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Der Cartoonist

Der Cartoonist

Titel: Der Cartoonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Costello
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Glasscherben übersät.
    Als Scott den
Kopf hastig zurückzog, stieß er sich am Türrahmen. Wie konnte Glas auf dem Rücksitz
liegen? Holley hatte gesagt, der Wagen sei außer Kontrolle geraten,
herumgeschleudert und gegen eine Steinmauer geprallt. Wenn es so gewesen wäre,
hätte die Windschutzscheibe - sofern sie überhaupt beschädigt worden wäre -
nach außen zerschellen müssen, nicht nach innen.
    Es sei
denn, sie sind auf etwas geprallt, das sich bewegt hat, dachte er,
während seine Finger wieder einmal die Narbe am Kinn betasteten. Es sei
denn, irgendetwas ist von außen durch die Windschutzscheibe gebrochen.
    Holleys Beeper
meldete sich. Die von der Funkverbindung verzerrte Stimme war zwar nur schwach
zu verstehen, aber Scott war sicher, dass die Nachricht durchgegeben wurde,
unverzüglich das Krankenhaus anzurufen. Gleich darauf entschuldigte sich Holley
und eilte in die Werkstatt.
    Scotts Magen
zog sich vor Angst zusammen. Ging es um Kath? Hatte sich ihr Zustand
verschlechtert?
    Fast krank vor
böser Vorahnung stolperte er Holley hinterher und betrat die Werkstatt. Der
hagere Mediziner stand in einem kleinen, schlecht beleuchteten Büro und
telefonierte. Kurz darauf reichte er Scott den Hörer: »Ist für Sie .«
    Mit weichen
Knien machte Scott einen Schritt vorwärts. Holleys Augen verrieten ihm nichts.
Während er den Hörer entgegennahm, kämpfte er gegen eine pessimistische Stimme
in seinem Kopf an, die sich weigerte, Ruhe zu geben: Tut mir Leid, sagte
sie, aber Kath hat wieder Krämpfe und es sieht gar nicht gut aus ...
überhaupt nicht gut.
    »Hallo?«
    Stille. Dann
ein ersticktes Schluchzen.
    »Was ist los ?« Scott stellten sich die Nackenhärchen auf »Was ist
passiert ?«
    Erneutes
Schweigen, diesmal kürzer. Und dann war Caroline am Apparat Als
Scott hörte, dass sie weinte, drohten seine Knie
nachzugeben. Kath hat wieder Krämpfe...
    »Scott?«
Carolines Schluchzer gingen in ein lautes, hysterisches Lachen über. »Sie ist
aufgewacht! Sie ist wach und fragt nach dir. Bitte komm, Scott ... Komm
schnell! Ich bringe es einfach nicht fertig, ihr das alles zu sagen .«
    Das Gefühl von
Erleichterung, das Scott spürte, war einfach überwältigend. Als er sich Holley
zuwandte, ließ er seinen Tränen freien Lauf, ohne sich dafür zu schämen. »Gib
mir zehn Minuten. Oh Gott... Sie ist wirklich wach ?« »Ja, und es scheint ihr recht gut zu gehen ... Sie ist nur ein bisschen
erschöpft .«
    »Zehn
Minuten«, wiederholte Scott und legte auf. »Können Sie mich zurück zum
Krankenhaus fahren ?« , fragte er Holley fast brüllend.
    Holley
willigte ein. Schließlich war ihm klar, mit wem er es zu tun hatte: mit einem
Mann, der ihn um Haupteslänge überragte, dessen Gesicht derzeit alle Anzeichen
des Wahnsinns trug und der ihn im Fall der Ablehnung wahrscheinlich auch
bedenkenlos zu Boden geschlagen hätte, um an den Wagen zu kommen.
    Sie stiegen in
den Mercedes und fuhren mit quietschenden Reifen davon.
    27
    Zehn Minuten
später hielt der Mercedes mit aufkreischenden Bremsen in der Feuerwehrspur vor
dem Krankenhaus. Scott sprang heraus, eilte die Treppe hinauf und drängte sich
rücksichtslos durch die Menschenmenge im Foyer. Eine ehren-amtliche
Schwesternhelferin setzte zur Frage an, ob sie ihm irgendwie behilflich sein
könne, aber Scott stürmte achtlos an ihr vorbei, schwenkte nach links
um und rannte den Gang zur Intensivstation hinunter, wo er schließlich die
Türen aufwarf und zu den Innenräumen hastete.
    Man begrüßte
ihn mit verständnisvollem Lächeln. Ohne darauf zu reagieren, lief er an der
Reihe mit Überwachungsgeräten vorbei zu Kaths Nische. Mit der Schulter bahnte
er sich den Weg durch die knallbunten Vorhänge, die jetzt zugezogen waren.
    Caroline saß
mit gekreuzten Beinen auf dem Fenstersims, während Kath an einem Berg von
Kissen lehnte und mit einem Strohhalm Wasser aus einem Styroporbecher sog.
Langsam wandte sie sich Scott zu. Ihre sonst so glänzenden Augen wirkten
stumpf. Offenbar brauchte sie einen Moment, bis sie ihn erkannte. Es war ein
Augenblick, der Scott quälend lange vorkam. »Daddy ?« ,
fragte sie schließlich und streckte die winzigen Arme nach ihm aus.
    Scott wollte
sofort zu ihr stürzen, besann sich jedoch eines Besseren und trat langsam auf
das Bett zu. Als er sich vorsichtig neben Kath niederließ, schlang sie ihm die
Arme um den Hals und drückte ihn leicht.
    »Du kratzt«,
stellte sie fest, zog sich ein wenig zurück und fuhr ihm mit der Hand über

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