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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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Was ist mit der Zitterödnis? Sie tötet gewiss genug Leute.«
    Â» Die Zitterödnis hat nichts mit der Illusion zu tun. Sie ist eine Naturerscheinung, die dadurch erzeugt wird, dass sich eine bestimmte Art von Wüstensand abwechselnd aufheizt und abkühlt. Die Illusionierer benutzen die Zitterödnis einfach nur als Barriere, das ist alles.« Ich machte eine Pause, während ich mich in die Situation zurückversetzte. » Als ich im Innern der Zitterödnis war, im Sand, dachte ich, ich hätte einen Blick auf die Illusion erhascht. Jetzt glaube ich, dass ich nur eine Projektion gesehen habe. Eine andere Illusion, wenn du so willst, ohne jede Substanz. Die Wirklichkeit der Illusionierer ist die Illusion, genau das, was du jetzt um dich herum siehst– nichts weiter. Das ist das Höchste, was sie an Körper haben können, als körperliches Wesen.«
    Er schluckte. » Du warst im Innern der Zitterödnis? Bei Ocrastes’ Eiern!« Er machte eine hilflose Geste mit der Hand. » Scheint so, als hätte ich die ganze Zeit geschlafen, wenn ich mir überlege, was ich von alldem mitbekommen habe, was vor sich geht, seit wir an diesen Ort gekommen sind.« Er sah mich unsicher an. » Ligea, es gibt doch sicher keine Möglichkeit, ein Kind aus dem Leib der Mutter zu holen, ohne die Mutter zu töten.«
    Â» Nicht dass ich wüsste. Wie auch immer, ich habe das Gefühl, dass die Illusionierer ein ziemlich großes Interesse an mir haben– wegen meines Sohnes. Sie töten mich vielleicht nicht, aber sie retten mich vielleicht auch nicht; sie haben vielleicht sogar ein Interesse daran, dass Pinar uns einholt.«
    Â» Damit sie dich aufgrund dieser Notwendigkeit töten kann?« Einen Moment lang war er sprachlos. Er suchte nach den richtigen Worten, um seine Wut auszudrücken. Dann explodierte er. » Göttin verflucht ! Sie sind ein durchtriebenes, verschlagenes wurmiges Stück Scheiße!«
    Â» Ich würde sie nicht zu sehr beleidigen, mein voreiliger altanischer Freund. Zwar verstehen sie uns vielleicht auf eine etwas eigenartige Weise, aber ich vermute, dass sie jedes Wort hören, das wir sagen. Ich könnte auch hinzufügen, dass Pinars Tod ihnen ebenso helfen könnte. Sie trägt ebenfalls Temellins Kind in sich.«
    Das erzürnte ihn nur noch mehr. Dieses Mal war er – unlogischerweise – auf Temellin wütend. » Dieser Mistkerl. Vortexverflucht, Ligea, was findest du nur an diesem verdammten Hurensohn? Schon gut, sag nichts. Ich will es gar nicht hören. Und wenn Pinars Tod den Illusionierern genauso viel nützt wie deiner, wieso lässt du sie dann nicht herkommen, sofern dein Verdacht stimmt und sie uns wirklich verfolgt, und tötest sie einfach? Sie ist kein Verlust für die Welt, nicht einmal für Temellin. Die Frau ist ein mörderisches, zänkisches Weib.«
    Â» Ja, das ist sie. Und sie ist dabei, wahnsinnig zu werden.«
    Er blinzelte. » Das klingt beinahe, als hättest du Mitgefühl mit ihr!«
    Â» Es stimmt, irgendwie tut sie mir leid. Ihre Instinkte waren gut, was mich betraf, aber was sie auch versucht hat, sie konnte mich nicht loswerden. Ihr Ehemann liebt mich immer noch. Und dennoch, wenn ich mich zwischen uns beiden entscheiden müsste, würde ich sie töten, wenn ich könnte, und es würde mich nicht allzu sehr belasten. Unglücklicherweise würde bei einer Auseinandersetzung zwischen Pinar und mir wahrscheinlich ich diejenige sein, die tot endet. Pinar ist eine Magoria mit vielen Jahren Erfahrung und Ausbildung, und ich kann mein Schwert nicht gegen sie einsetzen. Sie dagegen kann mich sehr wohl mit ihrem Schwert töten, ohne auch nur nahe an mich herankommen zu müssen. Wenn sie wirklich richtig darüber nachgedacht hätte, lägen meine Gebeine schon längst verstreut auf dem Boden der Illusion. Bisher ist sie dadurch gehemmt worden, dass sie nicht mit meinem Tod in Verbindung gebracht werden wollte– aber hier draußen, bei einer entflohenen Gefangenen , wer könnte ihr da einen Vorwurf machen?«
    Â» Ich habe immer noch mein Schwert. Kaum vergleichbar mit deinem, ich weiß, aber wieso locken wir sie nicht in einen Hinterhalt? Töten sie, bevor sie die Chance hat, dich zu kriegen?«
    Â» Sie ist eine Magoroth, Brand. Sie hat die Macht, die Position der Leute um sich herum zu spüren. Ein Hinterhalt würde nicht

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