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Der Captain ist 'ne Lady

Der Captain ist 'ne Lady

Titel: Der Captain ist 'ne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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“Habt ihr auch hinter dem Lokal und im Waschraum nachgesehen?”, fragte er das Mädchen.
    “Ja, und Jack hat die anderen gefragt, aber niemand hat ihn gesehen.”
    “Er kann gut auf sich selbst aufpassen”, versicherte Cinco, als Meredith tief seufzte. “Ich spreche mit dem Besitzer des Cafés. Wir hinterlassen eine Nachricht für Bryan, falls er später auftauchen sollte, aber bestimmt ist er schon auf dem Heimweg. Vermutlich ist ihm im Nachhinein alles ziemlich peinlich gewesen. Ich lasse die Telefonnummer der Ranch hier. Wenn er jemanden braucht, der ihn fährt, sorgen wir dafür. Und Sie können bei seiner Gastfamilie nachfragen, ob er schon daheim ist.”
    Meredith war unentschlossen, aber letztlich blieb ihr nichts anderes übrig, als die übrigen Jugendlichen nach Hause zu bringen. Bisher hatte sie sich noch nie um eine Verpflichtung in ihrem Leben gedrückt.
    Allerdings bedrückte es sie, nicht zu wissen, wo Bryan steckte.
    Und es kam noch schlimmer. Gegen halb elf war sie wieder auf der Ranch und rief bei Bryans Gastfamilie an. Bryan war noch nicht zu Hause, und die Leute waren ziemlich verärgert.
    “Beruhigen Sie sich”, meinte Cinco. “Weit kann er nicht sein. Er ist schließlich zu Fuß unterwegs. Wir finden ihn.”
    “Ich bin überzeugt, dass er kein schlechter Junge ist”, beteuerte Meredith. “Er ist nur unbeherrscht. Ich würde es mir nie verzeihen, falls ihm …”
    “Hey”, fiel Cinco ihr ins Wort, “er ist auf mich und nicht auf Sie losgegangen. Sie haben gar nichts damit zu tun.”
    Sie holte tief Atem, um sich zu beruhigen. “Ja, Sie haben recht”, räumte sie ein. “Aber ich hatte versprochen, auf alle aufzupassen und dafür zu sorgen, dass sie gut heimkommen.”
    “Hören Sie mit diesen Selbstvorwürfen auf”, mahnte er. “Ich setzte alle Kräfte der Gentry-Ranch ein, um den Jungen zu finden. Zuerst rufe ich Abby an. Sie soll die Arbeiter zusammentrommeln. Wir finden ihn.”
    “Abby?”, fragte Meredith, während er schon zum Telefon in der Küche griff. “Ich dachte, sie wäre heute Abend nicht auf der Ranch. Zumindest hat sie ein großes Geheimnis daraus gemacht, was sie vorhat.”
    “Ein Geheimnis?”, entgegnete er. “Heute ist doch Dienstag, oder nicht?”
    Meredith nickte.
    “Der Pokerabend”, sagte er lachend. “Wahrscheinlich will Abby nicht, dass die Kirchenleute es erfahren. Sie nimmt am Pokerabend der Cowboys teil. Schließlich will sie zu ihnen gehören.”
    Meredith lächelte. Ja, das sah Abby ähnlich.
    Cinco rief im Mannschaftshaus an, und bald darauf waren fünf Wagen mit Männern unterwegs, die in der Gegend aufgewachsen waren und sie daher wie ihre Westentasche kannten. Trotzdem fanden sie Bryan nirgendwo.
    Erst gegen zwei Uhr nachts meldete sich Bryans Gastfamilie. Der Junge war endlich wieder da. Ihm war nichts passiert, aber er hatte sich eine Menge Ärger eingehandelt.
    Offenbar hatte Bryan einen neuen Freund gefunden, einen Jungen aus der Nachbarschaft. Er hatte mit angesehen, was Bryan zugestoßen war, hatte ihm daraufhin eine Mitfahrmöglichkeit geboten und sich mit ihm unterhalten. Die beiden gaben zu, die Zeit aus den Augen verloren zu haben.
    Cinco war froh, dass alles vorüber war. Er brachte Meredith zurück auf die Ranch, und beide zogen sich sofort in ihre Zimmer zurück, um noch einige Stunden zu schlafen.
    Meredith schleppte sich zu ihrem Bett, doch kaum hatte sie sich ausgestreckt, als sie schlagartig wieder hellwach war und über alles nachdachte, was sich am Abend und in der Nacht abgespielt hatte. Sie hatte sich schreckliche Sorgen um Bryan gemacht, viel mehr als je zuvor um jemand anderen, und das hatte sie erschöpft und viel Kraft gekostet.
    Um schlafen zu können, versuchte sie an nichts anderes mehr zu denken, doch bald schon beschäftigte sie sich mit Cinco. Er war der geborene Kämpfer, der offenbar jeden Stress ertrug. Wie er das bloß anstellte?
    Er kümmerte sich um seine Schwester und seinen Bruder und trieb damit sich selbst und alle anderen in seiner Umgebung zum Wahnsinn. Und jetzt gehörte sie auch noch zu seinen Schützlingen. Dabei konnte sie sehr gut selbst auf sich aufpassen.
    Andererseits gab es schon etwas, das sie gern ihm überlassen hätte und worauf sie sich sogar gefreut hätte. Sie wollte seine Hände und seine Lippen spüren. Früher hatte sie sich nicht nach einem Mann gesehnt, doch auf dieser einsam gelegenen Ranch und bei diesem Cowboy war das etwas anderes.
    Die Vorstellung, wie er sie mit

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