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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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Angst. Sie gab lediglich ein leises Grollen von sich und sah sich im Raum nach einer neuen Waffe um. Dabei erinnerte sie mich an eine wütende Katze.
    »Lass mich los, du dummer Schutthaufen!«, fauchte Rose unter den umgeklappten Röcken. Unterdessen hatte sich Penny einen Stuhl geschnappt, hob ihn an den hinteren Beinen hoch und holte weit aus.
    »Angriffe werden nicht geduldet«, sagte das Wesen und ließ aus seiner freien Hand lange Dornen wachsen. Als Penny zuschlug, hob es den Arm und wollte zurückschlagen. Die Dornen wären gar nicht nötig gewesen, allein die Wucht des Schlages hätte Penny zerquetschen können.
    Mit einem raschen Wort legte ich einen Schirm um sie. Der ganze Raum bebte, als der mächtige Arm sie traf. Unter der Wucht knickten sogar meine Knie ein. Dann sprach ich noch mehrere magische Wörter und stieß den Arm vor. Eine unsichtbare Kraft drückte das Wesen zurück, bis es gegen das Bücherregal prallte. »Aufhören!«, rief ich.
    Das Wesen hielt sofort inne. Was, zum … hätte ich gewusst, dass es so einfach war, dann hätte ich es gleich zu Anfang versucht. »Wie heißt du?«, fragte ich.
    »Magnus, Meister«, antwortete das Wesen.
    »Warum bist du hier?«
    »Ich bewache die Bibliothek«, antwortete es.
    »Ich störe ja nur ungern, Mordecai, aber könntest du ihm vielleicht sagen, er soll mich loslassen, ehe du deine Befragung fortsetzt?«, schaltete sich Rose ein.
    Warum hatte ich noch nicht daran gedacht? Ich gönnte mir einen letzten Blick auf ihre Beine … es wäre ja sinnlos gewesen, den Augenblick zu vergeuden. »Magnus, gib bitte die Frau frei. Sie ist hier ein willkommener Gast.« Sofort ließ er ihr Bein los, und sie fiel ohne jede Eleganz auf den Kopf.
    »Aua!« Es war ein harter Aufprall, nach dem Rose nur noch ein wirrer Haufen von Röcken und lieblichen weiblichen Gliedmaßen war. Ich wollte ihr helfen, doch Penny kam mir zuvor.
    »Zurück, du Held …« Sie zog Rose auf die Beine und sah mich scharf an. »Ich habe diesen Blick bemerkt.«
    Ihr Mangel an Vertrauen traf mich tief, doch dies war wohl kaum der richtige Augenblick, die verletzte Unschuld zu spielen. »Magnus, was bist du?«, fragte ich den Hüter der Bibliothek.
    »Ein Golem«, antwortete er. Das half mir auch nicht weiter. Ich hatte keine Ahnung, was ein Golem war.
    »Bitte kehre auf deinen Platz zurück. Du wirst heute nicht mehr gebraucht.« Es hätte ja doch nichts genützt, wenn ich meine Unwissenheit zugegeben hätte. »Die beiden Frauen hier sind Gäste. Sie haben meine Erlaubnis, die Bibliothek zu benutzen«, erklärte ich ihm noch.
    »Jawohl, Meister.« Schwerfällig tappte er durch den Raum und stellte sich in die Ecke. Sobald er sich nicht mehr bewegte, wirkte er wie eine ausgesprochen hässliche und phantasielos modellierte Statue. Der ursprüngliche Schöpfer hatte wohl nicht viel Kunstunterricht genossen. Andererseits war der Künstler vielleicht auch ein Impressionist gewesen. Für das, was man Kunst nannte, hatte ich mich noch nie besonders interessiert.
    »Wie geht es dir, Rose?«, fragte ich. Inzwischen saß sie auf einem Stuhl und rieb sich das verletzte Bein. Auf dem Fußgelenk und der Wade zeichnete sich eine hässliche Prellung ab. »Lass mal sehen, ob ich helfen kann.« Ich kniete vor ihr nieder und legte die Hände auf ihr Bein.
    Penny beugte sich vor und flüsterte mir ins Ohr: »Pass ja auf, ich behalte dich im Auge.« Frauen! Wenn es nach Pennys Reaktionen ging, war ich anscheinend der reinste Kaninchenbock. Ich zwinkerte ihr zu, um sie zu beruhigen.
    Als ich die Hände um Rose’ Bein gelegt hatte, schloss ich die Augen und blickte nach innen, zuerst in mich selbst hinein und dann in das Bein, das ich festhielt. Die zerquetschten Blutgefäße und das misshandelte Gewebe stellten die größten Probleme dar. Ich brachte so viele Gefäße wie möglich wieder in Ordnung, aber die Reizung des Gewebes überstieg meine Fähigkeiten. Hoffentlich hatte ich die Auswirkungen der Quetschung etwas gelindert, aber ganz sicher war ich mir keineswegs. Außerdem setzte ich einen Trick ein, den ich schon vor einem Jahr gelernt hatte. Ich betäubte die Nerven, die den Schmerz übertrugen, sodass Rose diesen Bereich nicht mehr spürte.
    »Wie ist das?«
    »Besser«, antwortete sie. »Vielen Dank.« Sie legte mir die Hand auf die Schulter und benutzte mich als Stütze, während sie aufstand. »Tut gar nicht so weh, wie ich befürchtet hatte«, meinte sie.
    »Ich habe das Bein etwas betäubt. Später

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