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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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betroffene Miene. »Nein, er ist wegen meiner Entscheidung immer noch fuchsteufelswild, allmählich stellt er sich aber darauf ein. Ich bin ganz einfach glücklich, und dich zu sehen, freut mich noch mehr. Seit ich mich für die Göttin geöffnet habe, fühle ich mich in jeder Hinsicht, die man sich nur vorstellen kann, viel besser als früher. Es ist, als hörte ich zum ersten Mal Musik, nachdem ich ein ganzes Leben lang taub war.«
    Er schien wirklich glücklich, auch wenn mir seine Gründe dafür ein wenig aufs Gemüt schlugen. Ich wechselte das Thema. »Ist Rose schon da?«
    Marcs Augen veränderten sich und zeigten leises Bedauern. Wahrscheinlich trauerte er insgeheim darüber, dass ich nie die Gnade seiner Göttin erfahren würde. »Nein, sie hat sich noch nicht blicken lassen. Wer ist denn dein großer und muskulöser Begleiter?« Er deutete auf Cyhan, der schweigsam bei Penny stand.
    »Oh, verzeih mir meine Unhöflichkeit. Cyhan, ich möchte Euch meinen guten Freund Marcus Lancaster vorstellen. Marcus, das ist Cyhan. Der König hat ihn mitgeschickt, damit er meinen Bindungsgefährten ausbildet.« Ich trat zurück, und die beiden schüttelten einander rasch die Hände.
    »Mit dem Bindungsgefährten meint er mich«, verkündete Penny. Sie sorgte dafür, dass ich nicht vergaß, wen ich zu wählen hatte.
    »Die Anath’Meridum sind legendäre Kämpfer. Wenn ich Euch sehe, begreife ich den Grund«, sagte Marc, als er Cyhans große Hand losließ.
    »Ich wurde zwar nie erwählt«, erwiderte Cyhan, »aber ich durfte bei der Ausbildung einiger Krieger mitwirken.«
    »Er hat Morts Mutter Elena unterrichtet«, ergänzte Penny. Cyhan schnitt eine Grimasse, als sie es aussprach.
    »Warum verzieht Ihr das Gesicht?«, fragte Marc. »Ihr müsst doch stolz sein, eine solche Schülerin gehabt zu haben. Mein Vater sagte mir, Elena sei die gefährlichste Kämpferin gewesen, die er je gesehen hat.«
    »Die Anath’Meridum werden nicht nach ihrer Kampfkunst beurteilt, sondern danach, wie gut sie ihren Eid und ihr Bündnis erfüllen. In dieser Hinsicht hat Elena versagt. Meine Schande liegt darin, dass ich die einzige und erste Anath’Meridum ausgebildet habe, die bewusst ihren Eid brach.« Cyhan erzählte dies ohne sichtbare Gefühlsregung, doch die Worte trafen mich wie eine Ohrfeige.
    »Was soll das heißen?«, fragte ich kalt.
    »Nicht mehr als das, was ich gesagt habe. Ich will niemanden beleidigen, aber Elena hat nun einmal ihren Eid gebrochen und das in sie gesetzte Vertrauen enttäuscht. Für eine Anath’Meridum gibt es keine größere Sünde«, erwiderte der große Mann kühl.
    »Dann wäre es Euch lieber, sie wäre geblieben und gestorben? Und ich ebenfalls? Hättet Ihr das gewollt?«
    »Es steht mir nicht zu, über so etwas zu urteilen. Sie hat versagt, und nun steht uns ein Krieg bevor, weil Gododdin sich bemüht, einen ungebundenen Magier in die Hand zu bekommen.« Cyhans Gesicht war wie aus Stein gemeißelt.
    »Wenn es nach Euch ginge, sollte ich wohl am besten sofort sterben.« Ich war verärgert, hielt meine Gefühle aber zurück.
    »Offenbar wisst Ihr nichts über die Anath’Meridum«, erwiderte der Krieger.
    »Und Ihr wisst nichts über mich«, gab ich hitzig zurück.
    »Ihr seid zornig, weil ich behaupte, Eure Mutter habe versagt. Doch wenn Ihr Euch selbst genau prüft, dann werdet Ihr mich wenigstens teilweise verstehen. Es ist Euer Freund, der vor Euch steht, und doch ist er beinahe das geworden, was die Anath’Meridum verhindern sollen. Könnt Ihr ihm noch trauen, obwohl Ihr doch wisst, dass in ihm ein Wesen lebt, das auch Euch besitzen will? Hat er Euch nicht auf ganz ähnliche Weise im Stich gelassen?« Er sprach ruhig, was den Schmerz, den ich im Herzen spürte, nur noch schmerzhafter machte.
    Mir platzte der Kragen. »Überheblicher Dreckskerl!« Ohne nachzudenken, schlug ich mit der Faust nach ihm. Aus solcher Nähe und ohne Vorwarnung hätte sogar jemand wie ich ihn treffen müssen … und doch gelang es mir nicht. Mit einer fast unmerklichen Bewegung wich der Krieger aus, und meine Faust traf nur die leere Luft. Lächelnd fing er meinen Ellenbogen ab und versetzte mir mit der anderen Hand einen Schlag gegen die Schulter. Ein paar Sekunden später blickte ich vom Boden zu ihm auf.
    »Wenn Ihr mich angreifen wollt, wäre die Magie der bessere Weg. Euer Zorn ist kein guter Ratgeber.« Auch dies sagte er ohne sichtbare Regung, was mein Gefühl, verspottet zu werden, sogar noch verstärkte.
    »Einen

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