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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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ihn. Er ignorierte die Kopfschmerzen und die weißen Blitze, die immer wieder sein Gesichtsfeld durchzuckten. »Oder möchtest du lieber Gräber ausheben?«
    »Nein, Ser.« Meresat trollte sich zum hinteren Wagen, um das Reserverad zu holen.
    Ayrlyn, die auf der Barrikade stand, räusperte sich und wandte sich an die Bewaffneten. »Wuerek, du kannst mit deiner Gruppe die Toten beerdigen. Da drüben, außer Sicht der Straße und tief genug, damit sie nicht von Raubtieren wieder freigescharrt werden.«
    Nylan konnte spüren, dass Ayrlyn die gleichen oder ähnliche Kopfschmerzen und Sehstörungen hatte wie er. Buretek und Ailsor wechselten sich mit dem Schaufeln ab und füllten den Graben auf, in dem sie den Weißen aufgelauert hatten.
    Ayrlyn stieg auf ihren Braunen, ritt aber noch nicht los.
    »Fuera – ihr anderen«, schnaufte der Ingenieur. »Schafft die Felsen wieder an die Stellen zurück, die wir vorbereitet haben.«
    »Warum müssen wir denn die Steine von der Straße schleppen?«
    Nylan sah sich um, konnte den Sprecher aber nicht identifizieren, weil er immer noch nicht richtig sehen konnte. Er holte tief Luft, ehe er antwortete. »Die Cyadoraner sollen nicht erfahren, was hier geschehen ist. Wenn Bewaffnete und Lanzenreiter einfach verschwinden, werden die Leute sehr nervös und hoffentlich unzufrieden mit ihren Kommandanten. Wie würdest du dich fühlen, wenn unsere Proviantwagen und ein paar Verstärkungstruppen spurlos verschwinden würden?«
    »... hässliche Ideen hat der Mann ...«
    »... sag's dir doch, lass dich nicht mit Engeln ein ...«
    »... seltsam, diese Engel ...«
    Tonsar sah zwischen Ayrlyn und Nylan hin und her und schüttelte den Kopf.
    Nylan befürchtete, dass es noch viel mehr Kopfschütteln geben würde, ehe der Krieg vorbei wäre – falls er überhaupt jemals enden würde. Irgendwie führte eine Schlacht zwangsläufig zur nächsten. Verlief denn die Geschichte auf allen Planeten im Universum immer gleich?
    »... Regent ... würde es unehrenhaft nennen ...«
    »... ha ... lieber ehrlos als tot ...«
    Fornal war nicht begeistert von Nylans Taktik, aber gegen Nahrung und Bier hätte er sicher keine Einwände. Auch Nylan und die Bewaffneten durften sich über die bessere Verpflegung freuen.
    Mit der linken Hand rieb Nylan sich den Nacken, dann die Schläfen. Die Kopfschmerzen ließen nicht nach.
    Ayrlyn ritt um die Straßensperre herum und den Hügel hinauf. Die meisten Steine waren schon entfernt und hier und dort am Hang verteilt worden.
    »Die Kopfschmerzen werden immer schlimmer«, sagte sie, als sie das Pferd neben Nylan zügelte.
    »Bei mir ist es genauso.«
    Nach einem Augenblick fügte sie hinzu: »Denk an diesen Traum von den Bäumen und an die Verbindung von Ordnung und Chaos. Das hilft ein wenig.«
    Träume von Bäumen? Wie konnte die Erinnerung an einen Traum gegen Kopfschmerzen helfen? Aber andererseits gab es in Candar viele Dinge, die er noch nicht verstand. Wie vorgeschlagen, versuchte er, an die dunklen Bäume zu denken, in denen Ordnung und Chaos umeinander strömten.
    Ayrlyn lächelte leicht, als Fuera mit seinem Trupp die letzten Felsblöcke von der Straße räumte und einer der neuen Rekruten die Straße mit einem improvisierten Besen zu fegen begann.

 
LXXXVII
     
    D as Dorf Syskar brütete zwei Meilen entfernt in sengender Spätnachmittagssonne unter dem grellen grünblauen Himmel. Eine gelblich graue Staubwolke wirbelte vor den Hufen der Bewaffneten aus Lornth auf, als Nylan und die eroberten Wagen sich dem Ort näherten.
    Fornal zügelte das Pferd, der Trupp Bewaffnete hinter ihm hielt noch abrupter an. Die Leute steckten widerwillig die Klingen weg, die sie nicht brauchen würden.
    »Seid gegrüßt«, sagte Nylan. »Wir haben ein paar Vorräte mitgebracht.«
    Der Regent sah nachdenklich die schwer beladenen Vorratswagen an. »Die Vorräte sind willkommen, aber ...« Er unterbrach sich und überlegte eine Weile, ehe er weitersprach. »Unsere Grundbesitzer würden die Ansicht vertreten, dass es nicht unsere Aufgabe ist, uns als Wegelagerer zu betätigen. Sie würden sagen, es sei unser Auftrag, die Weißen Dämonen zu vernichten.«
    »Das haben wir getan«, sagte Ayrlyn. Sie zog die Mundwinkel hoch, doch die Augen lächelten nicht. »Wir haben fast einen Zug Weißer Bewaffneter getötet. Es schien eine Verschwendung, nicht mitzunehmen, was sie nicht mehr gebrauchen konnten.«
    »Die Cyadoraner würden es unehrenhaft nennen und es wird uns mehr kosten als sie. Was

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