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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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erklären, was Ihr tun werdet, wenn der Regent sieht, dass sie sich dumm benehmen, während Ihr mit ihm redet.« Tonsar grinste breit.
    »Das Thema wäre dann wohl erledigt«, meinte Ayrlyn trocken, ohne eine Miene zu verziehen, »aber wir müssen wenigstens ein paar am Leben lassen, damit sie gegen die Cyadoraner kämpfen können.«
    Der stämmige Unteroffizier schüttelte immer noch den Kopf, als die beiden Engel ihre Pferde zum Straßenrand lenkten, um die Marschsäule der Rekruten zu überholen und zu Fornal zu stoßen, der weiter vorn inmitten seiner Berufssoldaten ritt.
    Der Regent mit dem dunklen Bart blickte noch eine Weile zu der vor ihnen nach Süden führenden Straße, ehe er sich an Nylan und Ayrlyn wandte.
    »Eure Ausbildung war gut, aber jetzt müssen wir sehen, inwieweit sich die Männer daran erinnern, wenn echte Klingen geschwungen werden.« Fornal sah sich zu den drei Zügen um, die seinen Soldaten folgten. Die letzten beiden waren die der Engel.
    Eines konnte Nylan spüren. Die Rekruten ritten jetzt besser, in besserer Ordnung und leiser als auf dem Weg nach Kula.
    »Jedenfalls sehen sie allmählich wie richtige Bewaffnete aus«, bemerkte der rothaarige Unteroffizier, der links neben Fornal ritt.
    Nylan warf einen Blick zu dem Mann. An das Gesicht erinnerte er sich, aber er wünschte, er hätte ein besseres Namensgedächtnis.
    »Das ist Lewa, nach Huruc der nächste Unterführer«, erklärte Fornal freundlich. »Er hat die Rekruten aus Rohrn unter sich.«
    »Ich habe ihn schon einmal gesehen, aber leider entfallen mir Namen viel zu oft«, erwiderte der Ingenieur.
    »Mir auch, Ser«, antwortete Lewa. »Aber Engel sind natürlich auffälliger.«
    »Wie weit ist es noch bis Hesra?«, fragte Nylan.
    »Wir werden am Spätvormittag dort eintreffen, die Cyadoraner erst nach uns. So früh stehen sie nicht auf.« Lewa schnaubte. »Sie reiten nie anders als in makelloser Ordnung, jeder hat einen Zahnstocher aus Neusilber genau wie der Reiter vor ihm und der Reiter hinter ihm.«
    »Und wie gut sind sie?«, fragte Ayrlyn.
    »Solange sie mehr sind als wir ... siegen sie.« Lewa fuhr sich mit einer Hand durchs kurze rote Haar.
    Ein sanfter Hügel folgte auf den nächsten, mit jeder Stunde wurde der Staub dichter und das Gras spärlicher und brauner, je weiter sie nach Süden kamen. Ob sie durch die Einschnitte zwischen den Hügeln ritten oder auf dem Hügelkamm, die Straße führte doch immer nur zu neuen Hügeln, die aussahen wie die letzten.
    Am Spätvormittag wandte Lewa sich auf einem Hügel, der kaum anders aussah als die anderen, an Fornal und sagte: »Hesra liegt hinter der nächsten Hügelkette.«
    Fornal brummte. Als sie der Straße ins Tal und in östlicher Richtung bis zu einem Einschnitt zwischen zwei Hügeln gefolgt waren, hob der Regent den Arm. »Wir verlassen die Straße hier und wenden uns nach Süden.«
    »Damit haben wir gegenüber der Straße, die vom Bergwerk hierher führt, eine bessere Position«, erklärte Lewa.
    Gut zweihundert Ellen unterhalb der Hügelkuppe hielt Fornal sein Pferd im welken braunen Gras an und nickte dem Unteroffizier zu.
    »Zügelt die Pferde«, befahl Lewa. Die Rekruten aus Lornth und die Berufssoldaten hielten an.
    Nylan ließ sein Pferd im staubigen Gras anhalten und stellte sich in den Steigbügeln auf, um den Befehl für seine Leute zu wiederholen.
    »Zügelt die Pferde!«, wiederholte Tonsar.
    Da sich kein Lüftchen regte, legte sich der Staub sofort, als die Pferde ruhig standen.
    Fornal kam zu den Engeln geritten. »Wir reiten über die Hügelkuppe und dann auf dem Hügelkamm entlang. Ihr solltet von dort aus einen guten Überblick bekommen«, erklärte er. »Die Weißen Dämonen werden von der Straße ausschwärmen, so haben sie es bisher immer gehalten. Wenn sie uns sehen, werden sie uns für Späher halten.«
    Nylan machte sich seine Gedanken, sagte aber nichts, als er an den Zügeln seiner Stute ruckte, um Fornal zu folgen. Schweiß lief ihm den Nacken hinunter und zwischen den Schulterblättern juckte es, dabei war noch nicht einmal die Mittagszeit gekommen.
    Ein paar Fliegen summten um seine schweißnasse Stirn. Er verscheuchte sie und sehnte sich nach den kühlen Westhörnern.
    »Es ist ziemlich warm«, bemerkte Ayrlyn.
    »Verglichen mit dem Spätsommer ist es kühl, Engel«, wandte Lewa ein.
    Der Höhenzug war von braunem Gras bedeckt, nur zwei kleine Bäume standen dort, einer von ihnen war tot. Keiner der beiden war höher als ein Berittener.
    Fornal

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