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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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zügelte sein Pferd auf der Hügelkuppe und nickte in Richtung des rothaarigen Unteroffiziers.
    »Hesra liegt am Eingang des Tals an einer Flussbiegung. Dort gibt es auch einen mit Erde aufgeschütteten Damm.« Lewa deutete auf eine ovale blaue Fläche und einen dunklen Fleck links daneben. »Sie nehmen das Wasser zum Bewässern der Felder und zum Tränken der Tiere.« Der Rothaarige drehte sich im Sattel um. »Und dort ist die Straße, die vom Bergwerk herunterführt. Ich würde sagen, es dauert jetzt nicht mehr lange.«
    Die leere Straße, die von Südwesten herankam, führte an der Westseite ins Tal hinein, lief über den flachen Talgrund und vereinigte sich mit dem Weg, über den sie selbst gekommen waren. Die Kreuzung lag weniger als eine Meile vor dem dunklen Flecken, der nach Lewas Auskunft Hesra sein musste. Aus der Ferne war die Straße vom Bergwerk als rotbrauner Streifen zu sehen, der sich über einen Hügel mit braunem Gras zog. Der Hügel selbst war steil genug, dass die unteren Abschnitte noch im Schatten lagen, obwohl es bereits spät am Morgen war.
    War der Dunst hinter dem Hügel eine Staubwolke? Nylan schüttelte den Kopf, als der Staub hinter dem Hügel nach und nach höher stieg.
    »Wir warten, bis sie den unteren, ebenen Teil der Straße erreicht haben«, sagte Fornal. »Dann schlagen wir zu. Lewa und ich werden die Führung übernehmen. Eure Aufgabe, Engel, ist es, ihnen den Rückweg abzuschneiden.«
    Die vier lenkten ihre Pferde wieder hinunter in die Deckung des Hügels, gerade weit genug, dass sie noch die Straße beobachten konnten, ohne von den Cyadoranern sofort bemerkt zu werden.
    Im Staub schimmerte etwas Weißes und die Sonne funkelte auf polierten Schilden, als die Weißen Lanzenkämpfer bergab geritten kamen. Die Vorhut hielt sich weniger als eine Meile vor dem Haupttross. Späher konnte Nylan nirgends sehen. Vielleicht lag es daran, dass Fornal in den letzten Tagen mit großem Erfolg die Spähtrupps dezimiert hatte.
    Nylan betrachtete die makellose Marschformation der Weißen und schätzte insgeheim die Größe der Einheit ab. Es mussten etwa drei Züge sein, denen viereinhalb Züge aus Lornth gegenüberstanden, wenngleich die Truppen, die Nylan befehligte, unerfahren waren wie Neugeborene.
    »Habt Ihr genug gesehen?«, fragte Fornal. »Dann lasst uns die Leute vorbereiten.«
    »Die Cyadoraner sind Berufssoldaten«, sagte Ayrlyn leise zu Nylan, als sie zu der Stelle zurückritten, wo Tonsar mit den Rekruten wartete.
    »Sie sind gut ausgebildet. Das bedeutet aber nicht, dass sie Berufssoldaten sind. Wenn Gethen und die Schriftrollen die Wahrheit sagen, dann haben wir und Fornal sogar mehr Erfahrung als sie. Außerdem habe ich keine Bogenschützen gesehen.«
    »Warum nur reicht das nicht aus, um mich zu beruhigen?«, gab die rothaarige Frau zurück.
    »Weil sie dank ihrer guten Ausbildung trotzdem eine Menge unserer Hitzköpfe töten können?«
    »Ja, daran musste ich denken.«
    »Und weil Bogenschützen nicht sehr viel ausrichten können, wenn zwei berittene Truppen gegeneinander kämpfen?«
    »Auch das.« Ayrlyn, die ein wenig vor Nylan geritten war, zügelte ihr Pferd.
    Tonsar und die Rekruten warteten schweigend, dass die Engel das Wort ergriffen.
    »Die Cyadoraner reiten gerade auf der anderen Seite des Hügels ins Tal hinein«, begann Nylan. »Wir werden sie auf der Straße treffen. Unsere Aufgabe ist es, uns hinter das Ende ihrer Kolonne zu setzen und ihnen den Rückweg abzuschneiden.« Der Ingenieur sah sich um. »Wir haben mehr Bewaffnete als sie, also rechne ich nicht mit Schwierigkeiten.«
    Einige Rekruten, unter ihnen auch Fuera und Wuerek, schluckten schwer. Beide waren Nylans Trupp zugeteilt.
    »Wir nehmen jeder einen Trupp, wie wir es geübt haben«, fuhr Nylan fort. »Tonsar, Eure Gruppe bleibt links, Ayrlyns Truppe rechts und ich übernehme die Mitte. Wir wollen es möglichst einfach machen. Reitet von der Flanke auf die Gegner los und macht alles nieder, was sich euch in den Weg stellt.«
    »... einfach so?«, murmelte irgendwo jemand.
    »Einfach so«, bekräftigte Ayrlyn.
    »Das Kämpfen ist nicht schwer«, fügte Nylan hinzu. »Ihr schlagt sie und tötet sie, bevor sie euch erwischen. Ihr könnt das und ich erwarte, dass ihr es tut.« Er sah sich um. Die anderen Trupps ritten schon den Hügel hinauf.
    »Los jetzt.« Die Stute folgte willig, als er an den Zügeln ruckte, und trabte sogleich bergauf.
    Ayrlyn ritt quer zu seiner Marschrichtung, um die Abteilung auf der

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