
    Brand blinzelte gegen das Glühen von Pinars Waffe an und stürzte sich von hinten auf sie. Wutentbrannt schlug sie mit dem Schwert hinter sich, verpasste Garis dabei nur knapp. Brand warf sich flach auf den Boden, als Macht aus der Spitze ihrer Klinge strömte und eine qualmende Schneise durch Mauern und Decke schnitt. Garis wurde von herabfallenden Steinen getroffen. Er sackte zusammen, kämpfte einen Moment gegen die Benommenheit, dann ergab er sich und wurde bewusstlos. Während Pinar noch mit den beiden Männern beschäftigt war, griff ich nach einem Stein und schleuderte ihn ihr an den Kopf. Es war mehr Glück als alles andere, dass ich traf und sie zusammenbrach. Blut tropfte aus einer Wunde an ihrer Schläfe.
    Ich zog mein Schwert, dann erinnerte ich mich daran, dass es ihr gegenüber nutzlos war, und ließ es auf dem Boden liegen, wo es immer noch– zusammen mit ihrem– glühte und den Raum erhellte. Ich konzentrierte stattdessen die Kraft in meinem Cabochon und machte mich bereit, sie zu töten.
    Da war jetzt gar nichts Schönes mehr an der Illusionisten-Gemahlin, als sie so zwischen den zerbrochenen Mauerresten und Holzstücken dalag. Ihre Haare waren zerzaust und

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