Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
Vom Netzwerk:
hatten sie gehofft, durch die Tore zu brechen, ehe wir sie aufhalten.«
    Ein Ruf von Joe McDaniel unterbrach sie. »David Tanner, was zum Teufel hast du vor? Hör auf! Bist du verrückt?« Royce blickte zum Ausgangspunkt der Unruhe hinüber. David Tanner stand am Tor und hatte bereits den schweren Balken gehoben, der es verschloss. Schon schwangen die schweren hölzernen Flügel auf.
    »Das ist nicht mehr David! Sie haben ihn verwandelt!«, rief Royce, doch es war bereits zu spät. Die kampffähigen Männer befanden sich auf den Mauern und würden zu lange brauchen, um die Tore zu erreichen und zu schließen. Binnen weniger Augenblicke mussten die Feinde eindringen. Royce wollte die Treppe hinuntereilen, doch Dorian stieß ihn zur Seite.
    »Bleib am Leben, alter Mann! Wir brauchen deine Fähigkeiten noch, wenn wir diese Nacht überlebt haben.« Dorian rannte die Treppe hinunter und überwand die letzten drei Schritte mit einem großen Sprung. Noch ein paar ausholende Schritte, und er war am Tor, das er zu schließen hoffte, bevor die Feinde die Gelegenheit ergriffen. Aber es war schon zu spät. Ehe Dorian sie aufhalten konnte, packten die Hände der Gegner die Torflügel und zerrten sie weiter auf. Eins der Wesen trat herein.
    Augenblicklich wechselte Dorian die Taktik und zog das Schwert. Der Gegner, der eingedrungen war, fiel rücklings hin, ihm fehlten der Kopf und ein großer Teil der linken Schulter. Dank der Verzauberung, mit der Mordecai das Schwert verstärkt hatte, war die Klinge unerwartet scharf und schnitt mühelos durch Fleisch und Knochen. »Jemand muss das Tor schließen!«, rief Dorian, als er den Untoten entgegenging.
    Die Angreifer, die an den Mauern emporgeklettert waren, ließen sich fallen und gesellten sich zu den anderen, die zum offenen Tor strebten. Sie streckten die Hände vor, um Dorian zu packen, fanden jedoch keinen Halt. Das verzauberte Kettenhemd bedeckte ihn vom Kopf bis zu den Zehen und wehrte die Berührungen ab, die ihm sonst die Kraft geraubt hätten. Der Angriff brach wie eine Welle am Felsstrand, vor seinem Schwert mussten sie zurückweichen. Wäre diese Waffe nicht gewesen, sie hätten ihn allein durch ihre Überzahl erdrückt. Mit jedem Hieb durchtrennte er Körperteile und Rümpfe. Dabei stieß er weiter vor, hackte und schlug und zerlegte die untoten Körper in zuckende kleine Stücke.
    Nach einem hitzigen Kampf, der kaum eine Minute währte, zogen sich die Angreifer vollends zurück. Leider war das Tor vier Schritte breit, und einige konnten beim nächsten Ansturm an ihm vorbeikommen. Zehn, zwanzig oder sogar noch mehr umringten ihn. Mindestens dreißig standen schließlich schweigend vor ihm. »Schließt das verdammte Tor!«, rief Dorian aufgeregt. Wenn sie losstürmten, konnte er sie nicht mehr am Eindringen hindern, und wahrscheinlich waren lediglich ein paar von ihnen nötig, um die nur leicht gerüsteten Männer drinnen zu überwältigen. Die Mauer war die beste Verteidigung – allerdings nur, wenn das Tor geschlossen war.
    »Ich will verdammt sein, wenn ich Euch aussperre, Junge!«, rief Joe. »Kommt erst rein.«
    Dorian wusste, dass sie angreifen würden, sobald er zauderte oder schwankte. Dann würden sie zum Tor vorstoßen, und vor einem solchen Ansturm konnte man es nicht mehr schließen. »Joe, sperrt das verdammte Tor jetzt gleich zu, oder Euch soll der Teufel holen! Tut es!« Als er sprach, sah er am Rande des beleuchteten Bereichs, also hinter den Feinden, die ihn bedrohten, ein Augenpaar schimmern. Dort stand ein kleiner Junge, der nicht am Kampf teilnahm und ihn nur beobachtete.
    Die Feinde warteten nicht, bis Joe sich endlich entschieden hatte, sondern gingen wieder auf Dorian los. Nun waren sie hoffnungslos in der Überzahl. Einer oder zwei stürmten einfach an ihm vorbei, während er auf die anderen einhackte und angesichts ihrer Zahl fast verzweifelte. Dann endlich hörte er hinter sich den wuchtigen Knall, mit dem der schwere Riegel einrastete. Da er nun nicht mehr an eine bestimmte Stelle gebunden war, setzte er sich in Bewegung, um es ihnen so schwer wie möglich zu machen, ihn einzukesseln und niederzuringen.
    Wie ein Wilder focht er eine Weile, bis es fast so schien, als müssten sie nachgeben. Mit seinen ausholenden Hieben trennte er Hände und manchmal ganze Arme ab, aber niemand brachte es fertig, lange in diesem Tempo zu kämpfen. Die Feinde kannten keine Furcht und bedrängten ihn ohne Unterlass, bis sie ihn umzingelt hatten. Schließlich

Weitere Kostenlose Bücher