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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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von der Wahrheit gar nicht so weit entfernt.
    »Soweit ich es erkennen kann, besitze ich hier ein Guthaben, wahrscheinlich auf mehrere Konten verteilt. Darauf möchte ich jetzt zugreifen. Da die Bank geöffnet ist, würde ich vorschlagen, dass Ihr jemanden sucht, der mir sofort helfen kann.« Ich sprach noch einigermaßen ruhig, doch mein Zorn war mir sicherlich anzumerken.
    »Wie gesagt, Sir, Ihr braucht einen Termin bei Master Easley, der heute aber nicht hier ist.« Die gleichgültige Miene diente lediglich dazu, meinen Zorn noch weiter anzufachen.
    Ich beugte mich vor, bis unsere Gesichter nur noch ein paar Handbreit voneinander entfernt waren. »Dann schlage ich vor, dass Ihr den Direktor oder sonst jemanden holt, der mich bedienen kann … und zwar jetzt gleich.« Immer noch sprach ich ruhig, übte mit meinem Geist jedoch einen stetigen Druck auf die hinteren Beine seines Stuhls aus. Es ist schwieriger, wortlos Magie zu wirken, doch ich hatte mehr Energie als genug und an diesem Tag sowieso nichts Besseres damit vor. Als ich das letzte Wort aussprach, brach das Stuhlbein, und er fiel ohne jede Eleganz auf den Boden. Ich blickte auf den liegenden Mann hinab. »Ich glaube, gelegentlich solltet Ihr das billige Mobiliar auswechseln.«
    Rasch stand er auf und klopfte sich ab. Ohne ein weiteres Wort verschwand er und suchte hoffentlich einen Vorgesetzten, der sich mit mir befassen wollte. Ich blickte Penny an, die eine besorgte Miene machte. Wahrscheinlich sagten ihr meine Methoden nicht gerade zu. Cyhans Gesichtsausdruck verriet keineswegs, was er dachte. Er blieb so unbeteiligt wie eine Statue.
    Gleich darauf kehrte das Wiesel von Schreiber zurück. »Wenn Ihr mir folgen wollt, Master Aston hat freundlicherweise eingewilligt, Euch heute zu empfangen.« Er sagte es, als erwiese er mir damit einen Gefallen, was mich in meinem Entschluss stärkte, ein paar Leute auf ihre Plätze zu verweisen. Dabei ahnte ich schon, dass Penny nicht gerade von mir begeistert sein würde, wenn wir die Bank verließen.
    Er führte uns an einer Reihe von Schreibtischen vorbei und dann durch eine Tür. Anschließend ging es eine breite Treppe hinauf, bis wir den zweiten Stock erreichten. Die Bank war ein wirklich beeindruckendes großes Gebäude. In diesem Stockwerk befanden sich offenbar die Büros der höheren Bankangestellten. Einer Goldtafel an der Tür konnte ich entnehmen, dass ich es mit »Master Eagin Aston, Vizepräsident« zu tun bekam. Ich war mir zwar nicht sicher, was ein Bankpräsident war, aber es klang wichtig und mit einem »Vize« davor sogar noch wichtiger. Der Bankbeamte öffnete die Tür und ließ uns eintreten.
    Drinnen saß ein rotgesichtiger und ziemlich beleibter Mann hinter dem größten Schreibtisch, den ich je gesehen hatte. Das Möbelstück war aus dunkelrotem Holz gezimmert und schien so poliert worden zu sein, bis es schimmerte wie Glas. Er blickte mich an. »Wenn Ihr freundlicherweise Eure Diener draußen warten lassen könntet, während ich Euch über Eure finanzielle Lage hier in der Bank aufkläre?« Übersetzung: Aus lauter Angst vor Cyhan machte er sich fast in die Hosen. Ich konnte es ihm nicht einmal verdenken.
    Cyhan ging wortlos hinaus, während Penny innerlich kochte. Möglicherweise hätte ich die falschen Vorstellungen des Mannes in Bezug auf ihre Stellung korrigieren sollen, aber irgendwie wollte ich auch nicht, dass sie unsere Verhandlungen beobachtete. »Wenn Ihr so freundlich sein wollt, draußen zu warten, Miss Cooper?«, befahl ich ihr feierlich. Ihr Blick warnte mich, dass dies Folgen haben würde, aber immerhin ging sie. Ich war viel zu wütend auf die Bankiers, um mich an der komischen Situation erfreuen zu können. Als sich die Tür hinter ihnen schloss, setzte ich mich vor Master Astons Schreibtisch.
    »Wie ich hörte, behauptet Ihr, der Erbe von Tyndal Illeniel und Miles di’Cameron zu sein. Trifft das zu?« Seine Stimme verriet einen leisen Zweifel.
    »Der bin ich, ja.« Ich nahm die beiden Siegelringe ab, die ich trug, einer gehörte dem Haus Illeniel, der andere den Camerons, und legte sie vor ihm auf den Tisch.
    Er betrachtete sie sorgfältig, ehe er weitersprach. »Sie scheinen echt zu sein, reichen aber nicht aus, um Eure Ansprüche zu belegen.«
    Es fiel mir immer schwerer, mich zu beherrschen. »Ihr wisst sicher, dass ich gestern König Edward den Treueid geschworen habe, und wollt doch unseren Herrscher hoffentlich nicht als Trottel bezeichnen?«
    »Nein, natürlich nicht,

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