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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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wieder die Kontrolle verlor? Er wusste nicht, warum seine Magie auf dem Übungshof in alle Richtungen von ihm weggeströmt war. Was, wenn es wieder passierte, hier, innerhalb der Grenzen des Schlafzimmers? Natürlich wäre es nicht viel, aber es konnte genügen, um Samia zu verletzen. Oder Tarran noch einmal…
    » Nein«, sagte er mit ausdrucksloser Stimme. » Nein. Ich habe keine Ahnung, ob ich überhaupt irgendwelche Macht kontrollieren kann. Ich werde mich nicht in eine Situation bringen, in der es wieder passieren kann. Niemals. Ist das klar?«
    Sie zog eine Grimasse. » Oh, na gut. Und dabei war es so eine gute Idee.«
    Nachdem sie weg war, versuchte er erneut, mit Tarran zu sprechen, aber das Innere seines Kopfes gehörte ihm allein.
    Und das war der wahre Schrecken daran, dass sein Cabochon zerbrochen war.

22
    Nur noch ein paar Tage, und sie würde in Madrinya sein. Sie würde Temellin wieder in den Armen halten. Sie würde Arrant wiedersehen. Wie sehr musste er gewachsen sein in diesen zwei– nein, fast drei– Jahren. Ein Jugendlicher an der Grenze zum Erwachsensein. Tatsächlich kam er mit seinem nächsten Geburtstag in das Alter, in dem ein Junge fast überall auf der bekannten Welt zum Manne wurde.
    Wenn er noch lebte. Sie hatte Tyr verlassen, ohne irgendeine Nachricht erhalten zu haben, und noch immer wusste sie nicht, was passiert war. Dieses grauenhafte Gefühl zu wissen, dass jemand, den sie liebte, irgendwie zerrissen war … aber nicht genau zu wissen, was oder wem genau etwas geschehen war, verfolgte sie in ihren Träumen und in jedem wachen Augenblick.
    Die Neuigkeiten, die sie in den Wegehäusern auf der gepflasterten Straße von Ordensa nach Madrinya gehört hatte, waren beunruhigend und verwirrend. Unglücklicherweise waren sie auch verstümmelt, denn jeder Reisende erzählte eine andere Geschichte. Arrant war krank. Nein, er war nicht krank, aber er war kein Illusionisten-Erbe mehr, Korden war das jetzt. Nein, das stimmte nicht. Der Cabochon des Illusionisten-Erben war zerbrochen und hatte Menschen getötet. Nein, das war Sleczmist. Er war vom Rat angeklagt worden, weil er Korden mit seinem Schwert getötet hatte.
    Sie wusste, dass sie die wahre Geschichte erst erfahren würde, wenn sie Madrinya erreichte, und daher versuchte sie, sich zu entspannen.
    Als sie eines der Wegehäuser nördlich von Asufa erreichte, fragte sie zunächst erfolglos nach ein paar präzisen Neuigkeiten, ehe sie die Bäder benutzte und schließlich ihr Zimmer aufsuchte; sie wollte früh schlafen, da sie vorhatte, am nächsten Tag doppelt so schnell zu reisen und die Strecke eines Zweitagesrittes an einem einzigen Tag zurückzulegen… sie musste es wissen, verdammt.
    Sie döste ein, nur um bald darauf von aufgeregten Stimmen geweckt zu werden. Ärger. Sie wusste, wie so etwas klang, wie es sich anfühlte. Emotionen sickerten durch die Mauer. Das Wegehaus war überflutet von Sorge und Kummer und Entsetzen. Vortexverdammt. Sie lauschte, dann stand sie auf und zog sich an, und als an ihrer Tür geklopft wurde, war sie fertig.
    » Magoria?«
    Der Wegehausverwalter. Er wusste nicht, wer sie war, und sie hatte ihm ihren Namen auch nicht gesagt, aber es genügte, dass sie eine Magoria war. Diese Art Ärger war die Angelegenheit von Magori. » Was ist los?«, fragte sie, obwohl sie das Wesentliche bereits gehört hatte. Ein seltsamer Wind. Ein Staubsturm. Menschen waren in einem Tal wie Hühner für ein Fest abgeschlachtet worden. Und niemand war da, dem man die Schuld hätte geben können. Magie, sagte jemand. Ein Magormörder, brachte ein anderer auf. Nein, Numina, es mussten Numina sein, diese seltsamen Geister, die niemand jemals sah, aber von denen trotzdem alle dachten, dass sie existieren würden.
    Ein Teil von ihr wollte damit nichts zu tun haben, nicht jetzt, aber es war die Sache der Magori, und sie war eine Magoroth. Sie saß im Speisesaal des Wegehauses und lauschte ihren Geschichten, und sie versprach, dem Illusionisten von alldem zu erzählen, was diese Leute hier gesehen hatten. Keine Numina, sondern Ungeheuer, die die Illusion mit dem Wind verließen. Sie erkannte die Beschreibungen wieder. Die Verheerung war auf dem Vormarsch.
    Er war auf der Straße und wartete auf sie. Er hatte ihr Kommen gespürt und war– allein– hier herausgeritten, um sie zu treffen. In der Ferne kauerte Madrinya, glühte im weichen Licht des Sonnenuntergangs, aber er befand sich ein oder zwei Meilen vor den letzten Häusern. Was

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