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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Länge hinunter. Große, dünne Felsen ragten aus dem Sand, deren Oberfläche von Wind und Sand löchrig und aufgeraut war. Um den Fuß eines jeden dieser Felsen herum hatten farbige Sandkörner ein riesiges Kunstwerk geschaffen, das das Tal mit Kreisen und Wirbeln aus Rot und Violett und Grau und Ocker und Rost erfüllte.
    » Oh!«, sagte Samia. » Das ist herrlich.«
    Arrant saß stumm auf seinem Reittier. Es war wie ein Mosaik, aber etwas an der ihm innewohnenden Pracht jagte ihm einen kalten Schauder den Rücken hinunter. » Wie lange gibt es das schon?«, fragte er.
    » Das weiß niemand genau. Dieses Tal ist verborgen, und den Pfad gibt es erst, seit jemand vor ein oder zwei Monaten auf diese Muster gestoßen ist und andere hergeholt hat, die es sich ansehen sollten.«
    Er ritt den Hang hinunter zum Rand des ersten Wirbels. Dort stieg er ab und kniete sich hin. Er tauchte seine Hand in den Sand, ließ die Sandkörner durch die Finger rieseln.
    » Stimmt etwas nicht?«, fragte Samia und ritt zu ihm.
    Er stand auf; Traurigkeit erfüllte ihn. » Oh Sam, das hier war einmal Teil der Illusion. Es ist durch die Winde hergeweht worden.«
    » Wie kannst du das wissen?«, fragte sie, während sie abstieg.
    » Ich weiß nicht recht. Ich kann… ich kann fühlen, dass es eine Verbindung mit Tarran gibt.«
    » Oh.« Sie wirkte entsetzt. » Es tut mir leid.« Sie ging weg, möglicherweise, um ihm Zeit zu geben, sich wieder zu sammeln, aber vielleicht wollte sie auch einfach nur nicht, dass er sah, wie aufgebracht sie war.
    » He, du zerstörst ein Kunstwerk«, sagte er in dem Versuch, ihre Unbeschwertheit wiederherzustellen. » Sieh dir nur deine Fußabdrücke an!«
    Aber sie hörte nicht zu. Sie hatte sich hingekniet und tastete vorsichtig mit einer Fingerspitze an etwas herum, das halb vergraben im Sand lag. Dann erschauerte sie und verzog das Gesicht. Er trat zu ihr, um es sich selbst anzusehen. Es war einmal eine große Kreatur gewesen, mindestens so groß wie eine tyranische Ziege. Abgesehen davon, dass sie gar nicht da zu sein schien. » Etwas muss sie gefressen haben«, sagte er. » Da sind keine Knochen.« Alles, was noch übrig war, war ein getrockneter Haufen Sehnen und Haut und Schuppen. » Das gefällt mir nicht. Es fühlt sich seltsam an. Lassen wir es in Ruhe.« Sie stand auf und zog ihn weg.
    » Es ist nur ein totes Tier.« Aber noch während er das sagte, wusste er, dass es nicht stimmte. Es waren die Überreste einer Bestie der Verheerung. Und sie waren nur ein paar Meilen von Madrinya entfernt. Sein Herz pochte, sein Mund wurde trocken.
    » Du weißt, was es ist«, sagte sie ausdruckslos. Sie wandte sich zu ihrem Reittier um und führte es zurück den Hang hinauf, wo die ausladenden Zweige eines einzelnen Dornenbaums Schatten spendeten. Sie band ihr Reittier am Stamm fest und packte die Satteltaschen aus. Sie hatte eine Matte mitgebracht und etwas zu essen und zu trinken für ein Picknick. Während sie die Dinge ausbreitete, sagte sie: » Mein Vater sagt, wenn die Illusionierer sterben, werden alle Kreaturen der Verheerung mit dem Wind herüberströmen.«
    Er nickte. » Die Winde kommen jetzt offenbar jede Nacht. Kalte Luft, die von den Bergen in die Hitze der Geschwüre der Verheerung gezogen wird. Aber wir können gegen sie kämpfen, wenn– falls– die Zeit dafür kommt. Die Bestien können außerhalb ihrer Geschwüre nicht lange leben, so viel wissen wir. Es wird nicht das Ende von Kardiastan bedeuten, nur eine… nur eine schwere Zeit für uns alle.« Er fügte abrupt hinzu: » Du hast recht. Ich muss gehen und die Illusion aufsuchen. Ich muss Tarran sehen, für den Fall, dass er…« Für den Fall, dass er stirbt.
    » Tut mir leid«, sagte sie, als er sich zu ihr auf die Matte setzte. » Ich hatte nicht vor, dich traurig zu machen, indem ich dich hierherbringe.«
    » Dann werde ich auch nicht traurig sein«, versprach er. » Das hier sieht gut aus. Und ich habe Hunger.«
    Sie streckte die Hand aus und nahm seine Linke in die ihre. » Du wirst mit einer Hand essen müssen.«
    Er starrte sie verständnislos an.
    » Weil ich deine Hand halten werde, Cabochon an Cabochon, und den Schnitt reparieren werde. Es wird wahrscheinlich etwa eine halbe Stunde dauern. Danach werde ich die Straße entlang zur Schenke zurückreiten. Ich werde dort auf dich warten.« Sie hob die andere Hand, um seinem Einwand zuvorzukommen. » Nimm es als Experiment. Hier ist niemand, den du verletzen könntest. Wir befinden uns

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