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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Pechnasen und mit Blackthornes besten Magiern bestückt. Dort war auch Proviant für drei Monate eingelagert. Wenn Darrick Understone bis dahin wieder verlor, stand Balaia ohnehin den Plünderern offen, und der Krieg wäre verloren. Sie konnten jetzt nichts weiter tun als warten.
    Die Wesmen stellten ihre Geduld auf keine lange Probe.
     
    Styliann, immer noch voller Zorn und getrieben von mörderischer Rachsucht, zügelte am Ostausgang des Understone-Passes an der Spitze eines Trupps von hundert Protektoren abrupt sein Pferd. Es war früher Nachmittag. Die Wächter am Pass betrachteten ihn furchtsam, doch sie wussten, was sie zu tun hatten. Sie stellten sich ihm in den Weg.
    »Bitte nennt Euer Begehr«, sagte einer ebenso unterwürfig wie höflich.
    »Wesmen töten«, sagte Styliann, ohne die Stimme zu erheben. Seine Miene allerdings duldete keinen Widerspruch.
    »Ich habe Befehl, unautorisierte Reisende hier aufzuhalten, bis die Genehmigung von General Darrick eintrifft«, sagte der Wächter entschuldigend.
    »Weißt du, wer ich bin?«, fragte Styliann.

    »Ja, mein Lord.«
    »Dann solltest du auch wissen, dass ich es war, der die Befehle gab, denen dein Kommandant Folge leistet. Ich erteile mir hiermit selbst die Erlaubnis zum Passieren. Und nun tritt beiseite.«
    Der Wächter sah ihn an, Zweifel und Furcht waren ihm anzumerken.
    Styliann zog eine Augenbraue hoch. »Wo ist Darrick?«, fragte er.
    »Am anderen Ende des Passes, mein Lord, wo er den Aufbau der Befestigungen überwacht.«
    »Dann hast du deine Aufgabe in bewundernswerter Weise erfüllt«, sagte Styliann. »Er kann mir dann persönlich die Genehmigung zum Passieren erteilen, wenn ich ihn treffe.«
    Der Wächter lächelte und freute sich offenbar über den Ausweg, den Stylianns Logik ihm bot. Er trat zur Seite. »Viel Glück, mein Lord.«
    Styliann starrte ihn an. »Glück ist etwas, auf das ich mich prinzipiell nicht verlasse.« Er ritt in den Pass hinein, und seine Protektoren folgten ihm – stumm, maskiert, beunruhigend.
    Der Ritt dauerte nicht lange, denn ihre Pferde waren sehr ausdauernd. Styliann bemerkte kaum das Zerstörungswerk, das Xetesks neuer Spruch vollbracht hatte, und nichts lag ihm ferner, als diesen Erfolg zu bewundern. Er ritt weiter, erreichte das andere Ende des Passes, als die Dämmerung sich senkte, und zügelte sein Pferd, als er Darrick sah.
    Die beiden Männer wechselten einen langen Blick. Darrick las in Stylianns Gesicht, wie sehr dieser darauf brannte, den Männern an die Kehle zu gehen, die Selyn vergewaltigt und ermordet hatten. Darrick sagte kein Wort,
sondern nickte nur, trat zur Seite und winkte Styliann durch. Der Herr vom Berge und die Protektoren galoppierten ins Land der Wesmen. Rasten und Übernachten kam für sie nicht infrage. Styliann musste gewisse Orte aufsuchen, und er musste diesen arroganten Barbaren zeigen, wer der Stärkere war.
     
    Hirad erwachte und war froh, dass Thraun am Vorabend darauf bestanden hatte, mit Leder verkleidete Zelte zu errichten. Am Abend war es ihm wie eine nervtötende, sinnlose Übung vorgekommen, doch jetzt, als der Regen unablässig auf die Plane über seinem Kopf trommelte, musste Hirad lächeln.
    Er richtete sich auf und kratzte sich am Kopf. Er konnte das Feuer riechen, und wenn er hinausschaute, sah er Will vor seinem Ofen hocken, eine Lederplane über die Schultern gelegt und einen breitrandigen Hut tief ins Gesicht gezogen. In einem offenen Topf dampfte Wasser.
    Ilkar, der neben Hirad geschlafen hatte, regte sich und erwachte ebenfalls. Er schielte in das Regenwetter hinaus.
    »Weck mich, wenn es trocken ist«, sagte er und drehte sich wieder um.
    »Ich wäre ungern in Understone, wenn so was runterkommt«, meinte Hirad. Ilkar grunzte nur.
    Das Lager erwachte langsam zum Leben. In einem lichten Wald an der Böschung über einem munteren kleinen Flüsschen standen die vier Zelte in einem lockeren Halbkreis. Wills Holzofen war in der Mitte aufgebaut. Sie waren inzwischen weit vom Understone-Pass und der Deckung durch Darricks Kavallerie entfernt. Hirad fühlte sich seltsam unsicher.
    Obwohl er inmitten seiner engsten Freunde und umgeben von Menschen war, denen er blind vertraute, konnte er
diese Furcht vor dem unerforschten Gebiet nicht ganz abschütteln. Bisher war er nur selten im Land westlich des Understone-Passes gewesen, und da er nur eine vage Ahnung davon hatte, was vor ihnen lag und wohin sie gingen, war er nervös.
    Sie hockten in den offenen Zelteingängen und

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