Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
wir verstehen einander. Ich werde mich als dankbar erweisen. Hier, nimm das und geh.« Er fischte in seiner Geldbörse herum und gab seinem Bruder eine Münze.
    Lesgath grinste und nahm das Geld.
    Firgan sah ihm nach, als er wegging. Er pfiff leise vor sich hin. Es war praktisch, einen kleinen, leichtgläubigen und hinterhältigen Bruder zu haben, der gern ein bisschen herumschnüffelte. Wenn er es geschickt anfing, würde Lesgath die schmutzige Arbeit für ihn erledigen, während er, Firgan, so glänzend wie polierte Bronze aus alldem herauskam. Alles entwickelte sich gut; sehr gut sogar.

3
    » Also das ist der Graben.«
    Arrant versuchte, sachlich zu klingen, aber in Wahrheit war er voller Ehrfurcht. Es war so– so riesig. Ein langes, von steilen Hängen umgebenes Tal, das sich wie die Spur einer Python von mythischen Ausmaßen durch die Landschaft schlängelte.
    Der Eindruck war umso gewaltiger, als die Reisenden so abrupt darauf gestoßen waren. In dem einen Moment waren sie noch über eine flache, nichtssagende Fläche geritten; im nächsten hatten sie das Ende dieser Fläche erreicht: eine randlose Kante, an der das Land mehrere tausend Schritt tief zum Grabenboden abfiel. Arrant beugte sich auf seinem Reittier nach vorn, um hinunterzublinzeln, und sein Blick folgte den zerklüfteten Windungen des Pfades, den sie nehmen würden. » Bei den Höllen«, dachte er, » ein einziger unbedachter Schritt, und du fällst bis ganz nach unten.«
    Er fingerte an der Obsidiankette herum, die er trug, und bezog Trost aus dem Versprechen des Mannes, der ihm die Kette geschenkt hatte: » Legt ihm das um den Hals, und in seinen Adern wird das Blut eines quyriotischen Reiters fließen.« Nun, er ritt jetzt ein Slecz, kein Pferd, aber er schätzte, auf einem Pfad wie diesem wäre etwas Besonderes ganz nützlich. Er warf einen Blick auf die andere Seite des Grabens, wo die Nordwand in einer Reihe von lotrechten Falten aufragte, und dann wieder zurück auf den Talgrund; ein mäandernder Fluss aus blutorangefarbenem Schlamm verband eine Reihe von roten Seen miteinander. Er wusste, dass die Winde, die durch diesen Graben peitschten, für ihre Heftigkeit bekannt waren.
    » Da unten gibt es das, was Regen in Kardiastan am nächsten kommt«, sagte Garis neben ihm, als hätte er seine Gedanken erraten. » Wir werden die Nacht hier verbringen«, er deutete auf ein Wegehaus in der Nähe, das unangenehm dicht am Rand stand, » und dann morgen im Zickzack zum Wegehaus am Grund hinunterreiten. Einen Tag brauchen wir für die Überquerung, noch ein Wegehaus, dann ein letzter Tag, an dem wir wieder nach oben steigen. Du musst dir keine Sorgen machen, Junge. Deine Art, auf einem Slecz zu sitzen, ist die perfekteste, die ich jemals gesehen habe. Manchmal glaube ich, du und dein Reittier, ihr sprecht die gleiche Sprache.«
    » Oh!« Er badete in dem unerwarteten Kompliment. » Ich habe in meiner Kindheit viel Zeit im Sattel verbracht. Pferde, Sleczs– für mich ist das alles das Gleiche. Und vielleicht hilft die Halskette. Hat Ligea dir jemals etwas darüber erzählt?«
    » Über die, die du trägst? Nicht dass ich mich erinnern könnte. Und jetzt, da du hier in Kardiastan bist, solltest du sie wirklich bei ihrem kardischen Namen nennen, weißt du. Sarana.«
    » Oh. Ja. Ich versuche, es mir zu merken.« Er berührte die Kette erneut. Sie fühlte sich warm unter seinen Fingern an. Seltsam, wie sich die Perlen erwärmten, wann immer er auf einem Pferd oder einem anderen Reittier saß. » Sie besteht aus Feuerkieseln– schwarzem Obsidian–, und in jede Perle ist eine uralte Inschrift eingeritzt. Einer der quyriotischen Schmuggler hat sie mir gegeben, als ich geboren wurde. Er hat meiner Mutter gesagt, dass in den Runen Steinmagie ist. Glücklicherweise scheint ihre Magie bei Sleczs genauso gut wie bei Pferden zu funktionieren.«
    » Du glaubst, dass sie irgendwelche Macht hat?«
    » Nun, der Schmuggler sagte, dass ich die Reittiere immer verstehen würde, wenn ich die Kette trage. Und es stimmt. Ich habe das Gefühl, als wären das Reittier und ich, äh, irgendwie eine Einheit. Ich kann immer sagen, ob ein Pferd bocken oder sich aufbäumen oder versuchen wird, mich an einem Baumstamm abzustreifen. Ich kann spüren, was es vorhat.«
    » Also auf diese Weise hast du das Tier in den Griff gekriegt, das du reitest! Ich habe dich beobachtet und gesehen, dass es nicht in der Lage war, dich auch nur ein einziges Mal mit seinen Fressarmen zu

Weitere Kostenlose Bücher