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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Lichtung den Wald wieder verließen. Er hatte Hirad aus den Augen verloren, und die anderen Pferde, die in der Nähe sein mussten, konnte er kaum noch hören, so laut toste die Feuerkugel. Er hatte keinen Zweifel, dass es eine Art Feuerkugel war, doch ihm war nicht klar, wie die Magier es geschafft hatten, einen so mächtigen, starken Zauber zu wirken.
    »Wann wird sie ausbrennen?«, rief er Erienne zu.
    »Der Wald speist sie mit Brennstoff, aber sie wird nicht weit über den Waldrand hinausgreifen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Mana-Sammlung. Der Spruch wurde von mehreren Magiern gewirkt. Ich wusste, dass sie daran gearbeitet haben, aber ich wusste nicht, dass sie es auch mit der Feuerkugel tun können. Es ist anstrengend, und diejenigen, die den Spruch gewirkt haben, dürften jetzt sehr erschöpft sein.«
    »Warum rennen wir dann weg?«, fragte Ilkar.
    Erienne ließ ihr Pferd langsamer laufen, da sie sehen konnte, dass Denser, der ein Stück vor ihnen war, zur gleichen Schlussfolgerung gekommen war. Fünfzig Schritt weiter war die hastige Flucht vorbei, und die Pferde wurden gezügelt, damit die Reiter sehen konnten, wie die Feuerkugel sich am Waldrand erschöpfte.
    »Wo ist er?«, flüsterte Ilkar. »Wo ist er?« Die gelbe Blüte der Feuerkugel schwoll noch einmal an, als sie sich in ihre Richtung fraß. Darüber verdeckte eine dicke Rauchwolke den Nachthimmel und die Sterne. Auf dem Gras vor dem Wald wurden die Schatten rasch länger, während das
Feuer einen gut siebzig Schritt breiten Abschnitt des Waldes verzehrte. Mit lautem Zischen brach es aus den Bäumen heraus und verpuffte im Freien. Und als die letzte Flamme sich orange färbte und verschwand, sah Ilkar eine einzelne Gestalt auf einem Pferd als schwarze Silhouette herankommen, die sich in vollem Galopp in ihre Richtung wandte.
    Der Elf atmete hörbar aus; er hatte nicht bemerkt, dass er unwillkürlich den Atem angehalten hatte, und grinste. Dann schaute er an der Reihe der Pferde entlang, bemerkte Densers Blick und nickte. Denser zog die Augenbrauen hoch.
    »Den wird man so schnell nicht wieder los, was?«, sagte er.
    »Nein«, stimmte Ilkar zu. Sein Gesicht wurde hart. »Also gut, Erienne, was können wir jetzt erwarten?«
    »Die Magier, die diesen Spruch gewirkt haben, sind erschöpft, aber es könnte noch andere geben. Unter den Verfolgern waren gewiss auch einige Soldaten. Zweifellos kommen sie hinter den Flammen.«
    »Und sie sind sicher nicht sehr weit dahinter«, sagte Jandyr. »Schaut!« Ilkar sah in die angegebene Richtung. Sieben oder acht Leute kamen aus dem Wald gerannt, und über den Bäumen kreisten zwei Magier.
    »Verdammt«, sagte Ilkar. »Können wir vor ihnen weglaufen?« Erienne zuckte mit den Achseln. Hirad ritt zu ihr hinüber. Sein Gesicht war rot vor Anstrengung, und sein Pferd zitterte am ganzen Leib.
    »Zu nahe«, sagte er. »Sie sind schon zu nahe.«
    »Es ist noch nicht vorbei. Da sind zehn, mit denen wir uns befassen müssen«, sagte Ilkar.
    Hirad drehte sich um und starrte hinter sich. Im Zwielicht der Sterne und des noch im Wald brennenden Feuers
musste er blinzeln. Er sprang vom Pferd. »Dann erledigen wir sie hier an Ort und Stelle.«
    »Da sind zwei Magier in der Luft«, warnte Ilkar.
    Hirad zuckte mit den Achseln. »Dann schirme uns ab. Keiner kann das so gut wie du.« Er sah sich nach links und rechts um. Alle bis auf Sol saßen noch im Sattel. Bei den Göttern, er musste sie ausbilden. Der Rabe, wie er früher war, wäre längst in Kampfposition gewesen. Nur, dass alle anderen tot waren. Sol schritt bereits vorwärts und zog im Gehen das Schwert. Wenigstens einer, der wusste, was zu tun war.
    »Jandyr, links neben Sol. Ich übernehme die rechte Seite. Wo ist Thraun?«
    »Wir haben keine Zeit für Erklärungen, aber …«
    »Bei den lebenden Göttern, er ist ein Gestaltwandler«, sagte Hirad. Er schob diese Einsicht vorerst beiseite. »Wir können das mit drei Schwertern erledigen. Wie viele sind da drüben?«
    »Acht Schwerter, zwei Magier.« Ilkar bereitete den Schild vor. »Kennt einer von euch den harten Schild?«
    »Ich kann jetzt keinen Spruch wirken«, sagte Denser. Er zog sein Schwert.
    »Gut. Die magischen Angriffe kann ich allein abwehren. Denser, steck dein Schwert weg und entferne dich mit den Pferden. Schicke Thraun her, wenn du ihn siehst.« Ilkar erwiderte einen Augenblick lang den Blick des Xeteskianers, der nach kurzem Überlegen sein Schwert in die Scheide steckte, seinem Pferd pfiff und sich

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