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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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dich gleich am Anfang davor gewarnt, die Magie einzusetzen. Ich habe jedenfalls erfahren, was ich wissen wollte.«
    Rose wurde neugierig. »Was war es denn?«
    »Dass er keine Angst hat, einen stärkeren Feind anzugreifen, wenn er das Gefühl bekommt, man habe ihm ein Unrecht angetan. Viele Männer scheuen vor einem solchen Kampf zurück.«
    Mir wurde etwas besser, als ich dies hörte, bis Rose fortfuhr: »Ist das gut?«
    Cyhan runzelte die Stirn. »Wenn man über die Mehrheit der Menschen spricht, sicherlich. Wenn er ein Soldat oder ein Ritter wäre, sogar ganz bestimmt. Für einen Anführer und Magier ist es aber nicht so gut. Er hat sich von seinen Gefühlen leiten lassen, und die haben sein Urteilsvermögen beeinträchtigt.«
    Rose grinste schalkhaft. »Gilt das nicht auch für andere?«
    »Keineswegs«, antwortete Cyhan sofort. »Jeder hat aus unterschiedlichen Gründen gekämpft. Marcus beispielsweise hat erst in dem Augenblick eingegriffen, als deutlich wurde, dass ich seinen Freund ernstlich verletzen konnte. Das ist ein Ausdruck seiner großen Loyalität und seines Gerechtigkeitssinns. Andererseits kämpfte er so, als mischte er sich in einen Boxkampf ein. In einer Schlägerei gibt es aber keine Regeln. Seine Dummheit hat ihm Kopfschmerzen eingebracht, und so musste er etwas Dreck kosten.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich überhaupt etwas ausrichten könnte. Du hast gekämpft wie ein Löwe«, warf Marc ein. »Ich habe nie zuvor gesehen, dass sich jemand so gewandt bewegt hat.«
    »Du hast eine natürliche Begabung und könntest mit etwas Ausbildung wirklich gefährlich werden«, erwiderte Cyhan. »Penny dagegen war mein Hauptziel bei dieser Prüfung, und ich bin über das Ergebnis sehr erfreut.«
    Sie fletschte die Zähne. Ich schwöre, dieses Mädchen ist eine halbe Wildkatze. »Beim nächsten Mal wirst du dein blaues Wunder erleben«, drohte sie ihm.
    »Du meinst, in einer Stunde?« Er lächelte sie an.
    Das nahm ihr den Wind aus den Segeln. »Was?«
    »Von jetzt an üben wir jeden Abend. Auf unserer Reise wirst du auch trainieren, während wir rasten. Du hast zwar einen guten Instinkt, ein gutes Auge und auch viel Mut, aber du kämpfst wie ein Kind. Das muss sich ändern.«
    »Mir ist nicht klar, warum sie wie ein Soldat ausgebildet werden muss«, warf ich ein. »Wir können die Bindung doch auch ohne die Ausbildung eingehen.«
    Cyhan zog eine Augenbraue hoch. »Es hat tatsächlich mit der Bindung zu tun, aber nicht aus den Gründen, die du dir vielleicht vorstellst.« Er stand auf. »Folgt mir, es ist Zeit für die zweite Lektion.«
    Ich zuckte zusammen, denn ich ahnte schon, dass es gleich wehtun würde.
    Draußen im Hof stellten Penny und ich uns nebeneinander auf, weil er es aus irgendeinem Grund so verlangte. Unsicher suchte ich seinen Blick. »Also gut, was willst du uns nun lehren, o weiser Meister?« Mein Sarkasmus ist weithin berühmt. Es störte ihn aber nicht.
    »Wir wollen für den Augenblick annehmen, ihr wärt schon verbunden. Was glaubst du, warum die Anath’Meridum das Kämpfen lernen?«, fragte er.
    »Wahrscheinlich, um ihren Magier vor rücksichtslosen Schlägern zu beschützen«, antwortete ich und sah ihn scharf an. »Aber ich brauche nicht den Schutz eines anderen Menschen. Meine Magie schirmt mich viel besser ab.«
    Der große Krieger kicherte. »So, tut sie das? Dann mach dich bereit, denn ich werde dich töten. Wappne dich, so gut du kannst, und zeig mir, dass es unmöglich ist.« Sein Selbstvertrauen ging mir auf die Nerven.
    Ich hatte schon einen Schild um mich herum errichtet, den ich nun noch zusätzlich verstärkte, um ganz sicherzugehen. Solange er mich nicht wieder gegen Steinwände schleuderte, war es schwierig, mich zu verletzen, und wenn ich die Magie gegen ihn einsetzte, würde er nie wieder eine Gelegenheit bekommen, es noch einmal zu versuchen.
    »Bereit?«, fragte er. Ich versicherte ihm, dass dem so war.
    Blitzschnell und ehe ich michs versah, setzte er sich in Bewegung. Er stellte ein Bein hinter mich und riss mich mit einem recht geringen Kraftaufwand um. Ich schlug schwer auf dem Boden auf, doch mein Schild schützte mich. »Das reicht aber nicht«, fauchte ich ihn an, als ich mich abrollte. Er antwortete nicht, doch dafür stieß Penny einen spitzen Schrei aus.
    Sofort kam ich mir ausgesprochen dumm vor. Er stand noch dort, wo er mich eben umgeworfen hatte, hielt jetzt jedoch eine scharfe Klinge an Pennys Hals. Ohne den kalten Stahl wegzunehmen, sagte er: »Du

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