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Der Captain ist 'ne Lady

Der Captain ist 'ne Lady

Titel: Der Captain ist 'ne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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Zärtlichkeiten verwöhnte, half ihr endlich, sich zu entspannen, und sie schlief ein. Dafür träumte sie unruhig und wälzte sich im Bett hin und her.
    Albträume von dunklen Räumen und knurrenden Hunden verbannte sie schließlich, indem sie bewusst wach wurde. Der Morgen dämmerte bereits, als sie aufstand, sich auszog und ans Fenster trat, um sich von der kühlen Luft erfrischen zu lassen.
    Sie zog die Vorhänge auf und schaute aus dem Fenster. Die Lichter des Hofs und der Vollmond schimmerten auf den Zweigen der Bäume und Büsche. In der Dunkelheit wirkte alles anders und vor allem friedlich. Durch das geöffnete Fenster wehte ein leichter Lufthauch herein und strich über ihre erhitzte Haut. Es roch nach Rauch und Frost.
    Während sie noch tief einatmete, bemerkte sie draußen eine Bewegung. Erst nach einer Weile erkannte sie, dass drüben unter einem der Bäume ein Mann stand und eine brennende Zigarette in der Hand hielt.
    Der Mann bewegte sich. Meredith sagte sich, dass es unsinnig sei, sich vor ihm zu fürchten. Ein Mann rauchte eben eine Zigarette im Freien. Da war doch nichts dabei. Sie war auf der Ranch in Sicherheit.
    Trotzdem versuchte sie, etwas mehr von dieser Gestalt zu erkennen, um Cinco später fragen zu können, wer das gewesen war. Für einen Mann erschien ihr die Gestalt eigentlich zu klein. Es konnte sich auch um eine Frau handeln.
    Doch dann fiel ihr plötzlich der Mann ein, der General VanDerring vor ihren Augen erschossen hatte. Richard Rourke!
    Meredith fasste sich an die Kehle, wich entsetzt vom Fenster zurück und prallte gegen etwas Hartes. In ihrer panischen Angst kam sie nicht auf die Idee, es könnte sich um ein Möbelstück handeln.
    Sie tat etwas, das sie noch nie in ihrem Leben getan hatte. Sie schrie gellend auf.

8. KAPITEL
    Cinco saß gerade auf der Bettkante, als er Meredith schreien hörte. Vor wenigen Minuten war er aufgewacht, ohne einen Grund dafür zu erkennen. Es mochte eine Vorahnung gewesen sein, das Gefühl eines drohenden Unheils. Die Tür zum Korridor hatte er nicht geschlossen, als er sich hingelegt hatte, um für alles gewappnet zu sein. Außerdem hatte er voll bekleidet geschlafen und war nun sofort auf den Beinen.
    “Meredith!”, rief er und stieß ihre Zimmertür auf.
    Nur von draußen fiel Licht ins Zimmer, ansonsten war es dunkel. In dem schwachen Schein sah er, wie sie sich zum Bett vortastete, hörte sie fluchen und eilte zu ihr.
    “Meredith, so sagen Sie doch etwas! Ist alles in Ordnung?”
    Sie schaltete die Lampe neben dem Bett ein. Cinco brauchte einen Moment, um sich auf die Helligkeit einzustellen. Meredith stand neben dem Bett, hatte sich in eine Decke gehüllt und wirkte weniger verängstigt als verlegen.
    “Habe ich Sie geweckt?”, fragte sie und wurde rot. “Tut mir leid, ich wollte Sie nicht stören.”
    Cinco achtete gar nicht darauf, sondern ging zu ihr. “Sie haben geschrien. Was ist passiert?”
    Die Decke rutschte. Meredith hielt sie hastig fest. “Ich schreie nie. Das war das erste Mal, ehrlich”, beteuerte sie.
    So leicht ließ er sich nicht abspeisen. Er blieb abwartend stehen und stützte die Hände in die Hüften.
    “Verdammt!” Vor Verlegenheit wurde sie zornig und ging auf ihn los. “Würden Sie wirklich für Sicherheit auf dieser Ranch sorgen, wie Sie immer behaupten, wäre das nicht passiert.”
    “Und was ist passiert?”, fragte er.
    “Dort.” Sie zeigte zum Fenster. “Dort in der Dunkelheit stand ein Mann und hat mich beobachtet.
    “Wer?” Cinco trat ans Fenster.
    “Ach, der ist doch jetzt längst weg”, meinte sie. “Falls es Richard Rourke war, bleibt er sicher nicht stehen, nachdem ich geschrien habe, oder?”
    “Rourke? Hier auf der Ranch?” Cinco schüttelte den Kopf. “Ausgeschlossen. So weit kommt er nicht, ohne bemerkt zu werden. Wir haben hier überall Zäune und Tore.”
    “Ich weiß, wie sicher es auf der Ranch angeblich ist”, hielt sie ihm vor. “Ich weiß aber auch, was ich gesehen habe.”
    “Was genau haben Sie denn in der Dunkelheit gesehen?”, fragte er betont sanft.
    “Sprechen Sie nicht mit mir, als hätte ich den Verstand verloren”, wehrte sie ab. “Ich sehe hervorragend in der Dunkelheit. Das hat man in Tests festgestellt. Ich habe einen Mann von Rourkes Größe und Figur bemerkt. Er stand da draußen in der Dunkelheit und rauchte eine Zigarette. Würde vielleicht einer Ihrer Rancharbeiter um diese Uhrzeit rauchen?”
    Cinco schüttelte den Kopf. “Bei uns ist das Rauchen

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