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Der Cartoonist

Der Cartoonist

Titel: Der Cartoonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Costello
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war,
dass Scott nahe dran war, jeden Bezug dazu zu verlieren.
    »Ich weiß
nicht, ob ich meine Tochter allein lassen soll«, erwiderte Scott. In seinem
Kopf hatte es schmerzhaft zu pochen begonnen, und es schien schlimmer zu
werden, nachdem er sich aufgesetzt hatte. »Vielleicht sollte ich noch eine
Weile hier bleiben .« Er massierte seine Schläfen. Im
Mund hatte er einen widerlichen Geschmack, außerdem war sein Gaumen wie
ausgedörrt. Einen Augenblick lang hatte er das Gefühl, ihm werde sich gleich
der Magen umdrehen, aber es ging vorbei.
    »Machen Sie
sich keine Sorgen .« Holley tippte auf den
Funkrufempfänger, der an seinem Gürtel klemmte. »Ich habe einen Beeper mit
großer Reichweite dabei und werde dafür sorgen, dass man uns benachrichtigt,
falls sich am Zustand Ihrer Tochter irgendetwas ändert .« Holleys sachtes Drängen nahm mehr und mehr einen vorsichtigen Befehlston an.
»Wie wär's, wenn Sie sich ein bisschen frisch machen, duschen, vielleicht auch
Kaffee trinken? Ich bin in einer Stunde
    zurück. Dann
können Sie damit anfangen, einige der nötigen Dinge hinter sich zu bringen,
einverstanden ?«
    Unsicher
nickend, wandte sich Scott wieder seiner Tochter zu.
    »Sie kommt
schon wieder hin«, bemerkte Holley und bediente sich dabei erneut aus dem
Repertoire wohltönender Floskeln, zu denen Mediziner in solchen Situationen
greifen. »Sie werden's bald merken .« Gleich darauf
verschwand er.
    Zwar hatte
Scott sich seit vierundzwanzig Stunden nicht rasiert, auch nicht geduscht oder
die Kleidung gewechselt, dennoch verzichtete er aufs Frischmachen. Er lehnte
auch den Kaffee ab, den eine Krankenschwester ihm anbot. Stattdessen blieb er
am Bett der kleinen Gestalt sitzen, die sich nicht rührte, während sein eigener
Körper jede Verbindung zur Realität verlor und sein Gehirn auf Leerlauf
schaltete.
    Ehe er eine
Stunde später mit Holley aufbrach, sah er noch bei Caroline herein, die immer
noch schlief, dabei etwas murmelte und sich unruhig hin und her warf.
    26
    Der Ort, an
dem sein Wagen auf Veranlassung der Polizei sichergestellt war, entpuppte sich
als Texaco-Werkstatt mit zwei Parkplätzen im Süden der Stadt. Der Volvo stand seitlich
der Werkstatt neben einem lädierten Duster und sah von hinten völlig unversehrt
aus. Holley parkte seinen silbernen Mercedes am zugemüllten Vordereingang.
Während er ausstieg, winkte er einen Automechaniker herbei, der unter einem
gelben Honda gelegen und gerade einen Wagenheber angesetzt hatte. Scott wartete
im Auto, vermied bewusst jeden Blick auf den Volvo und sah stattdessen zu
Holley und dem Mechaniker hinüber. Der Mann musterte Scott mit
zusammengekniffenen Augen, sagte kurz irgendetwas und zuckte danach mit den
Achseln. Schließlich gingen er und Holley in die Werkstatt.
    Verstohlen,
als sei es etwas Verbotenes, warf Scott einen Blick auf den Volvo.
Von seinem Platz aus konnte er sehen, dass der Wagen vorne
böse eingedrückt war, deshalb wandte er den Blick
gleich wieder ab.
    Wie hatte das
passieren können? Unweigerlich drängte sich ihm die Frage auf: Lag es an
irgendeinem technischen Versagen? Caroline hatte ihm am Telefon erzählt, Krista
habe irgendwelche Probleme mit dem Wagen gehabt. Hatte der Automechaniker in
der Werkstatt, die Holley erwähnt hatte, Mist gebaut? Der Volvo war ein
ausländisches Fabrikat mit Turboantrieb. Automechaniker ohne spezielle
Ausbildung kannten sich damit normalerweise nicht aus. Hatte der Drecksack
irgendwie herumgepfuscht, weil die Reparatur über seinen Horizont ging? Hatte
er irgendeinen katastrophalen Fehler gemacht?
    Scott dachte
daran, auszusteigen. Er würde diese Leute selbst fragen, wenn Holley so ewig
lange brauchte ...
    Gleich darauf
trat der Untersuchungsbeamte wieder aus der Werkstatt, ging hastig auf den
Mercedes zu, kam zur Beifahrerseite und öffnete die Tür. Scott stieg aus und
folgte ihm zu dem Platz, wo der Volvo abgestellt war.
    Auf dem Weg
dorthin war Scott nur vage bewusst, dass Holley mit ihm sprach. Wie er sagte,
hatten die Mechaniker den Volvo zwar peinlich genau untersucht, aber keine
Anzeichen für irgendwelche technischen Probleme gefunden, die als Unfallursache
in Frage kamen. In Scotts Kopf wurde das alles von dem hohen Summton
überlagert, der im Leichenzimmer der Notaufnahme eingesetzt hatte und ihn
seitdem langsam verrückt machte. Während er, innerlich widerstrebend, auf den
Wagen zuging, verstärkte sich der Summton noch und füllte seinen Schädel mit
weißem Rauschen.
    Scott

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