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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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vorwerfen, dass er wütend ist; schließlich ist Ligea meinetwegen fast gestorben. Und sie hat– das ist fast genauso schlimm– beinahe alles verloren, wofür sie gekämpft hat. Er liebt sie. Wer wäre da nicht wütend?«
    Schlurfend und darum bemüht, nicht daran zu denken, was gerade geschehen war, ging er nach unten, wo sein Vater wartete.
    Als er die Hand hob, um an der Tür seines Vaters zu klopfen, tauchte ein unerwünschter Gedanke in seinem Kopf auf: » Was ist mit Tarran?« Tarran wollte ihn benutzen, um seinen Vater kennenzulernen. Sogar mehr als das. Was hatte Tarran noch gesagt, bevor sie Tyr verlassen hatten? Vielleicht kannst du einen Weg finden, uns zu helfen, wenn du kommst. Und er, Arrant, war der Einzige, durch den ein klarer Austausch zwischen Illusionierern und Magori überhaupt möglich war.
    » Bei Acherons Nebeln«, dachte er tief unglücklich, » was habe ich getan? Ich habe meinem Vater praktisch gesagt, dass er nicht existiert, dabei hätte ich ihn davon überzeugen sollen, dass er es tut– weil es wichtig ist.«

5
    Von Getria aus folgten Ligea und Gevenan der gepflasterten Straße nach Begum, um dort das Lager der Legion aufzusuchen. » Moralische Unterstützung wird gebraucht«, hatte Gevenan gesagt, als er diese Ergänzung ihrer Reise vorgeschlagen hatte. » Sie müssen sehen, dass ihre Exaltarchin gesund und munter ist.«
    Ligea genoss es, wieder auf der Straße unterwegs zu sein, weit weg vom Protokoll und der Heuchelei, die mit dem Leben der Hochwohlgeborenen in der Stadt verbunden war. Natürlich wurde sie die ganze Zeit von einem Kontingent Imperialer Wachen begleitet, ganz zu schweigen von einer erstaunlichen Anzahl an Begleitern, die anscheinend alle nötig waren, um für ihre Bequemlichkeit zu sorgen. » Wer hat diese Leute eigentlich ermächtigt mitzukommen?«, hatte sie gefragt, als sie das erste Mal als Exaltarchin von Tyr aus zu einer Reise aufgebrochen war.
    » Niemand«, hatte Gevenan erwidert. » Es wurde einfach nur immer so gemacht. Wenn du daran etwas änderst, wirst du alle aufregen, angefangen von den Lakaien deiner eigenen Palastküche bis zum niedrigsten Kellner in jedem Wegehaus, in dem du übernachtest.« Und so hatte sie geseufzt und sich gefügt und davon geträumt, Sarana Solad in Kardiastan zu sein.
    Gleich nach der Petrumbrücke löste sich einer der Legionäre von der Kolonne und kam zu ihr geritten. Er salutierte und sagte: » Erhabene, da vorn ist ein quyriotischer Reiter, der mit Euch sprechen will. Ein alter Kerl, schmutzig und mit einem Pony, das mit zerfetzten Bärenfellen behängt ist. Sie stinken beide, der Mann und das Tier. Er behauptet, er würde Euch aus der Zeit kennen, als Ihr noch nicht Exaltarchin wart.«
    Sie brachte ihre Sinne ins Spiel und rief Gevenan zu: » Es ist Berg Feuerkiesel!« Sie hatte den mit Pferden handelnden Schmuggler nicht mehr gesehen, seit sie den Quyr ihre Unabhängigkeit von Tyrans gewährt hatte.
    Gevenan schnaubte. » Der alte Schurke? Passt auf eure Sachen auf, Legionäre. Er stiehlt euch den Sattel unter dem Hintern weg, ohne dass ihr merkt, dass er weg ist.«
    Berg hatte sich nicht verändert. Wie immer war er von Kopf bis Fuß mit Juwelen geschmückt, von denen die meisten aus Obsidian bestanden und die übrigen Glasperlen in den unterschiedlichsten Farben waren. Sein nicht angebundenes Pony graste in der Nähe. Ligea glitt von ihrem Pferd, und sie verbeugten sich in gegenseitigem Respekt voreinander. » He, werte Dame«, sagte er zum Gruß.
    » Was kann ich für einen alten Freund aus den Bergen tun?«, fragte sie und winkte ihren Wachen zu, sich diskret zurückzuziehen. » Ist mein Freund in Not?«
    » Die Berge rufen mich.«
    Sie kannte den Satz; er bedeutete, dass er das Geschäftliche so schnell wie möglich hinter sich bringen und dorthin zurückkehren wollte, wo er hingehörte– auf das Plateau jenseits der Apenaden. » Woher hast du gewusst, dass ich diesen Weg nehmen würde?«, fragte sie neugierig.
    Er klopfte auf die Perlen der Kette, die er trug. » Die Runen sagen es mir. Sie sagen mir viele Dinge. Sie sagen, Euer Füllen hat Eure Seite verlassen und ist in ein seltsames Land gegangen.«
    » Mein– was? Oh, du meinst Arrant. Ja, er ist zu seinem Vater nach Kardiastan gegangen. Eines Tages werde ich ihm folgen.«
    » Ah.«
    » Was bekümmert dich, mein Freund?«
    » Die Runen, die er trägt. Sie brannten an meinem Hals, baten mich, sie ihm als Geschenk zu geben. Also tat ich es. Ich hatte

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