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Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit

Titel: Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Einen Weges mit ihnen Kontakt aufgenommen haben.«
    Heryst lachte. »Vuldaroq, Ihr hattet schon immer einen Hang zur Dramatik. Für Euch war die außergewöhnlichste Schlussfolgerung aus einer beliebigen Reihe von Ereignissen
stets die wahrscheinlichste. Zweifellos entspannt Erienne sich bei ihrem Gatten. Oder vielleicht haben sie und Lyanna einfach eine Pause in der anstrengenden Ausbildung gebraucht. Vergesst nicht, dass sie nicht Eure Gefangenen sind. Sie können auch ohne Eure Erlaubnis jederzeit tun und lassen, was sie wollen.«
    Vuldaroq wischte sich den Schweiß von der Stirn und setzte ein herablassendes Lächeln auf.
    »In Eurem Kolleg mag es geschäftig zugehen, aber dort geht der Blick vom Morgen bis zum Abend wohl immer nur nach innen. Lyanna ist ein Kind des Einen Weges, dies ist inzwischen mehr als deutlich, und ihre Kraft ist heute schon in ganz Balaia zu spüren. Vielleicht habt Ihr gehört, dass die Stadt Greythorne und der Dornenwald von Stürmen heimgesucht wurden, wie es sie noch nie gegeben hat, und dass Denebre von der Erde verschlungen wurde.« Er lehnte sich zurück und wartete auf eine Reaktion. Darricks Achselzucken enttäuschte, aber überraschte ihn nicht.
    »Sind dies also die Vorboten eines großen Unheils?« Der Offizier konnte sich den ironischen Unterton nicht völlig verkneifen.
    »Unbedingt«, erwiderte Vuldaroq und hoffte, seine nüchterne Antwort werde den frechen General zur Räson bringen. »Ihr seid offensichtlich nicht mit der Tinjata-Prophezeiung vertraut. Euer Lordältester Magier dagegen kennt sie natürlich.«
    Heryst wurde eine Spur bleicher, und sein überlegenes Gehabe war wie weggeblasen. Vuldaroq sah, wie er im Kopf noch einmal die Worte der Prophezeiung durchging, ehe er wieder das Wort ergriff.
    »Seid Ihr sicher?«, fragte er bedrückt.
    »In welcher Hinsicht?«

    Heryst zuckte mit den Achseln. »Bei allem.«
    »Wie viele Beweise braucht Ihr denn noch? In Lystern müssen doch ähnliche Gerüchte wie hier die Runde machen. Der Dornenwald wurde von einem Wirbelsturm flachgelegt, wir hören von Überschwemmungen in einem Dutzend und mehr Städten, der Blutsee ist auf die doppelte Größe angeschwollen. Sogar in Korina hat man aufgemerkt. Ganz zu schweigen von den Berichten über Gewitter, anhaltenden Hagel und dichte Wolken, hinter denen tagelang nicht die Sonne zu sehen ist.
    Übrigens ist vor ein paar Tagen Denser mit Ilkar und dem Unbekannten Krieger hier aufgetaucht. Der Rabe schließt sich wieder zusammen, um das Mädchen zu suchen. Der Rabe wird von den gleichen Sorgen getrieben wie wir. Das Kind muss gefunden und ins Kolleg zurückgebracht werden, ehe noch mehr Unheil geschieht.«
    »Und Xetesk?«, fragte Heryst.
    Vuldaroq blies die Wangen auf. »Wir müssen damit rechnen, dass sie Ärger machen, obwohl auch sie durch die elementaren Kräfte, die Balaia heimsuchen, gefährdet sind.«
    »Aber sie dürften doch wohl eher der Ansicht sein, dass es für sie besser ist, wenn das Mädchen nicht gefunden und zurückgebracht wird«, sagte Heryst.
    »Gewiss, solange nur die Stürme bald aufhören«, stimmte Vuldaroq zu. »Wir müssen jedenfalls vor Xetesk auf der Hut sein.«
    »Und was wollt Ihr nun von uns?«, fragte Darrick, indem er Herysts nächste Frage vorwegnahm.
    »Der Rabe und das Kind brauchen Schutz. Ich habe Leute eingeteilt, die den Raben beschatten. Wenn der richtige Augenblick gekommen ist, dann sollt auch Ihr,
General, zur Stelle sein, um den Rabenkriegern zu helfen. Dies könnte der Fall sein, bevor oder nachdem sie das Mädchen gefunden haben. Wenn Heryst einverstanden ist, dann sollt Ihr zu diesem Zweck eine Streitmacht der dordovanischen und lysternischen Kavallerie anführen.«
    »Selbstverständlich«, stimmte Heryst zu. »Wir werden tun, was nötig ist.«
    Vuldaroq lächelte. »Danke, Heryst. Eure Unterstützung wird dazu beitragen, dass unsere beiden Kollegien unabhängig bleiben.« Darrick runzelte die Stirn und starrte seine Füße an. »General, beunruhigt Euch etwas?«
    »Da stimmt etwas nicht«, sagte Darrick. »Ich verstehe nicht, warum der Rabe erst so spät hinzugezogen wurde, und warum wir erst so spät unterrichtet werden, und mir ist auch nicht klar, warum Xetesk Ärger machen sollte. Sie müssten dort doch in Bezug auf das Kind ganz … ganz ähnliche Interessen haben wir wie wir.«
    Vuldaroq presste die Lippen aufeinander. »Mein lieber General, der Rabe war im Ruhestand. Denser hat unsere anfänglichen Bemühungen, Lyanna allein zu

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