Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
Vom Netzwerk:
ziemlich viel Wut, aber ich vermutete, dass sich der größte Teil davon auf Temellin richtete.
    Â» Und was, wenn es so wäre?«
    Â» Bei der Göttin, du hast dich verändert!« Er schüttelte den Kopf in einer Art verwirrter Verwunderung, und dann sagte er gedehnt: » Ist dir klar, dass du es in zwei Monaten geschafft hast, deinen Namen dreimal zu ändern? Ligea– Derya– Shirin– Sarana. Übertreibst du es nicht ein bisschen, meine Liebe?«
    Wie immer brachte er es fertig, mich, wenn auch zögerlich, zum Lachen zu bringen. » Galoppieren wir weiter«, sagte ich. » Ich will es mit Pinar wirklich nicht aufnehmen müssen.« Ich gab meinem Reittier einen Klaps auf den Nacken, und verblüfft machte es einen Satz und sprang weiter den Pfad entlang.
    Während ich weiterritt, fragte ich mich, ob Brand Recht hatte. Ich war mir nicht sicher, ob ich so altruistisch war, wie er dachte. Es stimmte, ich wollte nicht auf Kosten Temellins Herrscherin werden, ebenso wenig, wie Korden es wollte. Dem Mann, den ich liebte, all das zu nehmen, was er als sein Recht anzusehen gelernt hatte, würde ihm seine ganze Macht rauben und seinem Leben den Sinn nehmen. Ich liebte ihn zu sehr, um das tun zu können. Aber mein Zögern hatte auch egoistische Gründe. Wenn Temellin erst herausfand, dass ich ihn nicht angelogen hatte, was die Eisernen betraf, konnte es durchaus sein, dass wir wieder zusammenfanden und dass er mir meine Täuschung vergeben würde. Ich konnte ihm sagen, dass es keine Rolle mehr spielte, mit ihm verwandt zu sein… ich hatte noch nie Türen hinter mir geschlossen, wenn es möglich war, sie offen zu lassen.
    Auf der anderen Seite würde ich eine Tür zuschlagen, wenn ich Temellin das Mandat zu herrschen nahm, und vermutlich sogar verriegeln, denn ein Teil von ihm würde niemals in der Lage sein, mir so etwas zu vergeben.
    Abgesehen davon war ich nicht so recht überzeugt davon, dass ich überhaupt Illusionistin sein wollte. Welche Freude machte es schon, über ein Land zu herrschen, das mich nicht gewollt hatte? Ganz besonders, da die Saat einer sehr viel besseren Idee bereits in meinen Gedanken herumgeisterte…
    Als wir unsere Reittiere an diesem Abend zu einem Teich am Wegesrand führten, sagte Brand: » Wir müssen anhalten, Ligea. Diese Tiere sind am Umfallen, und mir geht es nicht viel besser. Vortex allein weiß, wie du dich fühlst.«
    Â» Verhätschle mich nicht, Brand.« Ich lächelte ihn an. » Das ist eine Sünde, derer du dich nie schuldig gemacht hast, also fang nicht jetzt damit an, nur weil ich schwanger bin. Aber ich stimme dir zu: Wir werden die Nacht hier verbringen. Es gibt reichlich Gras und Wasser.« Ich rutschte von meinem Reittier und begann, es abzusatteln.
    Ich hatte meinem Slecz gerade die Vorderbeine zusammengebunden, als Brand einen so verblüfften Schrei ausstieß, dass ich herumwirbelte, das Schwert schon halb aus der Scheide. In den wenigen Momenten, während ich mich um das Slecz gekümmert hatte, war ein Gebäude neben dem Teich erschienen. Es war ein stabiler Bau aus grauem Stein, drei Stockwerke hoch mit einigen Türmchen und Kiefern auf dem Dach.
    Â» Woher im Namen der Göttin kommt das?«, fragte Brand fassungslos.
    Â» Ich vermute, es ist ein Geschenk der Illusionierer an müde Reisende«, erwiderte ich erheitert.
    Er schnappte nach Luft. » Ist das nicht ein bisschen groß für uns zwei?«
    Â» Ich vermute, dass die Illusion immer etwas ratlos ist, wenn es um die Bedürfnisse der Menschen geht. Du musst dir nur die Illusionsstadt ansehen.« Ich nahm meine Satteltaschen auf. » Wollen wir nachsehen, ob sie daran gedacht haben, irgendwelche Möbelstücke reinzustellen? Die Vorstellung einer Pritsche ist sehr verlockend.« Ich rieb mir das Gesäß. » Zwei Monate eingesperrt zu sein tut den Muskeln nicht gut.«
    Es gab tatsächlich Pritschen, und sogar reichlich. Es gab auch ein Übermaß an eher trivialen Gegenständen, die nicht den geringsten Nutzen hatten: Spielzeug, Wandleuchter (aber keine Kerzen), ein Spinnrad, ein kleines Boot, genug Zaumzeug und Sättel, um eine ganze Legion auszustatten. Brand schüttelte verwundert den Kopf. » Verrückt«, murmelte er. » Total verrückt.« Er begann, eine Mahlzeit zuzubereiten, während ich nach draußen ging und das Gebäude mit einem

Weitere Kostenlose Bücher