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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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eines jüngeren Sohnes, der es geschafft hat, auf eigenen Beinen zu stehen.« Brand brachte mir einen Teller mit Essen. » Göttin, das sieht gut aus. Und ich habe solchen Hunger. Nichts regt meinen Appetit so sehr an wie ein bisschen Zauberei!«
    Die Eisernen machten sich im Laufe des Morgens auf den Weg.
    Von Stolz war bei ihnen allerdings nicht mehr viel zu sehen. Viele von ihnen hatten noch Gorklaks, aber ansonsten besaßen sie kaum noch etwas von Wert, das sie hätten mit zurück über die Apenaden nehmen können. Zu essen würden sie nur das haben, was sie unterwegs sammeln oder erjagen konnten, und ihr einziger Schutz waren die Höhlen, die sie unterwegs finden konnten. Und wärmen würden sie nur die Pelzumhänge, die sie trugen. Viele von ihnen würden sterben, und sie wussten es.
    Ich wusste es auch, und ein Teil von mir trauerte.
    Brand und ich standen am Fluss und sahen zu, wie sie an uns vorbeiritten. Die Männer ritten schweigend, und viele von ihnen machten das Zeichen, mit dem man Böses abwehrt, als sie an dem Gebäude vorbeikamen, das die Illusion erschaffen hatte. Der Legat zügelte sein Gorklak, als er mich erreichte. » Legata.« Er neigte den Kopf zur Begrüßung. » Ihr seht krank aus. Euer Diener sagte, Ihr wärt krank.«
    Â» Ich erhole mich glücklicherweise gerade.«
    Â» Möchtet Ihr mit uns reiten?«
    Ich schüttelte den Kopf. » Ich habe keine Vollmacht, nach Tyrans zurückzukehren.«
    Â» Tribun Favonius hat mir gesagt, dass Ihr Euch weigert, uns die Information zu geben, wie wir die Zitterödnis durchqueren können. Ist das wahr?«
    Ich nickte.
    Â» Wieso tut Ihr das?«
    Â» Wenn Ihr versucht, auf diesem Weg zur Küste zu gelangen, werdet Ihr alle der Magie zum Opfer fallen. Es gibt keinen anderen Weg zurück nach Tyrans als diesen.« Ich nickte in Richtung der Berge.
    Â» Mit Eurem Schweigen lasst Ihr uns keine Wahl. Es ist allerdings nicht die Aufgabe der Bruderschaft, Entscheidungen bezüglich der Legionäre zu treffen. Ihr überschreitet damit Eure Autorität. Beharrt Ihr weiter darauf, die Information zurückzuhalten?«
    Â» Ja, das tue ich.«
    Er saß da und starrte mich einen langen Augenblick schweigend an. Seine Emotionen verrieten mir ziemlich gut, was er dachte. Er fragte sich, ob er mich mit dem Schwert zwingen könnte, ihm zu sagen, was er wissen wollte.
    Ich starrte zurück. » Ich bin ein Kamerad der Bruderschaft, Legat. Ihr kennt meinen Ruf.«
    Er nickte und fügte sich in sein Schicksal. Ein Kamerad der Bruderschaft würde eher sterben, als unter der Folter reden. Oder eine falsche Information abgeben. Mit der Folge, dass der Legat es darüber hinaus mit dem Zorn des Vorstehers zu tun bekommen würde. » Ich werde mich bei der Bruderschaft über Euren Mangel an Zusammenarbeit beklagen«, sagte er.
    Â» Das ist Euer Recht.«
    Er nickte kurz und ritt weiter.
    Ich wandte mich an Brand. » Rathrox wird Tierfutter aus ihm machen, wenn er anfängt, sich darüber auszulassen, was die Bruderschaft tun sollte und was nicht.«
    Favonius war einer der Letzten, die vorbeiritten; auch er zügelte sein Reittier kurz vor mir und verzog auf unangenehme Weise das Gesicht. » Ich habe niemandem hier gesagt, was du bist, aber ich verspreche dir eines, Ligea. Die Bruderschaft wird alles erfahren, wenn ich nach Tyr zurückkehre. Wenn du es wagst, dein Gesicht noch einmal in irgendeinem zivilisierten Teil des Exaltarchats sehen zu lassen, wirst du es mit ihnen zu tun bekommen. Und wenn ich jemals hören sollte, dass du zurückgekehrt bist, werde ich persönlich hinter dir her sein. Dieser Edelstein in deiner Hand mag dich schlau machen, aber ich glaube, gegen einen Pfeil in den Rücken bist nicht einmal du immun.«
    Ich verspürte den überwältigenden Drang, mich näher zu erklären und zu versuchen, diesen Ausdruck boshaften Hasses aus seinem Gesicht zu vertreiben. » Favonius«, setzte ich an, ohne zu wissen, was ich sagen sollte, aber er ließ mich ohnehin nicht zu Wort kommen.
    Â» Es gibt nichts– gar nichts!–, womit du entschuldigen könntest, was du getan hast.« Er wedelte wild in Richtung der Männer, die jetzt den Fluss an seiner seichtesten Stelle überquerten. » Was glaubst du, wie viele von ihnen noch am Leben sein werden, wenn wir Tyrans erreichen? Ohne Schutz, ohne Vorräte, ohne

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